Der russische Mobilfunkanbieter „Tele2“ gewann im Juni beim „Cannes Lions Internationalen Festival of Creativity 2018“ zwei Top-Preise für Werbefilme, die den weltweit ersten Wi-Fi-Router bewerben, der Regen nutzt, um Strom für ein drahtloses Signal zu erzeugen. Sein Sieg – beim weltweit renommiertesten Wettbewerb der Werbebranche – spiegelt die wachsende Beliebtheit von russischen Anzeigen wider. Hier sind einige Gewinner der letzten zehn Jahre.
In dieser Werbung zeigt „Nike Russland“ bekannte russische Sportlerinnen, Trainerinnen, Balletttänzerinnen und Schauspielerinnen und macht es sich damit zur Aufgabe, die vorherrschenden Geschlechterstereotypen zu bekämpfen. Kein Wunder also, dass dieser Werbefilm in Russland zu einer der eindrucksvollsten feministischen Aussage zum Social-Media-Hit und schließlich in der Kategorie „Film“ mit einem goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.
Diese Werbung der Medienwebsite „Ura.ru“, die von einer Jekaterinburger Agentur gedreht wurde, bekam in Cannes stolze sieben Löwen verliehen. Sie setzt sich auf kreative Art und Weise mit dem schlechten Zustand russischer Straßen auseinander, indem sie die Schlaglöcher von lokalen Aktivisten als klaffende Politikermünder darstellt. Direkt daneben wurden die Versprechen, diesen Zustand zu ändern, niedergeschrieben.
Das Konzept für diesen Werbefilm, der zur Unterstützung von Waisenkindern aufruft, ist simpel: Russische Waisen bitten Prominente, ihnen anstelle ihrer Eltern aus einem Buch vorzulesen. In Cannes wurde „Lies mir vor“ nun in der Kategorie „Unterhaltung“ mit dem bronzenen Löwen prämiert.
In diesem Werbefilm wird Kaffee wie eine illegale Droge im Darknet verkauft und Kunden müssen dafür mit der digitalen Währung Bitcoin bezahlen. Damit möchten die Macher vor allem die Vorstellung, dass Kaffee eine Droge sei, verspotten und wurden in Cannes mit einem silbernen Löwen ausgezeichnet.
Die Moskauer Agentur von „Young & Rubicam“ hat zusammen mit der gemeinnützigen Organisation „Dislife“ Bilder von Rollstuhlfahrern auf Behindertenparkplätze projiziert – mit dem Ziel, die anderen Autofahrer daran zu erinnern, die Behindertenparkplätze mit Respekt zu behandeln und freizuhalten. In Cannes erhielt sie dafür in der Kategorie „PR“ nun den silbernen Löwen.
Dieses Musikvideo der russischen Fluggesellschaft „S7“ wurde zusammen mit der amerikanischen Rockband „OK Go“ in der Schwerelosigkeit gedreht und avancierte zum Internetphänomen, das auf Facebook mehr als 50 Millionen Klicks und in Cannes in der Kategorie „Musikvideo“ den silbernen Löwen bekam.
In diesem in der „Cyber“-Kategorie mit dem bronzenen Löwen prämierten Werbefilm lässt das Unternehmen „Intouch“, das für eine Autoversicherung wirbt, ein Klavier auf ein Auto fallen. Warum? Ganz einfach, weil Internetnutzer dafür abgestimmt hatten. Die Idee dahinter war jedoch zu beweisen, wie unberechenbar Autounfälle sind.
Dafür wurde ein 395 Kilo schwerer Flügel an neun Seilen über einem Auto in einer Moskauer Garage aufgehängt, während die Leute Wetten auf unvorhersehbare Ereignisse im wirklichen Leben, wie beispielsweise die Temperatur in der Stadt oder den Sieg der Lieblingsfußballmannschaft, abgaben. Das führte dann dazu, dass jeweils ein Seil durchgeschnitten wurde. Am Ende „hielt“ das Klavier fünf Tage lang „durch“ und stürzte am sechsten Tag in die Tiefe.
Der Werbefilm für das neue Album „Auf der Sonne“ der russischen Band AuktYon wurde in Cannes mit dem bronzenen Löwen in der Kategorie „Unterhaltung“ ausgezeichnet und zeigt eine mobile App, die nur dann Songs abspielt, wenn die Smartphone-Kamera der Sonne zugewandt ist, und auch das Albumcover wird nur unter direkter Sonneneinstrahlung sichtbar.
Für diesen Werbefilm schoben vier Teams in Jekaterinburg alte Autos auf dem Eis hin und her, statt die normalerweise im Spiel verwendeten Granitsteine dafür zu benutzen und wollten auf diese Weise für das Autoversicherungsunternehmen „Smartpolice“ werben. Das Video wurde landesweit und international zum Internetphänomen und gewann in Cannes einen bronzenen Löwen.
Die Unternehmen „Tele2“ und „Geometry Global Moscow“ haben einen 4G-Router entwickelt, der mithilfe von Regenwasser Strom erzeugen kann. Die Geräte wurden bereits in Sankt Petersburg installiert und ermöglichen es Menschen, Hochgeschwindigkeitsinternet an Orten zu nutzen, an denen andere Betreiber bisher keine schnelle Verbindung herstellen konnten. Als Belohnung gab es dafür in Cannes den silbernen Löwen in der „Outdoor“- und den bronzenen Löwen in der „Mobilfunk“-Kategorie.
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