1. Würstchen mit Dosenerbsen
Die sowjetische Kochbibel „Das Buch der gesunden und schmackhaften Lebensmittel“ nennt dies „Frühstück eines sowjetischen Ingenieurs“. Es ist unglaublich einfach und schnell zu kochen. Machen Sie Würstchen heiß und eine Dose Erbsen und geben Sie etwas Senf hinzu. Klingt doch gut, oder? Aber würden Sie das auch zum Frühstück essen wollen? Es sieht aus wie eine Mischung aus traditionellem englischen Frühstück und deutschem Abendessen, mit wenigen Zutaten. Aber die Sowjetbürger haben wirklich so gefrühstückt und viele Russen heute setzen diese Tradition fort.
2. Nach der Party: Mayonnaise-Salat
Wir kochen viel für Feste, besonders an Neujahr und zu Geburtstagen. Dabei bleibt auch einiges übrig von der Festtafel. Ein Dutzend Vorratsdosen wandern in den Kühlschrank. Doch sie werden nicht verderben. Oft kommen die Speisen am nächsten Tag wieder auf den Tisch, und zwar zum Frühstück.
Die typische erste Mahlzeit zum 1. Januar sind immer russischer Salat (Olivier) sowie „Hering im Pelzmantel“, aus geriebenen Rüben, Kartoffeln und Karotten und ganz viel Mayonnaise. Die Russen finden, dass dieses Gericht am nächsten Tag sogar noch besser schmeckt, wenn die Mayonnaise gut durchgezogen ist.
>>> 7 Regeln, um den Neujahrstag wie ein echter Russe zu verbringen
3. Katersuppe
Sie haben wahrscheinlich schon von der russische Suppen-Leidenschaft gehört. Suppe gehört zu einem richtigen Mittagessen einfach dazu. Und eine ganze Woche ohne eine heiße Suppe würden die Russen wahrscheinlich gar nicht überleben.
Es gibt jedoch nur eine Gelegenheit, bei der Russen morgens Suppe essen (oder gleich nach dem Aufwachen), nämlich wenn sie einen Kater haben. Je fettiger die Suppe, desto besser soll sie dagegen helfen. Perfekt eignen sich Hühnerbrühe mit Nudeln, Borschtsch oder Sauerkohlsuppe. Ganz zu schweigen von den nahrhaften kaukasischen Suppen Schorba und Chasch, die auf Lammbrühe basieren.
Vielleicht möchten Sie diese Suppen mit einem Schuss Wodka probieren? Nun, das kann entweder als Heilmittel dienen oder die zweite Runde der Party einläuten.
>>> Soljanka: Das perfekte Gericht gegen einen Kater
4. Pelmeni
Pelmeni sind kleine Teigstücke, gefüllt mit Hackfleisch. Sowjetische Hausfrauen bereiten sie oft in großen Mengen zu und frieren sie ein, so dass sie jederzeit zur Hand sind.
Pelmeni im modernen Russland werden gefroren in Geschäften verkauft und gelten als Grundnahrungsmittel für Junggesellen und Studenten. Kochen Sie diese zum Frühstück und Sie müssen sich keine Sorgen um das Mittagessen machen und sind den halben Tag oder länger gesättigt.
Ein russischer Soldat hat sogar ein Foto von seinem Armeefrühstück geteilt: Pelmeni mit Dosenmais. Eine mutige Kombination!
Üblicherweise gehören Pelmeni nicht auf den Frühstückstisch.
5. Buchweizen mit Fleisch
Dieses Gericht steht oft auf der Frühstückskarte von Provinzhotels und ist ein weiteres Relikt der Sowjetzeit
Nun, Russen sind besessen von Buchweizen (oder Gretschka, wie wir ihn nennen). Es gibt viele Möglichkeiten, ihn zu kochen. Kinder essen Gretschka mit Zucker und Milch. Ein Spiegelei dazu verwandelt es in ein nahrhaftes Gericht mit Kohlenhydraten und Eiweiß. Doch können Sie sich vorstellen, Gretschka mit Fleischragout zu ihrem Frühstückskaffee zu essen? Russen lieben Gretschka zu jeder Tageszeit…
6. Flotten-Makkaroni
Wir nennen es nicht Pasta! Es heißt „Makkaroni im maritimen Stil“. Gekochtes Fleisch wird gehackt, mit Zwiebeln angebraten und zu Makkaroni serviert. Es ist ein beliebtes Gericht für Kinder und Erwachsene. Dieses Gericht aus der Sowjetzeit steht noch immer auf der Frühstückskarte von Sanatorien in der Provinz. Aber auch Arbeiter genießen es nach einem harten, langen Tag.
Übrigens gibt es eine Legende darüber, wie dieses Gericht zu seinem Namen kam. Russische Seeleute probierten Pasta Bolognese in Übersee und mochten dieses Gericht so sehr, dass sie den Schiffskoch baten, es für sie zuzubereiten. Während der Reise über die Ozeane wurde das Gericht angepasst, denn manchmal fehlten einige Zutaten wie Tomaten.
7. Eier mit Mayonnaise
Gekochte Eier sind ein typisches Frühstück, naturgemäß sehr eiweißhaltig. Aber wer würde nur ein gekochtes Ei essen wollen? Also fingen die Sowjetbürger an, Mayo hinzuzufügen. Die leckere Sauce wurde ein Ersatz für alle anderen Dressings und ist in Russland immer noch unglaublich beliebt.
In Hälften geschnittene Eier werden geradezu vornehm mit Mayonnaise auf kleinen Tellern serviert. Sie sind sogar Bestandteil des Frühstücks in russischen Schulkantinen, als Appetitanreger.