Qualität vor Quantität - das gilt erst recht für die Filmwelt. Und genau das trifft auf Wladimir Menschow zu, der zu Lebzeiten nicht viele internationale Auszeichnungen erhalten hat.
Sein bedeutendster Gewinn war jedoch Gold wert. Der in Südrussland aufgewachsene Menschow hat zwar wenige Filme gedreht, dafür hat aber jeder einzelne seinen Weg in die Herzen der Menschen gefunden. „Moskau glaubt den Tränen nicht” (1980) - ein Film über drei beste Freundinnen, die sich ein Zimmer im Studentenwohnheim teilen und fest dazu entschlossen sind, in der Großstadt groß herauszukommen - erwies sich als sehr authentisch und lebensnah und wurde 1981 mit dem Oscar „Bester fremdsprachigerr Film“ ausgezeichnet. Der Film verhalf dem sowjetischen Regisseur sowohl in der Sowjetunion als auch im Ausland zu großer Bekanntheit. Menschow besaß eine unglaublich gute Menschenkenntnis und auch sein nachfolgendes Werk wurde ein russischer Filmklassiker. Der Film „Die Kurschatten (Liebe und Tauben)” (1984), eine Gesellschaftskomödie mit weit reichender Tragweite, war ein großer Erfolg und erhielt den Hauptpreis beim internationalen Filmfestival in Spanien.
Der in Magnitogorsk, einer Industriestadt in der Region Tscheljabinsk, geborene Gleb Panfilow studierte zunächst Chemie, bevor er in die Filmbranche wechselte.
Seinen ersten Film, „Kein Weg durch Feuer”, drehte er 1968. Das Drama gewann 1969 den Goldenen Leoparden auf dem Internationalen Filmfestival von Locarno. Die internationalen Auszeichnungen begannen sich zu häufen. „Das Debüt” (1970), ein sowjetisches Liebesdrama über Schwierigkeiten in Sachen Liebe, brachte Panfilow 1971 den Silbernen Löwen bei den Filmfestspielen in Venedig ein. Während der Dreharbeiten zu diesem Film heiratete Panfilow eine vielversprechende Nachwuchsschauspielerin namens Inna Tschurikowa, die zu seiner Muse wurde und allen seinen nachfolgenden Filmen eine einzigartige Ausstrahlung und Charakterstärke verlieh. Panfilows nächstes Meisterwerk, „Das Thema” (1979), ebenfalls mit Tschurikowa in der Hauptrolle, wurde bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin mit einem Goldenen Bären ausgezeichnet. Panfilows packendes Sozialdrama „Ich bitte ums Wort” (1975) wurde ebenfalls auf dem Festival von Karlovy Vary (Karlsbad) 1976 mit Auszeichnungen überhäuft.
Schepitko gab ihr Regiedebüt 1963 mit dem Film „Aufstieg“. Das Drama, das auf einer Kurzgeschichte von Tschingis Aitmatow basiert, gewann in demselben Jahr den Großen Preis auf dem Internationalen Festival von Karlovy Vary (Karlsbad).
Bei der Arbeit an diesem Film lernte Larisa die Liebe ihres Lebens kennen, Elem Klimow (den späteren Regisseur von „Komm und sieh”). In den 1970er Jahren drehte Schepitko selbstreflexive, gesellschaftsrelevante Filme wie „Du und ich” (1971), der den Silbernen Löwen bei den Filmfestspielen von Venedig gewann und „Der Aufstieg” (1976), der als erster sowjetischer Film 1977 den begehrten Goldenen Bären bei den Berliner Filmfestspielen erhielt. Ihr unverkennbarer Stil wurde weltweit gefeiert. Der während des Zweiten Weltkriegs spielende Film „Aufstieg” belegt außerdem Platz 11 der besten von Regisseurinnen inszenierten Filme auf der BBC-Liste; zwischen Kathryn Bigelows „Zero Dark Thirty” (2012) und „Daughters of the Dust” (1991) von Julie Dash.
Einen ganz bestimmten Film über den Zweiten Weltkrieg sollten Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen: „Die Kraniche ziehen” (1957) wird Sie begeistern. Dieser Film voller detaillierter Aufnahmen und atemberaubender Szenen ist der einzige sowjetische Film, der bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes die begehrte Goldene Palme gewonnen hat.
Der Film von Michail Kalatosow gehört zu den besten Kriegsfilmen, die je gedreht wurden! 1958 wurde Tatjana Samoilowa, die oft als „russische Audrey Hepburn” bezeichnet wurde, in Cannes als „bescheidenste und charmanteste Schauspielerin” ausgezeichnet. Ihre Darstellung der Veronika, einer jungen Frau, deren Leben aus dem Ruder läuft, nachdem ihr Verlobter in den Krieg zieht, wurde zu ihrer bekanntesten Rolle.
Michail Kalatosows Drama „Conspiracy of the Doomed” (1950) wurde auf dem Festival von Karlovy Vary (Karlsbad) mit einer Auszeichnung versehen, während sein unorthodoxes Drama „Ich bin Kuba” (1964) Martin Scorsese und Francis Ford Coppola so sehr beeindruckte, dass die Hollywood-Filmveteranen, die den Film in den 1990er Jahren zufällig entdeckten, bei dessen Wiederaufführung auf internationalen Filmfestivals halfen.
Bondartschuks bedeutendstes Werk „Krieg und Frieden” ist ganze sechs Stunden lang und war der erste sowjetische Film, der 1969 den Oscar „Bester fremdsprachiger Film“ erhielt.
Die Überlieferung erhielt darüber hinaus den Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film. Der Film selbst enthält eine Menge Spannung und Lebensweisheiten und schildert die Ereignisse des Vaterländischen Krieges von 1812 aus der Sicht von fünf aristokratischen russischen Familien. Die Dreharbeiten dauerten sieben Jahre und wurden zur teuersten Produktion, die je in der UdSSR gedreht wurde. Tolstois typischer Erzählstil, die epischen Schlachtszenen und die überdimensional großen Figuren werden in diesem filmischen Meisterwerk praktisch zum Leben erweckt. Wahrscheinlich gibt es kein anderes Historiendrama, das so umfassend und bewegend ist wie Bondartschuks vierteilige Serie.
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