Geheimtipp: Fünf unterschätzte russische Städte, die Sie besuchen sollten (TEIL 2)

Wenn es um Reisen nach Russland geht, denken viele Menschen an Moskau oder Sankt Petersburg. Wir stellen fünf Städte vor, die abseits der klassischen Touristenpfade liegen, jedoch ebenfalls historische Sehenswürdigkeiten und spektakuläre Erlebnisse bieten.

>>> Geheimtipp: Fünf unterschätzte russische Städte, die Sie besuchen sollten (TEIL 1)

Samara

Warum wird es unterschätzt?

Von allen Städten auf unserer Liste ist Samara am weitesten von der Hauptstadt entfernt. Abgesehen davon ist es keine echte architektonische oder historische Perle, weswegen die Stadt von Touristen kaum beachtet wird. Ein Besuch lohnt sich aber trotzdem, vor allem, wenn im Sommer das Strandleben an der Wolga pulsiert.

Was gibt es zu sehen?

1 Die Wolga

Jeder Einwohner Samaras liebt „Mütterchen“ Wolga. Im Sommer bietet der Fluss eine ganze Reihe an möglichen Freizeitaktivitäten. So kann man zum Beispiel eine Bootstour über die Inseln des riesigen Flusses machen oder sogar auf einer von ihnen campen. Viele einheimische Familien tun dies ebenfalls. Oder man legt sich einfach mit einem Glas lokalem Bier an den Strand.

2 Die Brauerei

Samara ist auch für das Schigulewskoje-Bier berühmt. Dieses wurde nach den die Stadt umgebenden Bergen benannt und ist eines der populärsten Biere Russlands. Die Brauerei in Samara wurde 1881 von dem Österreicher Alfred von Vakano gegründet. Seitdem ist sie durchgehend im Betrieb. Im sogenannten Dno (“der Boden”) kann man braufrisches Bier kaufen und die lokale Bierkultur von ihrer besten Seite erleben.

3 Stalins Bunker

In Samara wurde auch der einzige Bunker des Sowjetherrschers abseits von Moskau gebaut. Er sollte als Rückzugsort für den Fall dienen, dass die Hauptstadt von den Nazis gestürmt wird. In den 1990er-Jahren wurde er für geführte Touren geöffnet. Es empfiehlt sich, die Führungen im Voraus zu buchen.

4 Art Noveau-Architektur

Samara war eines der größten Handelszentren der Wolgaregion und dadurch Heimat einiger reicher und mächtiger Kaufleute. Deren Wohnhäuser und Treffpunkte bilden ein einzigartiges Ensemble. Dazu gehören zum Beispiel die Villen von Kurlina und Naumow, die Katholische Kirche „Heiliges Herz“, die Synagoge von Samara und die berühmte Golowkin-Datsche, auch als „Haus mit Elefanten“ bekannt.

Wie kommt man dorthin?

Es gibt eine tägliche Zugverbindung vom Kasaner Bahnhof nach Samara. Die Fahrt dauert etwa 17 Stunden. Schneller (ca. zwei Stunden) geht es mit dem Flugzeug. Der Flughafen Kurumotsch liegt jedoch relativ weit außerhalb, weswegen es sich empfiehlt, einen Fahrer zu organisieren.

Weliki Nowgorod

Warum wird es unterschätzt?

Auf halber Strecke von Moskau nach Sankt Petersburg gelegen, wird Weliki Nowgorod von Touristen, die zwischen den beiden Städten unterwegs sind, oft ausgelassen. Es ist jedoch unbedingt empfehlenswert, hier zumindest ein paar Stunden zu verbringen. Für einen kompletten Eindruck von der Stadt braucht man sogar zwei Tage oder mehr.

Was gibt es zu sehen?

1 Der Kreml von Nowgorod

Diese beeindruckende Festung wurde bereits 1044 errichtet. Für eine lange Zeit war sie das Zentrum eines der mächtigsten Staaten Nordosteuropas, der Republik Nowgorod. In dieser Gegend begann vor etwa tausend Jahren die Geschichte des russischen Staates. Der Kreml bietet einen großartigen Eindruck davon, wie mittelalterliche nordische Festungen aufgebaut waren. Zudem finden sich hier einige herausragende Ausstellungsstücke.

2 Antike archäologische Funde

In der Nähe des Nowgoroder Kremls finden viele archäologische Ausgrabungen statt. Viele in Birkenrinde geritzte Manuskripte wurden hier gefunden. Bei einem Spaziergang durch die alten Straßen der Stadt lernt man sehr viel über ihre reiche Geschichte. Im Sommer kann man zudem den angesehensten Archäologen und Historikern Russlands bei ihrer Arbeit zusehen.

3 Fresken Theophanes des Griechen

Faszinierenderweise sind die originalen Fresken Theophanes‘ des Griechen in der Verwandlungskirche auf der Iljina-Straße noch intakt. Der Künstler war einer der wichtigsten russischen Ikonenmaler und Lehrer von Andrei Rubljow. Weitere Werke Theophanes‘ können nur im Moskauer Kreml bewundert werden, wo man sich die Blicke aber mit den unzähligen anderen Touristen teilen muss. In Weliki Nowgorod sind sie dagegen fast alleine und können die Kunst ungestört genießen.

Wie kommt man dorthin?

Mit dem Zug dauert es vom Leningrader Bahnhof in Moskau aus sechs bis sieben Stunden. Mit dem Auto braucht man ähnlich lange, die Entfernung beträgt 534 Kilometer.

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