Roman aus Österreich: Wie Russen mein Leben veränderten

Aus dem persönlichen Archiv
Roman aus Österreich bereut es nicht nach Russland gezogen zu sein - er hat sich sogar in abgelegene Gebiete in Sibirien und im Fernen Osten gewagt.

Als ich das erste Mal nach Russland kam, war ich schockiert! Stellen Sie sich das Mal vor: Moskau, 1994, die Zeit des Wandels, schrecklicher Service am Flughafen, verrückte Taxifahrer. In diesem Moment dachte ich, ich würde nie wieder in dieses Land zurückkehren!

Ein ganz neues Leben

Im Jahr 2010 bat mich der Direktor der LIEBHERR-Bulldozerfabrik, wo ich als technischer Inspektor für den Kundendienst arbeite, jedoch nach Russland zu gehen, um unsere lokale Außendienststelle zu unterstützen. Es dauerte nicht lange, bis ich: „Ja, warum nicht?“ sagte, ich dachte: „Es kann nicht so schlimm sein.“

Ich kam zurück nach Moskau und sah ein neues Russland. Ich war beeindruckt zu sehen, wie sehr sich das Land verändert hat und wie die Leute mich begrüßten. Jetzt weiß ich ganz sicher: Ich kann keine der Klischees bestätigen, dass Russland ein unsicheres oder ein gefährliches Land ist.

Ich kann nicht alle Orte auflisten, die ich in den letzten acht Jahren besucht habe.  Russland ist jedoch das für mich bedeutendste Land, deshalb reiste ich von Moskau nach Sankt Petersburg, Archangelsk, Nowy Urengoi, Petschora, Nowosibirsk, Kemerowo, Wladiwostok, Magadan, Sachalin, Nachodka und an viele, viele weitere Orte.

Alle Städte und Dörfer haben ihre eigenen Gesichter. Der gefrorene Hafen in Wladiwostok, die riesige Mine in Mirny oder Sotschi im Sommer, sind allesamt erstaunliche Orte.

Warum Russen Wölfe sind

Ich vergleiche echte russische Männer mit Wölfen. Wenn Sie in ihrem Kreis sind, werden sie mit und für Sie kämpfen, aber sie sind immer auf der Jagd. Für mich sind die Russen heute völlig anders als das, was ich früher gesehen habe. Ich habe im Iran, in Brasilien und in den Vereinigten Staaten von Amerika gelebt, ich habe viele Reisen in andere Länder zurückgelegt und ich dachte, ich bin ein erprobter Reisender.

Wir reisten an Orte, die schwer zu erreichen sind und wo Touristen nie hingehen würden. Wir flogen mit dem Hubschrauber nach Nakyn, einem für Diamanten berühmten Ort in Sibirien, aber dies war nicht das unvergesslichste Erlebnis. Bei -62 Grad Celsius aufzuwachen ist ziemlich unvergesslich! Wow, es war so kalt, dass ich es immer noch spüren kann, wenn ich mich noch heute daran erinnere.

Ich persönlich mag die kleinen isolierten Orte, in denen die Einheimischen mit viel weniger als wir zurechtkommen. Sie sind so offen und freundlich, dass Sie mit ihrem Auto mitten im Nirgendwo anhalten und der Fahrer sich erkundigt, ob alles in Ordnung ist und Ihnen seine Hilfe anbietet.

In Österreich hatte ich 36 Stunden Russischunterricht, ich kann lesen und ich kann die täglichen Dinge bestellen, jedoch ist mein Russisch immer noch nicht sonderlich gut. Glücklicherweise habe ich überall wo ich hingehe einen Übersetzer.

Alle meine Kollegen von den verschiedenen Abteilungen, die mit mir reisten, kümmerten sich jederzeit um mich. An dieser Stelle möchte ich mich bei Denis Ternikow, dem Liebherr-Außendienstleiter, für die großartige Unterstützung bedanken, die er mir während der Zeit auf meinen Reisen durch ganz Russland gewährte.

Vergiss nicht den Wodka

In Russland vermisse ich zu keinem Zeitpunkt das europäische Essen, sogar in Magadan, wo wir selbst kochen mussten. Denis, die erste Person, die mit mir durch Russland reiste, erzählte mir: „Roman, alles, was du in Russland brauchst, ist ein bisschen Brot, ein bisschen Butter und 250 g Wodka“! All das bekommt man in den örtlichen Geschäften.

Ich habe so viele tolle Orte gesehen, so viele nette Leute kennengelernt und so viel Spaß gehabt. Sie können einfach nicht die gleiche Person bleiben, nachdem Sie durch das größte Land der Welt gereist sind!

Verfasst von Daria Aminowa.

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