Ungewöhnliche Orte, die Hollywood-Stars in Moskau besuchten

Tarantino in der Nähe von Zar Bell im Kreml.

Tarantino in der Nähe von Zar Bell im Kreml.

Waleri Scharifulin/TASS
Üblicherweise besuchen auch prominente bei einem Trip nach Moskau den Roten Platz und den Kreml. Doch diese Hollywood-Stars verfolgten ihren eigenen Plan.

Quentin Tarantino: Pasternaks Grab und das Staatliche Filmmuseum 

Tarantino und Wladimir Medinski im Kreml.

Das letzte Mal kam der berühmte US-Regisseur 2019 nach Moskau, um seinen Film „Once Upon a Time in Hollywood“ zu promoten. Der damalige russische Kulturminister führte den Maestro durch den Kreml und seine Museen. Einige Fotos dieses Besuchs wurden zu Memes. Und nicht zufällig überreichte der Minister Tarantino einen Gedichtband von Boris Pasternak.

Bei seinem letzten Besuch in Moskau im Jahr 2004 ging Tarantino nicht irgendwo hin, sondern zum Grab von Boris Pasternak, der, wie sich herausstellte, der Lieblingsautor des großen Regisseurs ist. Tarantino verbrachte etwa eine halbe Stunde auf dem Friedhof. Augenzeugen erinnern sich, dass der Regisseur keineswegs nur kurz am Grab vorbeischaute, sondern in einer Art Trance am Grabstein verharrte. Tarantino selbst behauptete später, er besitze die Fähigkeit, mit genialen Schriftstellern geistigen Kontakt aufzunehmen.

Auf dem Rückweg zum Friedhof, der am Stadtrand von Moskau liegt, kehrte Quentin Tarantino auf den Boden der Tatsachen zurück, indem er bei McDonald's vorbeischaute und dann unerwartet im Staatlichen Zentralen Filmmuseum auftauchte.

>>> Quentin Tarantino hat in Moskau einen Spaziergang gemacht und wurde zum Meme im russischen Netz!

Johnny Depp: Lenins Mausoleum und das Majakowski-Museum

Der berühmteste Pirat der Welt war schon bei mehreren Filmpremieren in Moskau, aber sein ungewöhnlichster Besuch war 2018. Depp kam, um mit der Rockband Hollywood Vampires zu spielen, die er mit Alice Cooper und Aerosmith-Gitarrist Joe Perry gegründet hat.

Vor dem Konzert im Olympiastadion schaute Depp im Majakowski-Museum vorbei, welches der Schauspieler schon lange besuchen wollte. Er hatte Majakowskis Werke schon in der Jugend verschlungen.  

Darüber hinaus besuchte der Schauspieler das Lenin-Mausoleum und die Nekropole an der Kremlmauer. 

Tom Hardy: Eishöhle und die Moskauer Metro

Tom Hardy im Moskauer Saryadje-Park neben dem Kreml.

Tom Hardy kam 2018 nach Moskau, um den Film „Venom“ zu promoten. Er traf sich mit Fans und spazierte durch den trendigen Sarjadje-Park in der Nähe des Kremls, wo er in den Ice Cave-Pavillon ging. Um seine Ohren vor dem Erfrieren zu bewahren, wurde ihm eine Pelzmütze geschenkt, die er auf einer Pressekonferenz vorführte und die ihm sehr gefiel.

Hardy unternahm auch eine Fahrt mit der Moskauer Metro. Natürlich nicht ohne Sicherheitsvorkehrungen, aber er bekam trotzdem ein gutes Gefühl für den Ort und rieb sogar die Nase des bronzenen Hundes an der Station am Revolutionsplatz, was Glück bringen soll. 

Arnold Schwarzenegger: Innovationszentrum Skolkowo und die Tretjakow-Galerie

Arnold Schwarzenegger trifft sich mit seinem Idol Juri Wlasow im Moskauer Leichtathletik-Sportklub, 1988.

„Iron Arnie“ war schon viele Male in Moskau. Die wohl berühmteste russische Szene des Schauspielers war die, die er 1988 für den Film „Red Heat“ auf dem Roten Platz drehte. Bei diesem Besuch wollte er einen Pelzmantel für seine Frau kaufen, aber in der UdSSR zu Zeiten der Perestroika herrschte Mangel. Aber nachdem er einige Medien und offizielle Stellen eingeschaltet hatte, wurde Schwarzenegger zum Torgmekh-Geschäft gebracht, wo er einen wunderschönen weißen Pelzmantel für seine bessere Hälfte aussuchte. Arnie traf auch sein Idol aus Jugendtagen, den sowjetischen Weltmeister im Gewichtheben Juri Wlassow.

2010 kam Schwarzenegger als Gouverneur von Kalifornien und brachte eine Gruppe amerikanischer Geschäftsleute mit, die investieren wollten. Er fuhr in der morgendlichen Rushhour mit der U-Bahn und geriet dabei mitten in die Menschenmenge, die zur Arbeit eilte.

1988 trug Arnold Schwarzenegger die Uniform eines sowjetischen Polizisten auf dem Roten Platz, als sie dort den Film Red Heat drehten.

Später führte der damalige Präsident Dmitri Medwedew Arnie persönlich durch das Skolkowo-Innovationszentrum, wo sie über mögliche Investitionen sprachen. Arnie äußerte den Wunsch, die Tretjakow-Galerie zu besichtigen, und so wurden die Türen extra für ihn geöffnet, obwohl es ein Putztag war! 

Madonna: Waisenhaus 

Madonna verlässt ihr Hotel in Moskau, 2006.

Die Popdiva trat 2006 zum ersten Mal in Moskau auf, und ja, sie sorgte für Aufregung. Trotz der horrenden Ticketpreise war die Show im Olympia-Komplex Luschniki ausverkauft. Anschließend wurde sie mit Einladungen in Nachtclubs überhäuft. Reporter schlugen ihr Lager vor dem luxuriösen Café Puschkin auf, in der Erwartung, dass die Sängerin zu einem Treffen mit Vertretern der russischen LGBT-Gemeinschaft erscheinen würde. Doch Madonna überraschte alle, indem sie zu keiner einzigen Party ging. Stattdessen fuhr sie vom Hotel zum Flughafen, stattete unterwegs einem Waisenhaus einen heimlichen Besuch ab und spendete eine ordentliche Summe (wie viel, konnte die Presse nicht in Erfahrung bringen).

Steven Tyler: Stadtmusikant  

Bei seinem letzten Besuch im Jahr 2015 ging der Leadsänger der legendären Band Aerosmith direkt in die Kusnezki-Most-Straße, um... mit einem lokalen Straßenmusiker zu musizieren! Das Ganze war eine spontane Aktion. Als er vorbeischlenderte, hörte er einen Mann mit einer Gitarre, der Tylers Song „I Don't Want Miss A Thing“ spielte. Tyler ging zum Mikrofon und stimmte zur Freude der begeisterten Menge mit dem jungen Musiker ein.

Der Aerosmith-Frontmann hat russische Wurzeln, wie er später auf einer Pressekonferenz verriet. Sein Großvater stamme aus der Ukraine und habe sich immer als Russe betrachtet, sagte Tyler, und er selbst sei mit Borschtsch aufgewachsen und liebe generell russisches Essen.

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