Die unglaublichsten Verwandlungen, die alte Eisenbahnwaggons in Russland durchlaufen

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ANNA SOROKINA
In Russland kommt es häufig vor, dass ausgediente Eisenbahnwaggons eine neue Lebensaufgabe bekommen und zu Schuppen, Hotels oder sogar Gotteshäusern umfunktioniert werden.

Es ist unwahrscheinlich, dass Sie jemals von diesem Ort gehört haben. Die kleine Stadt Liski in der Region Woronesch schmückt sich nicht mit vielen Sehenswürdigkeiten und Touristenattraktionen aus - bis auf eine. Liski ist als riesiges Bahnzentrum bekannt und vereint alles, was Sie mit Zügen assoziieren.

Eines der besonderen Merkmale der Stadt ist die Fülle der stillgelegten Eisenbahnwaggons, die die Einheimischen für ihre Zwecke umbauen.

Meistens werden sie in Garagen oder Schuppen für die Datschas verwandelt.

Die Romantiker unter Liskis Bewohnern befestigen an den alten Waggons gerne Taubenschläge.

Sogar in Kindergärten werden die alten Waggons integriert, sodass die Kinder schon früh an eine Karriere bei der Bahn denken!

In anderen Städten kann man die Eisenbahnwaggons in Gestalt eines Hotels wiederfinden. So wurden in Rostow am Don drei alte Schlafwagen in ein kleines Hostel verwandelt – Buchungen online! Die Toiletten sind nicht luxuriös, jedoch werden WLAN und Parkplätze angeboten. Das Personal spricht neben Russisch auch Englisch und Französisch.

Ähnliches gab es in Jaroslawl. Das heutige Schicksal ist jedoch unbekannt.

Dieser Wagen, der zu einem Wohnwagen umgebaut wurde, steht auf einer Datscha in der Region Nischni Nowgorod. Früher war er auf der Rjasan-Ural-Bahn unterwegs.

Dieser Oldtimer hat seine neue Heimat in einer Datscha in der Region Murmansk gefunden und sieht sehr gemütlich und einladend aus mit den weißen Vorhängen.

In Chabarowsk wurde aus einem alten Speisewagen ein Restaurant mit dem Namen “Retro”. Die Inneneinrichtung wurde dabei komplett ausgetauscht. Harte Sitze wurde durch gemütliche Sessel ersetzt und wunderschöne Tische und alte Lampen kreieren gemeinsam die Atmosphäre einer faszinierenden Reise zu einem fernen Ort.

Eigentlich sind die Umbaumöglichkeiten eines alten Eisenbahnwaggons relativ offensichtlich – Garagen, Hotels, Schuppen. Aber was sagen Sie zu einer Kirche? In den frühen 2000er Jahren gab es für einige Gemeindemitglieder in einem Vorort von Nischni Nowgorod keine Kirche mehr (dies hing mit einem unschönen Streit um Land zusammen). Die Russische Eisenbahn spendete daraufhin einen ihrer Waggons an die Diözese (die Benutzung von Eisenbahnwaggons für Gottestdienste ist eine gängige Praxis) und die Einheimischen beschlossen, Ikonen und anderes Kirchenvermögen dorthin zu verlegen, um zumindest eine provisorische Kirche besuchen zu können. Um die Geschichte zusammenzufassen: Die Übergangs-Kirche steht immer noch da.

>>> Warum verwandeln Russen Züge, Busse, Lkw und Schiffe in Kirchen?