Nicht nur Bliny: Wie Moskau und Sankt Petersburg dieses Jahr Masleniza feiern

Reise
JEKATERINA SINELSCHTSCHIKOWA
Willkommen bei der Masleniza, dem traditionellen slawischen Feiertag aus Anlass des Winterendes. Wohin Sie am besten gehen und was Sie auf dem Volksfest erwartet, können Sie in unserem folgenden Reiseführer für Moskau und Sankt Petersburg nachlesen.

Moskau, vom 9. bis 18. Februar

Bogenschießen und Schlittenfahren

Im Park „Kolomenskoje“ wird anlässlich der Festlichkeiten ein „Ostrog“, ein traditioneller russischer Verteidigungswall, errichtet. In dieser hölzernen, neun Meter hohen Festung können sich Interessenten zehn Tage lang im Bogenschießen üben.

Darüber hinaus wird im Park „Kolomenskoje“ eine Piste zum Schlittenfahren eröffnet. Die Veranstalter versprechen dafür „echte“ traditionelle Schlitten zur Verfügung zu stellen.

Eine gute Alternative zum Schlittenfahren bieten der russische Prototyp eines Holzkarussells sowie eine große Schaukel und das Mini-Riesenrad.

In die Ära des Romanow-Hauses eintauchen und Croquet spielen

Auf dem Revolutionsplatz zwischen Bolschoi-Theater und Rotem Platz wird es eine groß angelegte Rekonstruktion der Regierungszeit des Zaren Alexanders I. geben. Mit Alexander I. wurde, nach dem Sieg im Vaterländischen Krieg von 1812, das Maslenizafest zu dem, was es heute ist.

Auf dem Programm stehen ebenso Croquet und Serso, ein Spiel mit einem Reifen, der in die Luft geworfen und mit einem speziellen Stock aufgefangen wird. Übrigens wird es hier auch eine „Schule der Etikette des 19. Jahrhunderts“ geben.

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Teil einer interaktiven Aufführung werden

Das Stück „Zar Masleniza“, bei dem das Publikum ein Teil der Aufführung wird, gibt es auf dem Manegenplatz zu sehen, der sich dafür in eine große offene Bühne verwandelt.

An Meisterkursen für altes Handwerk teilnehmen

Eine einzigartige Gelegenheit, etwas „Russisches“ mit eigenen Händen zu formen, wird auf dem Twerskaja-Platz angeboten. Dort gibt es Unterricht im Bemalen von Holzgeschirr, einer Kunst, die in der klassischen russischen Tradition „Chochloma“ genannt wird, sowie Unterricht in der Stickerei mit goldenem Faden. In der Zwischenzeit zeigen die Töpfer, wie Keramik- und Tonfliesen hergestellt werden, die man im alten Russland für Öfen und Fassaden verwendet hat.  

>>>Russisches Handwerk: Die Chochloma-Malerei

Auf dem Neuen Arbat werden Meisterklassen der Absolventen der British School of Design mit „Masken und Zubehör“ durchgeführt. Dabei wird es nicht nur russische, sondern auch traditionelle Masken von Bären und Pferden aus der Tschechischen Republik sowie Karnevalaccessoires aus Deutschland und Venedig geben.

Kämpfen

Der Faustkampf ist ein traditionelles Vergnügen für Männer, die es geschafft hat, über Jahrhunderte hinweg zu bestehen, da es für russische Männer wohl nichts Besseres, als einen guten, qualitativ hochwertigen Kampf gibt. Landesweit wird das Kämpfen nur während der Maslenitsazeit und natürlich auf harmlose Art und Weise durchgeführt. Der zugehörige Baumstamm für den Kampf wird auf Säcken auf dem Twerskoj Boulevard aufgestellt.

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Sankt Petersburg, vom 12. bis 18. Februar

Ins Mariinski-Theater gehen

Die Maslenizawoche ist ebenso eine gute Gelegenheit, das Mariinski-Theater zu besuchen. Jedes Jahr wird das Theater um die Zeit zur Plattform des internationalen Chorfestivals „Singende Masleniza“. Das Festival beginnt am 12. Februar und wird vom Chor der Prager Philharmoniker eröffnet. Am 15. Februar gibt es dann die vierstündige Vorstellung „Snegurotschka“, auf Deutsch „Das Schneemädchen“, mit Synchronuntertiteln auf Russisch und Englisch.

Von einem Berg runterrutschen

Das Fahren in einer russischen Achterbahn ist ein Spaß für Groß und Klein. Wer von einem vereisten Berg runterrutschen möchte, kann das in dieser Woche auf der Haseninsel, in der Nähe der Peter-und-Paul-Festung, tun. Danach lohnt es sich, auf dem Rummel vorbeizuschauen und sich Pfannkuchen mit heißem Tee zu gönnen.

Eine Vogelscheuche verbrennen

Der letzte Tag des Maslenizafestes ist der fröhlichste. An diesem Tag wird eine große Vogelscheuche, die den Winter symbolisiert, verbrannt. Die spektakulärste Version dieses Brauchs gibt es in Sankt Petersburg auf der Hasen- und Jelagin-Insel zu sehen.

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