Acht Jahre vor der Veröffentlichung von „Duell - Enemy at the Gates” (2001), in der die Soldaten der Roten Armee als Volltrottel dargestellt werden, drehten die Deutschen einen viel objektiveren, doch leider weniger bekannten Film über die Schlacht von Stalingrad. Für den Film spricht, dass darin die sowjetische Infanterie nicht mit nur einem Gewehr auf drei Soldaten gegen feindliche Maschinengewehre antritt und dass auf die Omnipräsenz von Soldaten, die Kameraden am Rückzug hindern, und Kommandanten, die stets bösartig dreinschauen, verzichtet wird.
In „Stalingrad“ begleiten wir eine Gruppe von Wehrmachtssoldaten, die aus dem warmen und sonnigen Italien in die eiskalte Hölle an der Ostfront geschickt wird. Deutsche und auch sowjetische Soldaten werden professionell dargestellt. Sie sind keine Karikaturen, sondern gewöhnliche Menschen, die mal heldenhaft, mal voller Angst und Mutlosigkeit handeln.
Dies ist eine Geschichte über sowjetische Kampfpiloten, die 1943 an der Schlacht um den Dnjepr teilnahmen. Der Film handelt weniger von militärischen Aktionen als vielmehr von der Tragödie einer Generation, der die Jugend durch den Krieg geraubt wurde.
Das Leben eines Militärpiloten während des Krieges war oft sehr kurz. Diejenigen, die mehrere Einsätze überlebten, konnten sich als erfahren betrachten. Sie waren meist kaum älter als 18 Jahre.
Der Fünfteiler „Befreiung“ war das größte sowjetische Filmprojekt zum Zweiten Weltkrieg. Die Handlung beginnt mit der Schlacht von Kursk und endet mit der Eroberung des Berliner Reichstags.
Vier Jahre lang dauerten die Dreharbeiten dieser Kooperation von Filmstudios aus der UdSSR, aus Jugoslawien, der DDR, Polen und Italien. Zahllose Historiker und Kriegsveteranen berieten die Filmteams. 3.000 echte Soldaten, 150 Panzer und Dutzende sowjetischer und tschechischer Flugzeuge stellten Komparsen und Ausrüstung.
Mit dem Zusammenbruch der UdSSR gehörten großformatige Filme über den Zweiten Weltkrieg der Vergangenheit an. Die meisten heutigen russischen Regisseure ziehen es vor, keine heldenhaften Schlachten darzustellen, sondern die hässlichen Seiten dieses Krieges hervorzuheben: Fahnenflucht, bösartige politische Funktionäre, Strafbataillone, Alkoholismus unter Soldaten, Verrat usw.
Das alles gab es ohne Zweifel, doch im russischen Kino wird dies oft sehr breitgetreten. Daher beschlossen einige begeisterte Cineasten einen eigenen Film mit anderem Schwerpunkt zu drehen. Durch Crowdfunding finanziert entstand ein Film über die heldenhaften Soldaten der Panfilow-Einheit. Diese kämpften im Herbst 1941 erbittert in der Nähe von Moskau.
Kostüme und Requisiten wurden von Museen kostenlos bereitgestellt. Die Entwickler des Spiels „War Thunder“ finanzierten den Film mit. Zu einem späteren Zeitpunkt gab es auch Geld von den Kulturministerien Russlands und Kasachstans, da viele ethnische Kasachen in der Einheit gedient hatten.
Die Festung Brest war die erste Militäreinrichtung in der Sowjetunion, die am 22. Juni 1941 von der deutschen Armee angegriffen wurde. Die 9.000 Mann starke Garnison vor Ort war vollständig von den Hauptstreitkräften abgeschnitten und leistete mehr als eine Woche lang heftigen Widerstand. Einzelne Soldaten kämpften sogar noch länger, bis Ende Juli.
Der Film ist eine russisch-weißrussische Kooperation. Bei den Dreharbeiten am Originalschauplatz wurden die Überreste sowjetischer Soldaten und Blindgänger entdeckt.
„Der Untergang“, einer der besten deutschen Filme über den Zweiten Weltkrieg, erzählt die Geschichte der letzten Tage Berlins unter nationalsozialistischer Herrschaft. Das Dritte Reich liegt in den letzten Zügen. Alte Männer und Kinder werden eingezogen, um gegen die Rote Armee zu kämpfen. Deutsche Offiziere suchen Zuflucht im Alkohol und die Militärführung zerbricht sich den Kopf über einen Ausweg aus der Situation.
Hitler ist die zentrale Figur in der Geschichte. Russische Zuschauer sind es gewohnt, ihn als schreienden Neurotiker präsentiert zu bekommen, doch in „Der Untergang“ wird er als gebrochener, gelangweilter alter Mann gezeigt.
Interessanterweise wurden die meisten Berlin-Szenen in St. Petersburg gedreht. Wenn Sie genau hinschauen, können Sie in einer der Szenen, in denen sich sowjetische Soldaten zur Reichskanzlei vorkämpfen, im Hintergrund die berühmte Dreifaltigkeitskathedrale der Stadt entdecken.
Sommer 1944: Deutsche Agenten infiltrieren die Stellungen der sowjetischen Armee in Weißrussland. Mitglieder der Spionageabwehr SMERSch bekommen den Auftrag, sie zu identifizieren und auszuschalten. Eile ist geboten. Der Erfolg der Offensive im Baltikum steht auf dem Spiel.
Der Film wurde von der Kritik gefeiert und war zudem ein Kassenschlager. Sogar der russische Geheimdienst FSB fand lobende Worte. „August 44“ beschreibe die Ereignisse und die sowjetische Spionageabwehr sehr genau und realistisch.
Der sowjetische Film „Im Morgengrauen ist es noch still“ aus den frühen 1970er Jahren passt zu den feministischen Filmen der heutigen Zeit. Es ist die Geschichte einer ausschließlich weiblich besetzten Einheit von Flugabwehrkanonierinnen und ihres männlichen Kommandanten. Sie kämpfen gegen eine deutsche Sabotageeinheit, die tief hinter den feindlichen Linien in Karelien gelandet ist.
Der Film war sehr beliebt in der sowjetischen Öffentlichkeit und viele in Russland halten ihn immer noch für den besten Kriegsfilm, der jemals gedreht wurde. In der Sowjetzeit stand er auf dem Lehrplan der Schulen, heute ist er noch obligatorisch für Journalismus-Studenten.
Auch in China war der Film erfolgreich. Im Jahr 2005 entstand die mehrteilige TV-Serie „Im Morgengrauen ist es noch still“ als russisch-chinesische Koproduktion.
Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.
Abonnieren Sie
unseren kostenlosen Newsletter!
Erhalten Sie die besten Geschichten der Woche direkt in Ihren Posteingang!