Anreise von Moskau: Mit dem Schnellzug (1h 40 m) oder mit dem Bus (3,5 h)
Die Stadt wurde im Jahr 990 von Fürst Wladimir gegründet und nach ihm benannt. Acht Jahre später wurde die Rus christlich-orthodox.
Einer anderen Geschichte zufolge wurde die Stadt erst später, im Jahr 1108, von einem anderen mächtigen Fürsten, Wladimir Monomach, gegründet.
Die wichtigste Festung der nordöstlichen Rus
Die Stadt verdankt ihre einstige Größe vor allem Fürst Andrei Bogoljubski, Sohn von Juri Dolgoruki, des Moskauer Stadtvaters. Er machte es zur Hauptstadt der Nordost-Rus und ließ eine Festung und Stadtmauer errichten.
Der einzige noch erhaltene Abschnitt ist das Goldene Tor (erbaut 1164), das der Hauptzugang zur alten Hauptstadt war, deren Dächer einst aus vergoldetem Kupfer bestanden.
Heute zeugt nur noch die vergoldete Kuppel der Torhauskirche von der einstigen Pracht. Im Tor selbst befindet sich ein Museum zur Militärgeschichte der Stadt.
Bis heute erhalten sind rund 60 Kathedralen. In Wladimir können Sie Spuren des mystischen russischen Mittelalters entdecken.
Die bedeutendste Kathedrale der nordöstlichen Rus
Von der glorreichen Zeit des Andrei Bogoljubski zeugt noch heute die imposante, geradezu majestätische, Mariä-Entschlafens-Kathedrale (erbaut 1158 bis 1160) im Herzen der Stadt.
Bei Anreise aus Moskau gelangen Sie dort direkt vom Goldenen Tor aus hin. Beide Gebäude, Tor und Kathedrale, gehören zum Unesco-Weltkulturerbe.
Die Kathedrale ist in jeder Hinsicht einzigartig. Es war seinerzeit die höchste Kirche Russlands. Im Laufe der Jahrhunderte wurden verschiedene Änderungen und Ergänzungen vorgenommen, die der Architektur eine recht komplexe Form verliehen. Die Kirche diente als Vorbild für die im 14. Jahrhundert errichtete Mariä-Entschlafens-Kathedrale im Moskauer Kreml.
In der Kathedrale befand sich lange Zeit eine der am meisten verehrten Ikonen Russlands, die aus Byzanz stammende Ikone Unserer Lieben Frau. Das Original wird inzwischen in der Tretjakow-Galerie in Moskau aufbewahrt, in Wladimir ist nur noch eine Replik zu sehen. Der legendäre russische Ikonenmaler Andrei Rubljow hat die Fresken in der Kathedrale geschaffen.
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Die ungewöhnlichste Kirche
Nicht weit entfernt steht die Kirche des Heiligen Demetrius, die 1191 von Bogoljubskis jüngerem Bruder Wsewolod, wegen seiner vielen Kinder „Bolschoje Gnesdo“, zu Deutsch „Großes Nest”, genannt, erbaut, der Andreis Nachfolger wurde.
Diese Kirche ist berühmt für ihre mehr als 600 geschnitzten Reliefs. In der unteren Reihe sind die Heiligen, darüber unter anderem Löwen, Vögel und mythische Tiere. Wsewolod und seine Familienangehörigen sind in der Kirche in Stein gemeißelt zu sehen.
Die schönste Kirche
Das Dorf Bogoljubowo ist von Wladimir aus mit dem Zug erreichbar. Hier errichtete Andrei Bogoljubski seine erste Residenz - eine große Burg, die nur teilweise erhalten geblieben ist. Dort fand er den Tod. Auf dem Gelände entstand später das Kloster Swajto-Bogoljubski.
Ein wahres Juwel des Goldenen Rings ist die nahegelegene Fürbitte-Kirche, die auf einer Wiese in einer Biegung des Flusses Nerl, der in die Kljasma mündet, steht.
In regelmäßigen Abständen treten die Flüsse aus ihrem Bett heraus und überschwemmen die ganze Wiese. Die Kirche steht davon unbeeindruckt malerisch auf ihrem eigens errichteten Sockel.
Zeit zum Entspannen
Wenn Sie genug von Kathedralen und Antikem haben, machen Sie einen Spaziergang entlang der Straße Bolschaja Moskowskaja. Schauen Sie sich die Souvenirs an einem der zahlreichen Stände an oder essen Sie in einem der vielen schönen Restaurants mit russischer Küche. Besuchen Sie auch den Patriarchengarten.
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