Hundewelpen und Blumen für die Damen: Wladimir Putins Traditionen

Reuters
Einige der Gewohnheiten des russischen Präsidenten stoßen international auf Kritik, doch Wladimir Putin hält unbeeindruckt an ihnen fest.

Er kauft Eis bei der MAKS Flugschau. 

Für Putin hat der Kauf von Eis bei der jährlichen MAKS-Flugschau in der Region Moskau seit 2005 Tradition. Damals holte er zwei Eis für 15 Rubel, legte 500 Rubel auf den Tisch der Eisverkäuferin und verschwand zurück ins Auto. 

Seitdem holt er jedes Jahr ein Eis für sich und seine VIP-Gäste. In diesem Jahr kamen der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und weitere Begleiter in den Genuss. Das Wechselgeld gab Putin dem Minister für Industrie und Handel, Denis Manturow, „für die Entwicklung der Luftfahrt". Putin blieb bei der gleichen Eissorte wie im Vorjahr: Plombières in einem Pappbecher der Firma Korowka aus Korenowsk. In den letzten zwei Jahren ist diese vom Präsidenten bevorzugte Eismarke zehn Rubel teurer geworden

Er wagt sich aufs Glatteis.

Im Jahr 2011 schlug Putin die Einrichtung einer separaten Eishockeyliga für Amateure vor - der Night Hockey League. Seitdem spielt er jedes Jahr als Nummer 11 bei einem Gala-Match zusammen mit Kabinettsmitgliedern und anderen Politikern. Das letzte Mal gewann Putins Team mit 14: 7 - der Präsident traf acht Mal. 

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Er hat keine Angst vor wilden Tieren.  

Im Jahr 2008 wurde Putin ein weibliches Ussuri-Tigerjunges zum Geburtstag geschenkt.  Damals fing es wohl an mit der Liebe zu wilden Tieren. Zwei Jahre später gab er einem Elchjungen die Flasche und legte einem Eisbären im gleichen Jahr bei einer Polarexpedition nach Franz-Josef-Land ein Satellitenortungshalsband an. 

2012 zeigte er sibirischen Kranichen mit einem motorisierten Gleitschirm den Weg nach Süden. In einem Ozeanarium schüttelte er 2013 einem Walross die Hand und 2014 gab es in Sotschi eine Umarmung für einen persischen Leoparden. Zuletzt schloss der russische Präsident in Kirgisistan Freundschaft mit einem Orlow-Traber und einem Taigan-Welpen.  

Er trägt ein Bild seines Vaters bei sich.  

Seit 2015 nimmt Putin an jedem 9. Mai, dem Tag des Sieges, an den Märschen des Unsterblichen Regiments teil. Er trägt ein Bildnis seines Vaters Wladimir Spiridonowitsch, der gegen die Belagerung von Leningrad gekämpft hat. Putin beschrieb die Nöte und das Heldentum seiner Familie in einem Zeitungsartikel im Jahr 2015.  

Er fährt selbst Auto. 

Nein, Putin fährt nicht jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit. Aber wenn sich eine besondere Gelegenheit bietet, warum nicht? 2010 fuhr er in einem gelben Lada Kalina Supermini 2.200 km entlang der Autobahn Tschita-Tschabarowsk.

2011 testete er das russische Hybridauto Yo-Mobile und setzte sich 2018 bei der Eröffnung der Krimbrücke ans Steuer eines Kamaz-Lastwagens (sehen Sie selbst). Doch nicht nur PKW steuert er souverän... 

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Er fährt Motorrad.

Putin mag auch machomäßig anmutende Auftritte. So fährt er Motorrad in Begleitung harter Kerle. 2010 fuhr er drei Tage lang eine dreirädrige Harley-Davidson bei einer Rallye des Night Wolves Bikers Club am Stadtrand von Sewastopol. Auch daraus wurde eine Gewohnheit. Im Jahr 2019 fuhr er auf einem Motorrad der Marke Ural an der Spitze einer Biker-Kolonne mit Sergei Aksjonow, bekannt als Präsident der Republik Krim, als Beifahrer im Beiwagen.

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Er verbringt seinen Urlaub in der Wildnis.

Erinnern Sie sich noch an Putin mit nacktem Oberkörper und an die darauffolgenden zahllosen Memes? Der russische Präsident zieht es vor, seine Ferien abseits der Zivilisation zu verbringen. 

Da bietet sich Sibirien und insbesondere Tuwa an, wo er jedes Jahr hinfährt. Dort kann er im Wildwasser angeln. Manchmal lädt er Gäste ein, etwa Prinz Albert II. von Monaco oder den russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu. 

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Er geht Weihnachten in die Kirche.

Niemals feiert Putin Weihnachten privat. In der Nacht vom 6. auf den 7. Januar geht er jedes Jahr in die Kirche, ganz wie die gewöhnlichen Russen. Doch in Moskau geht er nicht zur Messe. In den vergangenen Jahren war er in Jakutien, Sotschi, den Regionen Twer und Woronesch, Weliki Nowgorod und in seiner Heimatstadt St. Petersburg. Zum letzten Weihnachtsfest besuchte er dort die Verklärungskathedrale, in der er 1952 getauft wurde.

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Er verschenkt Hundewelpen an Kinder.

Putin verschenkt gerne Hunde an Kinder. Oft läuft das so: Ein Kind, meist ein Mädchen, aus der Provinz schreibt dem russischen Präsidenten über seine Webseite, wie gerne es einen Hund hätte. So schenkte Putin einem Mädchen in Brjansk einen ein Monate alten Labrador und ein anderes Mädchen aus Tscherkessien ist nun Eigentümerin eines Huskys. Ein autistisches Mädchen aus der Region Primorje bekam einen Golden Retriever geschenkt.  Doch das sind bei weitem nicht alle Kinder, die der russische Präsident mit einem bellenden Vierbeiner glücklich gemacht hat. 

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Er schenkt Frauen Blumen. 

Es ist zwar keine originelle Geste und auf diplomatischem Parkett auch nicht weit verbreitet. Doch der russische Präsident zeigt sich gerne als Gentleman und überreicht den First Ladies und weiblichen Staatsoberhäuptern Blumen. Kroatiens Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović bekam Blumen, ebenso wie die Gattin des französischen Präsidenten, Brigitte Macron, und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Bei Merkel unterstellten deutsche Journalisten, Putin habe die Kanzlerin als schwache Frau darstellen wollen. Doch der Kreml widersprach dieser Interpretation.  

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Er trinkt aus seiner eigenen Tasse.

Im Jahr 2019 war ein weißer Thermobecher Becher „à la Putin”, ein Verkaufsschlager bei AliExpress.

Es begann, nachdem in den sozialen Medien aufgefallen war, dass der russische Präsident bei einem G20-Gipfel als einziger aus einer eigens mitgebrachten Tasse trank. Das macht er wohl seit 2014, egal, ob es sich um eine wichtige Pressekonferenz, Gipfeltreffen oder eine Telefonkonferenz handelt. Putins Pressesprecher sagt, der Präsident trinke stets aus diesem Thermobecher. Warum, verrät er nicht. Vielleicht ist es die Macht der Gewohnheit. 

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