Ab in die Zukunft: Sowjetische Idylle in den impressionistischen Werken von Juri Pimenow

Yuri Pimenov/State Tretyakov Gallery
Der Künstler Juri Pimenow schuf Szenen aus dem idyllischen Alltag des sowjetischen Volkes – aber sind sie auch zutreffend?

1 „Triptychon. Arbeiterinnen der Uralmasch-Fabrik“, 1934

Arbeit gehörte zu den Hauptthemen sowjetischer Künstler. In seinen Werken verherrlichte Juri Pimenow das Leben der heldenhaften Arbeiter. Die drei Teile dieses Gemäldes zeigen Frauen im Theater, auf der Arbeit und zu Hause beim Teetrinken.

2 „Neues Moskau“, 1937

Dies ist das wohl berühmteste Gemälde von Juri Pimenow. In den 1930er Jahren schuf der Künstler viele malerische Ansichten der sowjetischen Hauptstadt, die zu Stalins Zeiten umfangreich umgebaut wurde.

Eine Frau am Lenkrad war damals ein seltener Anblick und ein solches Motiv sollte eine neue Ära symbolisieren. Das Gemälde vermittelt einen optimistischen Blick in die Zukunft, obwohl es in der Zeit der Stalinschen Säuberungen entstand.

3 „Straße an der Front“, 1944

In den 1940er Jahren wandte sich Pimenow dem Thema des Deutsch-Sowjetischen Krieges zu. Auf diesem Gemälde, das die Frontlinie des Zweiten Weltkrieges zeigt, verwendet der Künstler dieselbe Komposition wie in seinem Werk „Neues Moskau“. Diese Bildgestaltung unterstreicht den Kontrast zwischen dem Krieg und der Friedenszeit: Der Zuschauer blickt nach vorn in die Zukunft, wo kein Glück möglich ist – nur der Krieg.

4 „Der Bezirk von morgen“, 1957

Die offizielle sowjetische Kunst diente im Wesentlichen Propagandazwecken. In den 1950er Jahren musste das Land aus den Trümmern erstehen und Künstler wurden ermutigt, die massiven Baustellen der Nachkriegszeit auf ihren Werken zu romantisieren. Pimenow stellte oft Menschen dar, die sich auf die bald eintretende, helle Zukunft freuen.

5 „Erwartung“, 1959

In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre begann die Epoche, die als Chruschtschows „Tauwetter“ in die Geschichte einging. Die Zeit der Auflockerung und größeren Freiheit ging an der sowjetischen Kunst nicht vorbei. Pimenow wendete sich der Psychologie zu und zeigte die Gefühle und Emotionen der gewöhnlichen Menschen.

6 „Hochzeit auf der Morgenstraße“, 1962

Wie zahlreiche sowjetische Künstler spiegelte Pimenow die Ideen von Kommunismus und Sozialismus in seinen Werken wider: Glückliche Menschen an ihrem Hochzeitstag, eine neue Familie und der Aufbau eines neuen Landes - genau wie auf diesem Gemälde.

7 „Morgen in der Stadt“, 1964

Das Hauptthema von Pimenows Werken war die Stadt mit ihren Baustellen, Straßen und Menschen. Eine Reihe seiner Gemälde, „Die neuen Wohnbezirke“, widmete der Künstler dem Wohnungsbau.

8 „Lyrischer Einzug“, 1965

Nachdem die großen Bauarbeiten vorbei sind, ziehen sowjetische Menschen aus überfüllten Wohnheimen und Gemeinschaftswohnungen in ihre eigenen neuen Wohnungen um. Endlich haben sie ihren eigenen Raum für ein Privatleben.

9 „Flugbegleiterin“, 1973

Pimenow bezeichnete sich selbst als einen „realistischen Impressionisten“. Er wollte jeden einzelnen Moment erfassen: den, in dem Menschen ihren Morgen beginnen, bis hin zu ihrer Rückkehr nach Hause.

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