Fünf Meisterwerke der Moskauer Industriearchitektur (FOTOS)

Reise
ANNA SOROKINA
Diesen Fabriken und Werken in der russischen Hauptstadt wurde als Kulturzentren ein zweites Leben eingehaucht.

1 „Arma

Nicht weit vom Kursker Bahnhof entfernt befindet sich einer der interessantesten Orte in Moskau. Es ist ein ganzes Geschäftsviertel mit einer Vielzahl von Cafés. Von Mitte des 19. Jahrhunderts bis Anfang der 2000er Jahre gehörte dieses Gebiet zur Fabrik „Arma“, in der Gasgeräte zur Beleuchtung der Moskauer Straßen hergestellt wurden. Britische Architekten und niederländische Unternehmer waren am Bau des Werkes beteiligt, weshalb sein Erscheinungsbild stark an ähnliche europäische Industriestandorte erinnert.

Der zentrale Teil der Anlage besteht aus vier 20-Meter-Gasbehältern aus dem Jahr 1865. Sie stehen neben Fabrikgebäuden im Jugendstil aus dem frühen 20. Jahrhundert. Bis in die 1940er Jahre, als die Gaspipeline Saratow-Moskau gebaut wurde, war die Anlage der Hauptgaslieferant der Stadt. 

Das Werk wurde 2002 geschlossen. In den 2010er Jahren wurde das Gebiet in einen öffentlichen Raum umgewandelt und das Geschäftsviertel „Arma“ errichtet. 

2 „Roter Oktober“ („Krasnyj Oktjabr“)

Die 1851 vom deutschen Chocolatier Theodor von Einem gegründete Süßwarenfabrik ist im ganzen Land (und sogar international) für ihre Produktion bekannt. Die Fabrik wurde Ende der 1880er Jahre verlegt: Das Gebäude gilt jedoch immer noch als eine wichtige Sehenswürdigkeit. Seit 1913 bis zur Oktoberrevolution 1917 war das Unternehmen einer der offiziellen Lieferanten des Zarenhofes. Zu Beginn der Sowjetzeit wurde die Fabrik in „Roter Oktober“ umbenannt.

2007 zog die Fabrik in eine neue Produktionsstätte in der Malaja-Krasnoselskaja-Straße um und das alte Gebäude wurde in ein kreatives Zentrum umgewandelt. Eine der ehemaligen Produktionsstätten der Fabrik beherbergt heute ein Museum.

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3  „Badajewski“-Brauerei

Das Werk im Stadtbezirk Dorogomilowo wurde 1875 erbaut. Das kleine Gebäude mit Türmen war der Verkostungsraum, und dahinter befinden sich Produktionsgebäude aus rotem Backstein. Vor der Revolution war die „Trochgorny“-Fabrik der größte Bierproduzent des Landes, und zwei Drittel ihrer Kunden lebten in Moskau.

Die Qualität des Getränks wurde von Brauern aus Deutschland überwacht. In der Sowjetzeit wurde die Fabrik nach dem Revolutionär Alexej Badajew umbenannt und begann erneut, Bier zu brauen.

Die Produktion wurde 2006 eingestellt und in den ehemaligen Produktionsgebäuden ein Geschäftszentrum eröffnet.

4 „Elektrosawod“

Im Osten der Hauptstadt befindet sich eine alte Glühbirnen- und Transformatorenfabrik. Das 1915 gegründete Werk war ursprünglich für die Herstellung von Gummigaloschen und Fahrzeugreifen eines russisch-französischen Unternehmens konzipiert. Das Projekt umfasste zahlreiche architektonische Elemente im pseudogotischen Stil, aber der Bau wurde wegen der Revolution von 1917 aufgegeben. 

Es wurde erst zwischen 1925 und 1928 fertiggestellt und in einen sowjetischen Industrieriesen verwandelt. „Elektrosawod“ fertigte Geräte für Maschinenfabriken und Eisenbahnen.

Seit dem Zerfall der UdSSR befindet sich die Fabrik in einer Wirtschaftskrise. Die Produktion ist eingestellt und die Vermietung der Räumlichkeiten hat begonnen. Die Produktionsgebäude warten weiterhin auf einen Produktionsaufschwung.

5 Stanislawski-Fabrik

Das Industriegebiet im Stadtbezirk namens Taganka war zuvor von einer Fabrik besetzt, in der Gold- und Silberfäden hergestellt wurden. Diese schmückten die Militäruniformen und zeremonielle Kleidung. Die Fabrik war vom frühen 19. Jahrhundert fast bis zur russischen Revolution in Betrieb. In der Sowjetzeit befand sich hier die Kabelfabrik „Elektroprowod“.

Heute befinden sich auf diesem Gelände ein Geschäftszentrum und neue öffentliche Bereiche.

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