Dostojewskis zweite Frau Anna erinnerte sich, wie der Schriftsteller ein Gericht namens Moskauer Soljanka in einer Bratpfanne in einem Restaurant bestellt hatte, um sie zu überraschen – sie, ein Mädchen aus Sankt Petersburg.
„In der Tat, Soljanka ist ein erstaunliches Gericht“, bestätigt Eldar Orudschew, der Autor eines kürzlich erschienenen Buches „Hering mit Kalbfleisch. Das Buch über Essen, Schriftsteller und Rezepte“.
„Dieses Gericht ist sowohl eine Suppe als auch ein zweiter Gang. Manchmal ist es sogar eine Suppe mit Fisch. Allerdings ist eine Soljanka aus Moskau definitiv der zweite Gang. Zu einer Zeit war es sogar eine russische Version von Pizza, ein Gericht, das Reste enthielt, die am Vortag nicht aufgegessen wurden und traditionell am Morgen in Restaurants als eine Variante der Volksküche serviert wurde.“
Versuchen wir doch, Soljanka und andere Lieblingsgerichte von Dostojewski selber zuzubereiten.
Rezept „Moskauer Soljanka in einer Bratpfanne“
Zutaten:
- Zwiebel - eine
- Butter - 150 Gramm
- Sauerkraut - 750 Gramm
- Mehl - 50 Gramm
- Fleisch - 750 Gramm
- Eingelegte Gurken – zwei
- Oliven - 50 Gramm
- Eingelegte Pilze - 50 Gramm
- Salz
Zubereitung:
Die fein gehackte Zwiebel in Butter anbraten und das Sauerkraut dazugeben. Fügen Sie eine Prise Salz hinzu, mischen Sie alles und decken Sie es mit einem Deckel ab. Kochen Sie das Sauerkraut so lange, bis es gar ist, dann bestreuen Sie es mit dem Mehl.
Das Sauerkraut in eine andere Pfanne geben, dann eine Schicht von gekochtem und kleingeschnittenem Fleisch (Rind, Kalb, Schinken, Huhn oder Würstchen) hinzufügen, bevor eine weitere Schicht Kraut darauf kommt.
Mit fein gehackten Gurken, Oliven und eingelegten Champignons garnieren, die Soße über den Braten gießen und im vorgeheizten Ofen bei 180-200 Grad etwa zehn Minuten backen. In der gleichen Pfanne servieren.
Rezept „Rindfleisch in Brot”
Zutaten:
- Rindfleisch - 700 Gramm
- Lauch – einer
- Zwiebel – zwei
- Petersilie – ein Bund
- Butter - 300 Gramm
- Mehl – ein Esslöffel
- Sauerrahm - 100 Gramm
- Hartkäse – zwei bis drei Esslöffel
- Eigelb – drei
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung:
Gießen Sie eine kleine Menge Wasser auf die Zwiebeln, Lauch und Petersilie. Fügen Sie dann Salz und Pfeffer hinzu. Kochen Sie ein Stück Rindfleisch in dieser Brühe.
Wenn das Fleisch gekocht ist, nehmen Sie es aus der Brühe raus und schneiden Sie es in Scheiben. Das Fett aus der Brühe abschöpfen und diese dann zum Kochen bringen.
Nun schmelzen Sie die Butter in einem Topf und braten den gehackten Lauch an. Fügen Sie das Mehl und die saure Sahne hinzu. Vermengen Sie alles, braten es an, verdünnen es dann mit Brühe und bringen es anschließend zum Kochen. Dann vom Herd nehmen und drei Eigelb unterrühren und gut vermengen.
Nehmen Sie das Brot, in das das ganze Rindfleisch und die Soße reinpassen sollte, schneiden Sie den Deckel ab, entfernen alle Krümel, bestreichen das Innere des Brotes mit Butter und bestreuen es mit Käse.
Dann befüllen Sie das „leere“ Brot mit den Fleischscheiben und bestreuen es mit Käse und übergießen es dann mit der Soße. Den Deckel des Brotes wieder drauflegen und vor dem Servieren eine halbe Stunde bei 180 Grad im vorgeheizten Ofen backen. Servieren Sie das Gericht, ohne es aus dem Brot zu nehmen, und essen es wie Pastete. Die restliche Soße sollte separat in einer Soßenschüssel serviert werden.
Tee à la Dostojewski
Fjodor Dostojewski liebte Tee sehr. „Ist es möglich, dass die Welt umfallen könnte, oder sollte ich keinen Tee trinken? Ich werde sagen, dass die Welt umfallen wird, aber ich werde immer Tee trinken“, solche Zeilen finden sich in seinem Roman „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“.
Er kochte immer Tee zu Hause und vertraute diesen Prozess nicht einmal seiner Frau Anna an. Sie beschrieb es wie folgt: „Zuerst spülte er die Teekanne mit heißem Wasser aus, dann befüllte er sie mit drei Teelöffeln Tee... und goss nur ein Drittel der Teekanne voll. Diese bedeckte er mit einer Serviette. Nach drei Minuten füllte er die Teekanne komplett mit Wasser und bedeckte diese dann erneut mit einer Serviette. Während er seinen Tee eingoss, schaute er sich die Farbe ganz genau an und es geschah sehr oft, dass er Tee hinzufügte, dann erneut gegossen hat...“