Russland und Russen mit den Augen deutscher Künstler (BILDER)

Ausländische Maler waren stets angesehene Gäste am kaiserlichen Hof. Westeuropäische Maler, die einige Jahre in Russland in den 18. und 19. Jahrhunderten tätig waren, haben die weltliche Kunst des Landes geprägt. Das Phänomen ging in die Geschichte als „Rossica“ ein. Auch deutsche Künstler kamen auf persönliche Einladung der Zaren ins Russische Reich.

1 Johann Tannauer. Zar Peter I. in der Schlacht bei Poltawa. 1737

Der in Sachsen geborene deutsche Maler Johann Tannauer kam 1711 nach Russland auf Einladung von Peter dem Großen, als dieser während seiner Auslandsreise Tannauer kennenlernte. Er ließ sich in St. Petersburg nieder und war als Hofmaler tätig. Tannauer malte Porträts, historische Bilder und Miniaturen.

Russlands Sieg über Schweden in der Schlacht von Poltawa bestimmte letztendlich den Ausgang des Nordischen Krieges und verschaffte Russland Zugang zum Meer und zu neuen Territorien. Der deutsche Künstler stellte Peter in einem heroischen Reiterporträt dar, das von der geflügelten Göttin Nike mit dem Lorbeerkranz des Siegers gekrönt wird.

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2 Johann Heinrich Wedekind. Porträt von Peter II. und Porträt von Anna Ioannowna. 1730er Jahre

Der deutsche Maler Johann Heinrich Wedekind war Hofporträtist des schwedischen Königs Karl XII., erhielt aber auch zahlreiche Aufträge vom russischen Kaiser Peter I. und seinen Nachfolgern. In der russischen Kunst gilt er als einer der Begründer des weltlichen Porträtgenres.

3 Georg Christoph Groot. Porträt der Kaiserin Elisabeth Petrowna. 1744

Der deutscher Maler Georg Christoph Groot war Mitorganisator der festlichen Krönungsfeierlichkeiten von Elisabeth Petrowna, der Tochter von Peter dem Großen und Katharina I, im Jahr 1742. Schon 1743 zog er auf höchste kaiserliche Einladung nach St. Petersburg um und wurde anschließend Hofmaler von Elisabeth Petrowna. Groot wurde zu einem der Hauptmeister von „Rossica“, die Russland mit den Errungenschaften der europäischen Kunst bekannt machte. 

Er lehrte an der St. Petersburger Akademie der Künste (ab 1765 Akademiemitglied) und war auch als Kurator der kaiserlichen Gemäldesammlungen tätig. Das malerische Erbe von Groot sind Porträts adeliger und königlicher Personen aus der Regierungszeit von Elisabeth Petrowna.

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4 Karl von Kügelgen. Blick auf Höhlenfelsen in der Nähe von Kachikalen. Krim. 1824

Die deutschen Künstlerbrüder Karl und Gerhard von Kügelgen kamen auf Einladung von Paul I. nach Russland, nahmen die russische Staatsbürgerschaft an und wurden Hofmaler. Sie gehörten zu den ersten, die Landschaften aus den neuen Gebieten des Russischen Reiches wie die Krim, Finnland und Estland malten.

5 Franz Krüger. Russische Garde bei Zarskoje Selo. 1841

Der unglaubliche Stil und die Technik dieses deutschen Künstlers Franz Krüger sind unverkennbar. Er malte am Hof des preußischen Königs aber sein Ruf drang bis zu den russischen Kaisern vor, die bei ihm zahlreiche Gemälde im Auftrag gaben. Zu Krügers Werken zählen Porträts von Alexander I. und Nikolaus I. wie auch von den russischen Adligen. Die Sammlung „russischer“ Werke von Kruger umfasst insgesamt über 100 Exponate: mehr als 70 Gemälde und Grafiken des Meisters, Lithografien von seinen Werken, Aquarelle der Palast-Innenräume, in denen sich einst Krugers Gemälde befanden.

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