Über 40 kleine Siedlungen stehen auf der Liste der schönsten Dörfer Russlands. Die Auswahlkriterien sind streng. Die Dörfer dürfen keine Freilichtmuseen sein, sondern müssen „lebendig“ sein; die Menschen dort sollen ihrem Alltag nachgehen. Auch Lage und Größe sind wichtig: in eine malerische Landschaft eingebettet, sollte das Dorf nicht mehr als 2.000 Einwohner haben. Von diesen wird erwartet, dass sie sich für den Erhalt des historischen Erscheinungsbildes engagieren. Welche Dörfer sind die schönsten Russlands?
Wenn Sie eine echte Kaufmannssiedlung sehen möchten, fahren Sie nach Wjatskoje. Heute hat es rund 1.500 ständige Einwohner. Im Dorf stehen hervorragend erhaltene Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die heute zum Beispiel ein Hotel, ein Restaurant oder einen kleinen Laden beherbergen.
In mehreren einzigartigen Museen können Besucher seltene Exponate bestaunen. Im Museum für Küchenutensilien werden Küchengeräte wie Eierkocher oder Toaster gezeigt, die noch zu Zeiten des Russischen Reiches verwendet wurden.
Anreise: Von Jaroslawl mit dem Bus Nr. 123 (fährt vom Einkaufszentrum Cosmos ab). Fahrzeit: 40 Minuten.
In der russischen Arktis siedeln bereits seit 400 Jahren Menschen, auch in Kimscha. Dieses Dorf der Altgläubigen liegt in der Region Archangelsk.
Jedes Haus hier ist eine wahre Fundgrube für Historiker und ein Denkmal nordischer Holzarchitektur. Kaum eines der auch heute noch bewohnten Häuser ist jünger als 100 Jahre.
Anreise: Von Archangelsk nach Kimscha mit dem Auto über die Straße Archangelsk-Belogorski-Pinega-Kimscha. Entfernung: 350 km.
In der Region Archangelsk sind noch viele Holzkirchen erhalten, einige von ihnen sind leider nicht mehr im besten Zustand. Doch es lohnt sich, nach Oschewensk zu kommen, um die Holzarchitektur des Nordens mit eigenen Augen zu sehen.
Besonders sehenswert ist die Dreikönigskirche aus dem Jahr 1787, eine der größten erhaltenen Holzkirchen in Russland.
Das Dorf ist nicht groß – es hat nur 70 ständige Bewohner, die sich immer freuen, Touristen willkommen zu heißen.
Anreise: Von Archangelsk fahren Sie zuerst mit dem Bus Nr. 521 (Fahrzeit: acht Stunden) in die Stadt Kargopol und dann mit dem Bus nach Oschewensk (Fahrzeit: eine Stunde).
Die Bewohner von Kinerma haben ihre traditionelle Lebensweise bewahrt. Sie betreiben Landwirtschaft und fertigen karelisches Kunsthandwerk. Gerne teilen Sie ihr Wissen darüber mit Touristen.
Im Dorf stehen eine Holzkapelle aus dem 18. Jahrhundert mit einer Ikonostase und Wohngebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Anreise: Vom Busbahnhof Petrosawodsk mit dem Linienbus in Richtung Sawinowo. Reisezeit: 2,5 Stunden.
Die Region Burjatien wird zum größten Teil von Buddhisten bewohnt. Unweit von seiner Hauptstadt Ulan-Ude befindet sich jedoch ein Dorf der Altgläubigen. Im Jahr 1765 wurde es von 200 Siedlern gegründet. Heute leben über 1.000 Menschen dort, die die bäuerliche Lebensweise der Vorfahren bewahrt haben.
Besonders eindrucksvoll sind die Holzhäuser. Sie sind hell, haben geschnitzte Fenster- und Türumrandungen und kunstvolle Zierelemente.
Anreise: Vom Busbahnhof Ulan-Ude mit dem Linienbus. Reisezeit: 2,5 Stunden.
Dies ist nicht nur eines der schönsten Dörfer, sondern auch eines der ältesten! Es wurde Mitte des 8. Jahrhunderts gegründet. Die Steinfestung aus dem 9. Jahrhundert, die St. Georgskirche und die Mariä-Entschlafens-Kathedrale aus der Mitte des 12. Jahrhunderts sind bis heute erhalten.
Historiker glauben, dass Staraja Ladoga (die Alte Ladoga) einst die Hauptstadt der alten Rus war. Der Legende nach wurde Fürst Oleg der Prophet, der um die Wende vom 9. zum 10. Jahrhundert regierte, hier auf dem größten Hügel des Dorfes beigesetzt.
Anreise: Von St. Petersburg nach Wolchow mit dem Regionalzug (2,5 Stunden) und weiter mit dem Bus Nr. 23.
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