Ein weiterer Funken Hoffnung: Russland registriert den zweiten Corona-Impfstoff

Sputnik
Der Impfstoff heißt „EpiVakKorona“ und unterscheidet sich völlig vom ersten registrierten Vakzin gegen das Coronavirus vom August 2020.

Am 14. Oktober kündigte Präsident Wladimir Putin während einer Kabinettssitzung die Registrierung eines zweiten Impfstoffs gegen das Coronavirus an. 

„Ich möchte mit einigen erfreulichen Neuigkeiten aus dem in Nowosibirsk ansässigen Vektor-Labor beginnen, das heute den zweiten Impfstoff gegen das Coronavirus – ‚EpiVakKorona‘ – registriert hat“, sagte Putin. 

Die stellvertretende Premierministerin Tatjana Golikowa erklärte, dass sich der Impfstoff von dem bereits im August 2020 registrierten „Sputnik-V“ unterscheide. Um den ersten Impfstoff herzustellen, verwendeten Wissenschaftler des Nationalen Zentrums für Epidemiologie und Mikrobiologie in Gamaleja ein Trägervirus, das Coronavirus-DNA in den Organismus einbringt und eine Immunantwort auslöst. Solche Impfstoffe werden als vektorbasierte Impfstoffe bezeichnet. 

„EpiVakKorona“ besteht nicht aus dem Trägervirus, sondern aus einem synthetischen Netzwerk von kurzen Peptidproteinen. „Durch diese lernt das Immunsystem, das Virus zu erkennen und zu neutralisieren", sagte Golikowa. Ein vergleichbarerer Impfstoff wurde bereits während der Ebola-Pandemie vom Gamaleja Zentrum entwickelt.

Vor der Registrierung durchlief der Impfstoff zwei Versuchsphasen, erklärt Vektor-Direktor Rinat Maksjutow. Die erste klinische Studie umfasste 14 Probanden, denen bekannt war, was ihnen injiziert wurde. Der zweite Test bestand aus 86 Freiwilligen, von denen 43 den neuen Impfstoff erhielten, während die zweite Hälfte ein Placebo erhielt.

„Den Forschungsteilnehmern geht es gut. Zwei hatten innerhalb von 24 Stunden an der Injektionsstelle ein leicht schmerzhaftes Gefühl entwickelt. Dies war zu erwarten, da der Impfstoff Aluminiumhydroxid enthält“, so Maksjutow zu den Nebenwirkungen. 

Die ersten 60.000 Dosen werden in naher Zukunft produziert. Dann starten in ganz Russland klinische Studien mit insgesamt 40.000 Teilnehmern, darunter 150 Personen über 60, die als Risikopatienten eingestuft werden. 

Der Impfstoff soll laut der Website der staatlichen Arzneimitteldatenbank ab 1. Januar 2021 verfügbar sein.

An den Testreihen zum Impfstoff „Sputnik-V“ nahmen nach Angaben von Golikowa inzwischen 13.000 Personen teil. 

Ein dritter Impfstoff befindet sich derzeit in der ersten Phase klinischer Studien am Tschumakow-Forschungsinstitut, wo er auch entwickelt wurde. Laut dem Generaldirektor Ajdar Ischuchametow könnte dieser Impfstoff möglicherweise über Jahrzehnte hinweg eine Immunität gegen Covid-19 schaffen.

>>> Russlands Corona-Impfstoffe: Worin unterscheiden sie sich?

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