Sommerlektüre: Diese drei russischen Autoren sollten in Ihrem Reisegepäck nicht fehlen

Andrei Nikeritschew/Moskva Agency
Diese drei Bücher sollten Sie in diesem Sommer unbedingt lesen!

1. Ljudmila Ulizkaja – Jakobsleiter 

Eine Frau findet das Tagebuch ihres jüdischen Großvaters, der von Freunden und Verwandten verraten wurde und in einen Gulag verbannt wurde. 

Die Geschichte ihres eigenen komplizierten Lebens (eine unglückliche Ehe, eine lebenslange Liebesbeziehung zu einem verheirateten Mann, ein drogenabhängiger Sohn) vermischt sich mit der noch komplizierteren Lebensgeschichte ihres Großvaters. 

„Jakobsleiter” ist ins Deutsche von Ganna-Maria Braungardt übersetzt worden, die bereits Ulizkajas Werk „Das grüne Zelt“ übersetzt hat, eine Geschichte über die 1960er Jahre in der Sowjetunion, über Samisdat und die Verfolgung der Intelligenzija.

Es ist keine Übertreibung, Ulizkaja als eine der bedeutendsten lebenden Autorinnen Russlands zu bezeichnen. Sie ist eine der wenigen, die für den internationalen Man Booker Prize nominiert wurden. 

„Jakobsleiter“ soll nach ihrer eigenen Aussage ihr letztes großes Prosawerk gewesen sein. 

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2. Wassili Grossman - Stalingrad

Diese autobiografische Geschichte handelt von den Schrecken des Zweiten Weltkriegs und einer seiner blutigsten Episoden - der Schlacht von Stalingrad. Als Korrespondent der sowjetischen Zeitung „Krasnaja Swesda” („Roter Stern“) war Grossman während des gesamten Krieges an vorderster Front und berichtete ungeschönt über die Straßenkämpfe in Stalingrad. 

Sein berühmtestes Werk ist „Leben und Schicksal”. „Stalingrad“ gilt als die Vorgeschichte dieses Werks. Die deutsche Übersetzung von „Leben und Schicksal” stammt von Annelore Nitschke. 

3. Olga Slawnikowa – Der Unsterbliche

Dies ist die Geschichte eines gelähmten Mannes und zweier Frauen, seiner Ehefrau und seiner Stieftochter. Die beiden verheimlichen ihm den Zusammenbruch der Sowjetunion, damit er keinen lebensgefährlichen Schock bekommt. Sie lesen ihm überarbeitete Artikel aus der „Prawda” vor und zeigen ihm gefälschte Nachrichtensendungen.

Das postsowjetische Chaos steht im Vordergrund dieses Buches, das sich auch mit metaphysischen Fragestellungen befasst.  Es ist, wie der Untertitel sagt, „Die Geschichte eines authentischen Menschen“. Das Buch wurde 2001 geschrieben, aber erst jetzt vom preisgekrönten Übersetzer Marian Schwartz ins Englische übersetzt. Eine deutsche Übersetzung liegt noch nicht vor. 

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