Der Herbst ist eine ganz besondere Jahreszeit für Russen. Am 1. September beginnt an Schulen und Universitäten das Studienjahr. Das erklärt, warum der Herbst bei vielen Russen mit dem Anfang von etwas Neuem verbunden wird.
Zudem ist es gewöhnlich, im Herbst zu leiden und eine Sehnsucht zu empfinden. Es ist schade, dass der Sommer zu Ende ist und die Natur ihren Winterschlaf macht. In der Literatur verbindet man traditionell den Herbst mit dem Tod.
Der berühmte russische Dichter Alexander Puschkin schrieb viel über den Herbst. Er nannte ihn „trostlose Jahreszeit“ und gleichzeitig „Verzauberung vor den Augen“.
Er liebte den Herbst sehr und fand in dieser Jahreszeit viel Inspiration für seine Arbeit.
Aber der Herbst ist für einen Russen nicht nur die Zeit der Traurigkeit. Man freut sich über bunte Farben überall und genießt die Schönheit der Natur und die letzten warmen Tage.
Man muss dafür unbedingt einen Spaziergang in einen Park oder sogar im Wald machen.
Ein besonderer Spaß ist es, über die Blätter zu gehen, damit sie unter den Füßen rascheln.
Die goldenen Wälder und Felder wurden von vielen Dichtern poetisch beschrieben. In einem unter Russen sehr populären Lied der Rockgruppe DDT gibt es die Zeile: „Was ist der Herbst? - Das ist der Himmel. Der weinende Himmel unter den Füßen“.
Im Herbst gibt es viel zu tun: man muss verschiedenes Gemüse für den Winter einlegen, sich um die Datscha kümmern und diese auf den Frost vorbereiten, Äpfel und Pilze sammeln. Oder man kann auch in den Wald auf die Jagd gehen, wie einst Leonid Breschnew.
Es war sehr schwer, im Herbst in der Sowjetunion Blumen zu besorgen. Deshalb war es sehr romantisch, seinem Liebling einen Strauß aus bunten gefallenen Blättern zu schenken. Und dann konnte man zusammen im Regen spazieren gehen.
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