Die Geschichte der russischen Isba reicht weit zurück. Aber noch heute werden diese einfachen Bauernhäuser in ländlichen und vorstädtischen Gebieten Russlands noch gebaut.
Eine Isba wird konstruiert, indem ein quadratischer Rahmen aus Baumstämmen - genannt Wenez - ohne Nägel aufeinander gelegt wird.
Das Zentrum der russischen Isba ist der große russische Ofen, der Wärme fürs Haus, eine Kochstelle für die Hausfrau, einen warmen Platz zum Schlafen im Winter und einen Platz für den Hausgeist, den Domowoj, bietet. Der nördlichere Isba-Typ ist noch größer als in mittleren Breitengraden, weil es im strengen nordischen Winter besser ist, den ganzen Hof - inklusive Tiere! - unter einem Dach zu haben..
Der Iglu ist eine traditionelle Inuitbehausung aus Eisblöcken. Russlands Inuit-Bevölkerung ist die größte der Welt und bestehet aus mehr als 170.000 Menschen. Die meisten von ihnen leben in der Region Tschukotka.
Mit bis zu vier Metern Durchmesser und zwei Metern Höhe werden Iglus aus Eisblöcken gefertigt. Schnee dient als Isolator. Der Eingang in ein Iglu liegt immer tiefer als der Boden, damit Kohlendioxid austritt, die warme Luft jedoch erhalten bleibt. Der Boden eines Iglus wird oft mit Tierhäuten bedeckt. Tassen mit brennendem Öl erwärmen das Innere. Es gibt sogar ein Iglu-Hotel im russischen Fernen Osten.
Ein Tschum ist eine mobile Behausung, die von den Nomaden im nördlichen Ural, den Nenzen, Chanten, Mansen, Komi usw., benutzt wird, die stets mit ihren Rentieren umherziehen. Vereinfacht gesagt, ist ein Tschum ein russisches Tipi mit einem Durchmesser von etwa vier bis fünf Metern.
Tschums bestehen aus Rentierfellen, die um Holzstangen gewickelt und deren obere Enden zusammengebunden werdeb. Der Kamin ist in der Mitte mit einem Rauchausgang in der Spitze zugeschnitten. Der Boden des Tschums wird mit Tierhäuten bedeckt. Gemäß den Traditionen der Ural-Völker müssen alle Familienmitglieder beim Bau eines Tschums mithelfen, sogar Kleinkinder machen ein wenig mit.
Diese traditionellen, ebenfalls mobilen Behausungen der sibirischen Völkern Tschuktschen, Jupik, Korjaken und Jukaghiren sind etwas größer als die Tschums: bis zu fünf Meter hoch und acht Meter im Durchmesser.
Jarangas werden von im Kreis stehenden Holzpfählen gehalten. Wände und Decke können aus bis zu 50 Rentier- oder Walrosshäuten bestehen. Außerdem gibt es eine Hüttevariante: Die Joronga wird mit Fellen und trockenem Gras isoliert, um die Familien im bissigen Winter warmzuhalten.
Auch Jurten sind mobile Unterkünfte der Nomadenvölker in Sibirien und der Baikalregion in Richtung Mongolei, ähnlich wie Tschums und Jarangas, aber viel größer und komplizierter. Eine Jurte ist normalerweise recht niedrig, damit sie den starken Winden in der südsibirischen Steppe widerstehen kann. Die Wände bestehen aus faltbaren Rahmen, die mit Stoff bedeckt werden.Die Holzpfosten bilden eine weite Kuppel. Die Öffnung in der Mitte dient wieder auch dazu, den Rauch aus dem kleinen Ofen in der Mitte der Jurte nach draußen zu transportieren. Wenn es heiß ist, werden die Stoffwände angehoben, um frische Luft hereinzulassen. Wenn es kalt ist, werden immer mehr Lederwände aufgelegt. Im Inneren haben Ehemann und Ehefrau jeweils eine eigene Hälfte. In der Ecke gegenüber des Eingangs steht oft ein Altar oder eine Sitzecke für die Ältesten der Familie. Diese trennen die beiden Wohnhälften von Mann und Frau voneinander.
Ein Ail ist typisches Holzhaus der Altai Region. Es besteht zwar ebenfalls aus Baumstämmen, unterscheidet sich aber dennoch von der allrussischen Isba: Es hat sechs oder manchmal acht Wände und ist mit Fellen oder Baumrinde bedeckt. Wie eine Jurte ist der Innenraum in zwei Hälften geteilt. Der Hauptunterschied zur Isba jedoch ist der Kamin. Er steht mitten in der Hütte, während der Rauch durch ein Loch im Dach austritt. Traditionell ist der Boden eines Ails nur aus Erde.
Saklja-Hütten werden von den Ureinwohnern aus dem Nordkaukasus gebaut. Sie unterscheiden sich von anderen Wohntypen, da sie ohne Fundament auf Steinboden errichtet werden. In reichen Sakljas kann der Boden mit Holzbrettern bedeckt sein. Die Wände sind aus Ton. Der Kamin befindet sich wie in einer Jurte in der Mitte. Das Dach ist flach und oft hinter Felswänden oder Hügeln versteckt, um es vor starken Bergwinden zu schützen.
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