Diese winzige Siedlung mit knapp 200 Einwohnern verdankt ihren Namen dem Engländer Josef Billings. Wahrscheinlich ist er der waghalsigste ausländische Abenteurer in der Geschichte Russlands. Zehn Jahre lang war er auf der Suche nach dem nordöstlichen Durchgang während einer Expedition im fernen Nordosten Sibiriens.
Der Seemann, der seine frühe Karriere an Bord des Schiffes “Discovery” von Kapitän James Cooks während der dritten Südsee-Expeditionsreise verbrachte, wurde 1783 von Katharina der Großen zum Leutnant der russischen Marine ernannt. In ihrem Auftrag erkundete er mit Rentierschlitten ein Jahrzehnt lang Tschukotka im äußersten Nordosten des Russischen Reiches. Die Gegend einer Siedlung von Tschuktschen erbte daraufhin seinen Nachnamen.
Die Geschichte hinter dem Namen dieses atemberaubenden Gebirgssees gleicht einem Wunder. Die Legende geht auf das Jahr 1932 zurück, als der russische Geologe Pjotr Kornjakow am Ufer des Sees zufällig das Buch “Martin Eden” des amerikanischen Schriftstellers Jack London entdeckte.
Die Geschichte erreichte die sowjetische Hauptstadt und der zuvor namenlose See wurde zu Ehren des zu seiner Zeit bekanntesten amerikanischen Sozialisten umbenannt. Niemand ist sich sicher, ob die Legende wahr ist oder wie das Buch am Ufer des Sees auftauchte. Aber der atemberaubende See im Fernen Osten Russlands hat heute sogar einen eigenen Instagram-Account.
Dikson mit nur 676 Einwohnern ist eine der nördlichsten Siedlungen der Welt, die oft auch als “Hauptstadt der Arktis” bezeichnet wird. Der Namensgeber der Stadt war jedoch tatsächlich ein Schwede.
Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Der schwedische Industrielle Baron Oscar Dickson war schottischer Herkunft und der reichste Mann Schwedens im 19. Jahrhundert. Seine verschwenderischen Ausgaben für die Erkundung der russischen Arktis wurden von den russischen Herrschern sehr geschätzt.
Die Siedlung auf der Insel, auf der 1915 der erste russische Radiosender in der Arktis seinen Betrieb aufnahm, wurde von Nikolai II. nach dem Mäzen der Polarforschung benannt.
Die Entdeckung der östlichsten Insel des Franz-Josef-Archipels (entdeckt vom österreich-ungarischen Polarforscher Julius Payer) wird dem amerikanischen Polarforscher Evelyn Baldwin zugeschrieben, der die vorher unerforschte Küste während seiner Expedition in den Jahren 1898-1899 erkundete und kartierte. Der Abenteurer entschied sich für den schottischen Ingenieur Alexander Graham Bell (Erfinder des Telefons) als Namensgeber der neu entdeckten Insel des Franz-Josef-Archipels.
Obwohl die Inselgruppe 1929 als sowjetisches Territorium beansprucht wurde, behielt die Graham-Bell-Insel ihren Namen. Während des Kalten Krieges war der hier gelegene geheime Militärflugplatz die nördlichste Basis des Landes.
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