Tschukotka: Die geheimnisvolle Natur von Russlands entlegenster Region (FOTOS)

Sylvain CORDIER/Gamma-Rapho via Getty Images
Die östlichste Region Russlands sieht aus wie ein anderer Planet! Sehen Sie sich diese „marsähnlichen“ Landschaften, die farbenfrohe Tundra aus der Vogelperspektive und die unberührte Tierwelt an, die seit Jahrhunderten in der Nähe der Menschen lebt.

Der Autonome Kreis Tschukotka ist die östlichste Region Russlands und Eurasiens – wahrlich der Rand der Welt. Und sie unterscheidet sich stark von allen anderen Regionen des Landes. Es handelt sich um eine mit Tundra und Permafrost bedeckte Halbinsel zwischen dem Tschuktschen- und dem Bering-Meer. Der größte Teil der Region liegt oberhalb des Polarkreises, und es ist hier ständig kalt, windig und regnerisch, aber dafür werden Sie mit erstaunlichen malerischen Landschaften entschädigt, die Sie nirgendwo anders sehen werden.

Sie denken, die Tundra sei eine langweilige, eintönige Ebene? Dann täuschen Sie sich! Sehen Sie: Es gibt Hügel, Flüsse und viele kleine Pflanzen. Nur 50.000 Menschen leben in diesem riesigen Gebiet, das größer als Deutschland und Großbritannien zusammengenommen ist. Allerdings wohnen die meisten Menschen in Küstennähe. Die Tundra ist die Heimat von nomadischen Rentierzüchtern.

Ein kalter Fluss, der zwischen den Hügeln der Tundra fließt, mit Sümpfen und Seen in der Nähe.

Das Beringmeer im Nebel. Das kalte und stürmische Meer trennt die Kontinente Asien und Nordamerika. Seine Gewässer sind nur im Sommer zu sehen, den Rest des Jahres sind sie von Eis bedeckt.

Riesige Walrosse sind die Bewohner der Beringsee. Sie haben ihre Lieblingsplätze, an denen sie sich in Gruppen versammeln, röhren und miteinander plaudern. Es fällt schwer, sie als Walross-Kolonien zu bezeichnen, da diese Orte direkt im Wasser liegen.

Das Tschuktschenmeer, das die Halbinsel im Nordosten umspült und in den Arktischen Ozean mündet, ist noch kälter als das Beringmeer. Das Eis schmilzt nicht einmal im Sommer, aber das macht den Eisbären nichts aus.

Auf Tschukotka befindet sich auch der östlichste Punkt Russlands (und Asiens), des Kap Deschnjow. Es wurde zu Ehren des kosakischen Entdeckers Semjon Deschnjow benannt.

Es ist erstaunlich, aber inmitten der Tundra und des Permafrostes gibt es sehr heiße unterirdische Quellen. Sie befinden sich 15 Kilometer vom Dorf Lorino im Osten der Tschuktschen-Halbinsel entfernt. Die beiden Quellen liegen nebeneinander und haben unterschiedliche Temperaturen, die von 40 bis 60 Grad Celsius reichen.

Die Wrangelinsel im Nordosten von Tschukotka liegt zwischen der westlichen und der östlichen Hemisphäre. Durch sie verläuft der 180. Meridian, der die Zeit in heute und morgen unterteilt (offiziell wurde die Datumsgrenze der Einfachheit halber an die russisch-amerikanische Seegrenze angepasst). Allerdings kann man die Insel nicht zu Fuß durchqueren, da sie unbewohnt ist. Die Wrangelinsel trägt den Spitznamen Insel der Eisbären.

Der 180. Meridian verläuft jedoch auch über Land in Tschukotka. So sieht dieser Ort aus.

Ein ausgetrocknetes Flussbett entlang von Hügeln in der Nähe des 180. Längengrades.

Die Hügel von Tschukotka in der Tundra aus der Sicht eines Hubschraubers.

Dies ist die Walfischknochen-Allee auf der Insel Yttygran im Beringmeer. Der Ort ist mit den Überresten von Kieferknochen von Grau- und Grönlandwalen bedeckt. Die Allee stammt aus dem 14. bis 16. Jahrhundert und gilt als altes Eskimo-Heiligtum. Sie wurde erst 1976 entdeckt.

Die Straße zum verlassenen Dorf Iultin, durch das der Polarkreis verläuft. In den 1930er Jahren wurde dort eines der weltweit größten Vorkommen an Zinn, Wolfram und Molybdän entdeckt. In den 1990er Jahren wurde die Industrieproduktion aufgrund der Krise im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der UdSSR eingestellt, die Unternehmen gingen in Konkurs und die Menschen verließen das Dorf.

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