Von Europa inspiriert: Die geheimnisvollsten neogotischen Häuser in Moskau

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ANNA SOROKINA
Diese Gebäude könnten aus dem mittelalterlichen Europa stammen. Entdecken Sie ihre aus der Zeit gefallene Schönheit.

Moskau hat kaum noch authentische mittelalterliche Gebäude, da die meisten von ihnen bei den zahlreichen Bränden in der Stadt zerstört wurden. Um die Wende des 20. Jahrhunderts erlebte Moskau einen Bauboom mit neuen Fabriken, Kirchen und Wohnhäusern, die nach ursprünglichen Entwürfen geschaffen wurden. Neben dem damals sehr beliebten russischen Stil ließen sich die damaligen Architekten auch vom alten Europa inspirieren und verwandelten Kaufmannsvillen und städtische Fabrikgebäude in „mittelalterliche“ gotische Schlösser. Einige stehen bis heute. 

1. Elektrosawod 

Diese Fabrik zur Herstellung von elektrischen Lampen und Transformatoren wurde 1915 im Osten von Moskau gebaut. Ursprünglich sollten dort im Rahmen einer russisch-französischen Kooperation Gummistiefel und Autoreifen produziert werden. Architektonisch ist das Gebäude im pseudogotischen Stil erbaut und hat zahlreiche Türmchen. Nach der Revolution von 1917 wurden die Bauarbeiten zunächst eingestellt. 

Die Fabrik wurde zwischen 1925 und 1928 fertiggestellt, bereits ohne architektonischen Schnickschnack. Das Werk wurde ein sowjetischer Industriegigant. 

Elektrosawod produzierte Maschinenbau- und Eisenbahnausrüstung. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR überlebte das Werk die folgende Wirtschaftskrise nicht. Die Produktion wurde eingestellt, die Räumlichkeiten wurden vermietet. Noch heute warten die Werkstätten darauf, das neues Leben einzieht. 

2. Kathedrale der unbefleckten Empfängnis 

Eine der größten römisch-katholischen Kirchen in Russland wurde 1901 bis 1911 in der Straße Malaja Grusinskaja im Zentrum von Moskau erbaut. Die Kathedrale bietet Gottesdienste nicht nur auf Russisch, sondern auch auf Spanisch, Englisch, Polnisch, Französisch und sogar Koreanisch an. Sie dient auch als Veranstaltungsort für Orgelkonzerte, die bei Stadtbewohnern und Touristen gleichermaßen beliebt sind.

Der Architekt Foma Bogdanowitsch Dworschezki entwarf das Gebäude im neugotischen Stil mit rotem Backsteinmauerwerk, hohen schwarzen Dächern und Lanzettenfenstern. Historiker glauben (rus), dass er von Bildern der Westminster Abbey und des Mailänder Doms inspiriert wurde. 

3. Ferrein Apotheke 

Dieses markante Gebäude befindet sich in der Moskauer Haupttouristenstraße Nikolskaja. Die ehemalige Apotheke des Inhabers eines Pharmaunternehmens Wladimir Ferrein beherbergt heute ein Kristallwarengeschäft. Das Gebäude stammt aus den 1890er Jahren. Die klassische Renaissance-Fassade ist mit massiven Fenstern und Skulpturen der griechischen Göttin der Gesundheit, Hygieia, verziert.

Wenn Sie sich dieses Gebäude jedoch von der Strasse Tretjakowski Projesd aus betrachten, sehen Sie eine gotische Burg aus rotem Backstein mit einem wunderschönen Turm, den der Architekt dort errichtet hat, um einen Schornstein zu verdecken.

Vor der Revolution von 1917 befand sich auf dem Turm eine Uhr, die während der Sowjetzeit verloren ging.

4. Herrenhaus Morosow 

Dieses Herrenhaus für die Frau des berühmten Industriellen und Philanthropen Sawwa Morosow, Sinaida, wurde vom ebenso berühmten Architekten Fjodor Schechtel entworfen. Morosow war anglophil und hatte in Cambridge studiert. Deshalb wollte er, dass sein Herrenhaus im neugotischen Stil erbaut wurde. Das prächtige Interieur des Hauses erinnert an ein altes Schloss. Es wurde vom Künstler Michail Wrubel gestaltet. 

Nach der Verstaatlichung wurde das Gebäude dem Außenministerium übergeben. Es wird immer noch für Empfänge ausländischer Diplomaten genutzt.

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5. Sanduni Badehaus 

Diese berühmte öffentliche Badeanstalt befindet sich in einer ruhigen Seitenstraße im Zentrum von Moskau.

Sie wurde 1808 errichtet, aber das neugotische Gebäude, in dem die Bäder untergebracht sind, wurde erst in den 1890er Jahren gebaut. Das Interieur aus italienischem Marmor und englischen Fliesen ist ebenfalls neugotisch, mit seinen hohen Gewölbedecken.

Der Luxus kann mit dem eines opulenten Herrenhauses mithalten. Das Badehaus ist noch immer dort und hat für Touristen geöffnet.

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