Von Moskau bis Kasan: Russlands U-Bahn-Stationen mit den Augen der Einwohner

Neben Moskau und Sankt Petersburg haben noch fünf andere russische Städte eigene U-Bahn-Netze - und auch deren Stationen sind wahre Meisterwerke der Kunst und Architektur. Diese Stationen schätzen Einheimische am meisten.

Moskau: Arbatskaja

Die Moskauer Metro ist das älteste und größte U-Bahn-Netz in Russland. Die ersten Stationen der roten Linie wurden 1935 eröffnet. Heute umfasst das System 12 Linien mit 203 Stationen und befördert täglich mehr als sieben Millionen Passagiere. Die Stationen innerhalb der Ringlinie erinnern an unterirdische Paläste mit ihren Marmorwänden, Mosaiken und Bronzeskulpturen.

"Ich denke, dass in Moskau Arbatskaja der dunkelblauen Linie mit ihrem Marmor und Stuck die schönste Station ist", sagt die Moskauerin Maria Sagrjadskaja. "Die Station wurde von prominenten Architekten im Stil des Moskauer Barock entwickelt."

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Sankt Petersburg: Awtowo und Admiraltejskaja

Awtowo

Die Metro in Sankt Petersburg entstand erst rund 20 Jahre nach ihrer Moskauer Kollegin und eröffnete im Jahr 1955. Das tiefste U-Bahn-Netz der Welt besteht aus fünf Linien und 67 Stationen.

“Viele Stationen sind wirklich schön”, sagt Irina Efros, Gründerin des Veranstaltungsunternehmens English in Action. “Die Dekorationen einiger Stationen, die zu Zeiten Stalins entstanden, ähneln echten Palästen. Zum Beispiel Awtowo im Süden der Stadt hat 16 Säulen, die mit Glasplatten bedeckt sind. Bisher wurden solche Kristallsäulen nur im Winterpalast und im Katharinenpalast in der Stadt Puschkin unweit von Sankt Petersburg zu sehen.”

Dennoch ist Admiraltejskaja (lila Linie) Irinas Lieblingsstation.

Admiraltejskaja

"Das ist die tiefste U-Bahn-Station in Russland und eine der tiefsten in der Welt. Sie hat unglaublich schöne Dekorationen, die der Marine gewidmet sind ", sagt Irina. "Sie können eine halbe Stunde allein mit Anschauen der Mosaikplatten verbringen. Es gibt auch Säulen mit Basreliefs von berühmten russischen Admiralen".

Statt wie geplant 1997 wurde die Station allerdings erst im Dezember 2011 in Betrieb genommen. Deswegen galt die Admiraltejskaja während der Bauarbeiten als sogenannte "Geisterstation", da die Züge ohne Halt durchfuhren.

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Jekaterinburg : Geologitscheskaja und Tschkalowskaja

Geologitscheskaja

Die erste Metro im Ural eröffnete 1991 in Jekaterinburg. Mit nur einer Linie und neun Stationen befördert sie täglich etwa 200.000 Menschen.

"Eine meiner Lieblingsstationen ist Geologitscheskaja", erzählt die Journalistin Julia Schewjolkina. “Die Wände sind mit farbigen Mosaiken aus Halbedelsteinen verziert, die die verschiedenen Schichten der Erdkruste nachbilden. Diese Dekoration vermittelt die Einzigartigkeit des Urals, denn die Region ist berühmt für ihren Malachit und andere Edelsteine.”

Tschkalowskaja

Eine weitere bemerkenswerte Station sei Tsсhkalowskaja. "Die Dekoration ist dem heldenhaften Flug der sowjetischen Piloten von Moskau über den Nordpol nach Amerika gewidmet, angeführt von Walerij Tschkalow. Der Flug fand 1937 statt. Im Inneren sieht die Station wie ein Flugzeug aus und die Wände sind mit Porträts der Flugzeugbesatzung verziert."

Kasan: Kremljowskaja

Kremljowskaja

Das Kasaner U-Bahn-Netz ist das neueste und bisher einzige, das erst nach dem Zerfall der Sowjetunion eröffnet wurde. Es wurde am 27. August 2005 anlässlich des 1000-jährigen Jubiläums der Hauptstadt Tatarstans in Betrieb genommen. Heute hat die Kasaner Metro eine Linie mit 10 Stationen. Kremljowskaja ist eine der berühmtesten von ihnen.

Kremljowskaja

"Es ist ein wunderschöne Station und, obwohl sie im Herzen Kasans liegt, ist sie überraschenderweise nie überfüllt", sagt die Journalistin Jelena Wawilowa. “Man kann immer einen Platz finden und die Verzierungen genießen. Wände und Decke sind mit tatarischen Ornamenten verziert."

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Am 15. Mai 1935 nahm die Moskauer Metro Fahrt auf, mit nur einer Linie von der Station Sokolniki bis zum Park kultury. Die Moskauer Metro gilt als eine der schönsten U-Bahnen der Welt. Die Stationen haben den Ruf, unterirdische Prachtbauten zu sein. 44 von ihnen gehören zum Kulturerbe. Ihre Besichtigung ist ein Muss für die Besucher der Hauptstadt.

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