Von seriös bis Trash: Zehn TV-Serien und Filme über Tschernobyl

Kultur
BORIS JEGOROW
Neben der aktuellen HBO-Miniserie gibt es noch viele andere Produktionen zur Katastrophe von Tschernobyl. Von menschlichen Tragödien, Action oder Horror ist für jeden Geschmack etwas dabei.

  1. Tschernobyl: In der Sperrzone, 2014 

Diese TV-Serie vereint viele verschiedene Genres: Mystery, Fantasy, Drama Thriller, Roadmovie, Action, Katastrophenfilm und sogar Melodrama. Fünf Moskowiter jagen einen Dieb, der ihnen ihr ganzes Geld gestohlen hat. Er flieht ausgerechnet nach Prypjat. Um ihr Leben zu retten, müssen die Freunde sich gegen Monster, gefährliche Unbekannte und Zombies behaupten. Sogar auf eine Zeitreise begeben sie sich, um den Lauf der Geschichte zu beeinflussen. In einer der verschiedenen Realitätsebenen der Serie sind die „Geteilten Staaten von Amerika“ zu sehen, ein Land, zerrüttet von einem Bürgerkrieg, der nach einer mit Tschernobyl vergleichbaren atomaren Katastrophe im fiktiven Calvert Cliffs Kernkraftwerk ausgebrochen ist.

  1. Inseparable, 2013 (Untrennbar)

In dieser ukrainischen Miniserie wird der Horror nicht von Monstern erzeugt, sondern von der Realität der Ereignisse in Tschernobyl. Erzählt wird die Liebesgeschichte der Teenager Pascha und Alya, die sich am Vorabend der Katastrophe in Prypjat treffen. Sie haben keine Ahnung, welcher Alptraum ihnen bevorsteht. Die Serie kam bei Kritikern und Publikum sehr gut an. Bei IMDB (Internet Movie Database) erzielt „Inseperable ein Rating von 8,1.  

  1. Chernobyl Diaries, 2012 (Tschernobyler Tagebücher)

Erwarten Sie von „Chernobyl Diaries kein nachhaltiges Drama oder eine genaue Analyse der Ereignisse im Kernkraftwerk Tschernobyl wie bei HBO. Das Ziel dieses Films ist es, sie zu unterhalten und zu erschrecken. Dazu setzen die Macher auf Geschrei, Blut, Monster und furchterregende militärische Experimente. Es ist ein typischer Popcorn-Film. Definitiv kein Meisterwerk, aber auch noch kein Trash.

  1. Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben, 2013

Die Frage, die sich stellt, ist: Was hat John McClane mit der Katastrophe von Tschernobyl zu tun? Die Antwort: Eine Menge. Dieser ist bei weitem nicht der beste Teil der Stirb langsam-Reihe. Bruce Willis macht sich zuerst auf den Weg nach Moskau und zieht dann weiter nach Tschernobyl. Dort beobachten wir John McClane im Kampf gegen eine Armee von Bösewichten und wie er dem Beschuss durch russische Kampfhubschrauber entkommen kann.

  1. Verwundete Erde, 2011

„Verwundete Erdekonzentriert sich auf die Geschichte der Menschen inmitten der Katastrophe. Anja, gespielt von Bond-Girl Olga Kurilenko, wird bei der Explosion des Reaktors am 26. April 1986 zur Witwe. Jetzt muss sie alle Kräfte sammeln, um selbst zu überleben…  „Verwundete Erde unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von anderen Filmen über die atomare Katastrophe. Einige Szenen spielen an Originalschauplätzen in der Sperrzone. Die Dreharbeiten fanden unter der strengen Aufsicht des ukrainischen Ministeriums für Notfallsituationen statt.

  1. An einem Samstag, 2011

Der Film rekonstruiert den ersten Tag in Prypjat nach der Tragödie im Atomkraftwerk. Waleri Kabysch erfährt als einer der ersten vom wahren Ausmaß der Katastrophe, während die meisten Bewohner im Unklaren gelassen werden, um eine Welle von Panik zu vermeiden. Waleri versucht gemeinsam mit Freundin und Freunden aus der Stadt zu entkommen. „An einem Samstag kam bei den Kritikern besser an als beim Publikum. Bei internationalen Festivals gewann der Film mehrere Preise, fiel aber bei den Zuschauern durch. „Absolut unverständliche Dialoge und „unsinnige Story waren nur einige der Kommentare. Die Leistung der Schauspieler fand jedoch Anerkennung.

  1. Universal Soldier: Regeneration, 2010 (Der Weltsoldat. Die Verjüngung)  

Dolph Lundgren und Jean-Claude van Damme, zwei alternde Action-Filmhelden der 1980er Jahre, schlüpfen wieder in die Rollen, mit denen sie damals erfolgreich waren. Luc Deveraux, gespielt von van Damme, macht sich auf den Weg zum Kernkraftwerk in Tschernobyl, wo Terroristen die Kinder des ukrainischen Premierministers als Geiseln halten. Es ist unnötig zu erwähnen, dass dort bald die Hölle los ist… Der Film ist nur eingefleischten Fans der beiden Altstars zu empfehlen.

  1. Aurora, 2006

Dieser Film ist nichts für Menschen, die kein Drama mögen. Beim ukrainischen Drama „Aurora bleibt kein Auge trocken. Ein kleines Mädchen erkrankt nach dem Super-GAU an der Strahlenkrankheit. Ihre einzige Chance ist eine teure Behandlung in den USA. Gerade, als alle Hoffnung vergebens zu sein scheint, trifft Aurora den berühmten Tänzer Nik Astachow, der ihr Lebensretter wird.  

  1. Wölfe in der Sperrzone, 1990

Die meisten Menschen denken bei einem Film über Tschernobyl an einen Katastrophen- oder gar Horrorfilm. Sowjetischen Filmemachern ist es jedoch gelungen, die Atomkatastrophe in einem Kriminalfall zu verpacken. „Wölfe in der Sperrzone“ stammt aus dem Jahr 1990 und erzählt von Plünderern, die in der Sperrzone ihr Unwesen treiben. Dabei werden sie von den lokalen Behörden und der Polizei gedeckt. Der ehemalige Polizeioberst Rodionow versucht als einziger mutig, dieses Chaos aufzuhalten.  

  1. Chernobyl: The Final Warning, 1991 (Tschernobyl: Die letzte Warnung)

In gewisser Hinsicht ist diese russisch-britisch-amerikanische Produktion ein Vorläufer der HBO-Serie „Chernobyl. Auch hier werden die Ereignisse minutiös nacherzählt, der Fokus liegt jedoch auf den Geschichten amerikanischer und britischer Mediziner, die sich um die Opfer der Katastrophe kümmerten. Der Film basiert auf den Erinnerungen des Arztes Robert Peter Gale. Im Film spielen Stars wie John Voight und Jason Robards mit.

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