Die Verwandlung: Das neue Moskau 2017

Reise
ANNA SOROKINA
Die russische Hauptstadt wird von seinen Behörden und erstklassigen Architekten intensiv umgestaltet. unglaublich, aber wahr: Das sind die Veränderungen des ausgehenden Jahres.

Moskau befindet sich gerade in der stärksten Umgestaltungsphase seiner Geschichte. Dutzende ganze Straßenzüge, Plätze und Parks werden einer massiven, oft auch durchaus nicht unumstrittenen Verjüngungskur unterzogen. Russia Beyond präsentiert ihnen erste Resultate des Jahres 2017. Was meinen Sie dazu?

Allein die Liste der zuständigen Architektenbüros ist beeindruckend:

Topotek 1 aus Deutschland, Plan B aus Russland, Irène Djao-Rakitine aus Frankreich, West 9 aus den Niederlanden, und viele mehr. Das Moskauer Renovationsprogramm startete 2015. Allein im ausgehenden Jahr 2017 waren laut der russischen Business-Tageszeitung „Wedomosti“ 50 Milliarden Rubel, umgerechnet über 800 Millionen  Euro, für die Umgestaltung der Stadt zur Verfügung gestellt worden. Bis 2020 soll das Programm noch laufen.

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Chochlowskaja-Platz

Hier befand sich über 20 Jahre lang eine Baugrube, die einmal ein Parkhaus werden sollte. Bei den Grabungen jedoch wurden dann Überreste des mittelalterlichen Stadtwalls aus weißem Gestein gefunden. Heute verläuft der Boulevardring entlang der damaligen Mauer der „weißen“ Stadt. Nach der Umgestaltung durch Irène Djao-Rakitine und das Moskauer Städtebauinstitut Strelka KB entstand hier ein kleiner Park mit Amphitheater.

Twerskaja-Sastawa-Platz

Der weite Platz vor dem Weißrussischen Bahnhof war einst berüchtigter Stauknotenpunkt Moskaus. Indem die Architekten von West 9 die Parkplätze verschwinden ließen, schufen sie Platz für Verkehrsfluss, Fußgängerzone und Sitzgelegenheiten.

Twerskaja-Straße

Die Moskauer Hauptverkehrsachse Twerskaja wurde in zwei Schritten renoviert: 2016 und 2017. Unter anderem wurden hier wieder Bäume gepflanzt, wo sie in den 90er Jahren abgeholzt worden waren.

Neuer Arbat

Diese Shopping- und Spazierpromenade im Herzen Moskaus hat nun breitere Fußwege bekommen und neue Bänke und Sitzecken. Unter anderem steht hier nun Moskaus längste Sitzbank – und die misst ganze 300 Meter.

Romanow-Gasse

Die kleine Verbindungsstarße zwischen der Bolschaja-Nikitskaja- und der Woswischenka-Straße säumen zahlreiche Gebäude aus dem 19. Jahrhundert sowie eine alte Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Aufgrund der schmalen Fußwege gestaltete sich ein gemütlicher Spaziergang hier jedoch immer schwierig. Darum hat Strelka KB diese verbreitert, Bänke zum Ausruhen und Genießen aufgestellt sowie die Beleuchtung verbessert. Außerdem wurden zahlreiche Fassaden restauriert.

Malaja-Dmitrowka-Straße

Mit seinen alten Bürgerhäusern und dem Lenkom-Theater sowie zahlreichen gemütlichen Cafés ist diese Straße besonders unter den Moskauern selbst sehr beliebt. Auch hier wurden darum nun die Fußwege erweitert und Sitzgelegenheiten eingerichtet.

Wosdwischenka-Straße

Hier ist nicht nur die berühmte Russische Staatliche Lenin-Bibliothek beheimatet, sondern auch das Shopping-Zentrum “Detskij Mir”. Nun ist sie außerdem wieder begrünt und mit breiteren Fußwegen versehen.

Gartenring

Der Gartenring gehört zu den Moskauer Straßen mit dem höchsten Verkehrsaufkommen. Renoviert wurde auch er in zwei Etappen – 2016 und 2017. Sieben russische und ausländische Firmen waren an dem Ausbau beteiligt, um die Fußwege zu verbreitern, die Fahrspuren zu reduzieren und neue Kreuzungen anzulegen.

Turgenew-Platz

Das Gebiet rund um die beliebte Mjasnizka-Straße bestimmen mehrere Theater, die Metro-Station und viele Einkaufsläden. Nun gibt es außerdem eine „grüne“ Fußgängerinsel, neue Parkplätze und modern umgestaltete Haltestellen.

Platz an der Metro-Station Krasnyje Worota

Auch hier tummelten sich oft lange Autoschlangen – ein Graus für die Fußgänger, die aus oder zu der Metro wollen. Nun sind Autos und Passanten strikter getrennt, letztere haben eine eigene Zone bekommen. 

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