Formel 1 kommt nach Moskau

Foto: AP

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Bei Moskau soll bis 2016 eine Rennstrecke erbaut werden, auf der auch Formel 1-Rennen ausgetragen werden können. Diese würde dann mit zwei anderen russischen Rennstrecken bei Moskau und bei Sotschi um den Grand Prix von Russland konkurrieren.

Moskau kann sich nicht von seinen Plänen, einen Grand Prix der Formel 1 auf seinem Gebiet stattfinden zu lassen, trennen. Schon bis 2016 könnte auf den neu angegliederten Stadtflächen eine Rennstrecke entstehen, die den Anforderungen der Formel 1 entspricht. Darüber berichtet RIA Novosti unter Berufung auf den Kommissarischen Leiter des Departments für die Entwicklung neuer Stadtgebiete von Moskau Wladimir Schidkin.

Den Platz für die neue Strecke fand man im Südwesten der Hauptstadt im sogenannten Neuen Moskau (beim Flughafen Wnukowo). Dort soll auf einer 80 Hektar großen Fläche das Projekt Aeropolis entstehen, zu dem Ausstellungshallen, Handels- und Bürozentren sowie die Rennstrecke gehören werden. „Auf dieser Strecke könnte eine Etappe der Formel 1 durchgeführt werden. In der restlichen Zeit könnte sie von Autoliebhabern und für Autosportwettkämpfe genutzt werden“, hofft Schidkin. Weitere Einzelheiten zum Projekt verriet er nicht.

Bereits in der Vergangenheit ließ Moskau mehrfach Pläne verlauten, eine Strecke für die Formel 1 zu bauen. Im Jahr 2000 wurde ein Projekt zum Bau eines Autodroms im Moskauer Park Nagatinskaja Pojma angekündigt, danach gab es Vorschläge zum Bau der Strecke im Norden der Stadt beim Flughafen Scheremetjewo. Beide Projekte wurden jedoch nicht verwirklicht.

In Sotschi wird bereits gebaut

2014 wird Russland ein Formel 1-Rennen ausrichten; eine entsprechende Vereinbarung wurde 2010 vom Formel-1-Chef Bernie Ecclestone unterzeichnet. Die neue Rennstrecke wird um das Olympiagelände in Sotschi herum gebaut. Die Gesamtfläche der Strecke beträgt 36 Hektar, die Grundfläche für die Gebäude 104 bis 500 Quadratmeter. Die Strecke wird aus zwei Runden bestehen: einer großen mit 5 854 Metern Länge und einer kleinen mit 2 312 Metern Länge. Die Haupttribüne bietet Platz für 13 631 Zuschauer, die zusätzlichen Behelfsbühnen für 29 160 Zuschauer.

Für den Bau sind drei Organisationen verantwortlich: Die zu 100 Prozent im Besitz der Verwaltung des Gebiets Krasnodar befindlichen Firmen Zentr Omega und Formel Sotschi sowie der Russische Automobilverband (RAF). Wie der Vize-Gouverneur des Gebiets Krasnodar, Nikolaj Buturlakin, berichtete, belaufen sich die Gesamtkosten aller Bauarbeiten auf knapp 185 Millionen Euro. Das Projekt wird mit staatlichen und regionalen Mitteln finanziert. Bis jetzt sind mehr als 50 Prozent der Strecke fertig gestellt.

Moskau macht sich selbst Konkurrenz

Eine weitere Strecke, die das Formel 1-Rennen ausrichten möchte, ist bereits im Moskauer Umland in Betrieb. Es ist die Moscow Raceway bei Wolokolamsk. Vergangenes Jahr haben die Betreiber die Unterzeichnung eines dreijährigen Vertrages als Austragungsort eines Rennens der Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM) bekannt gegeben, eine der beliebtesten Motorsportrennserien in Europa. Auf dieser Strecke wurde erstmals in der Geschichte ein Rennen der World Series by Renault (WSR) in Russland durchgeführt. Außerdem wurde ein fünfjähriger Vertrag über eine Etappe der Superbike-Weltmeisterschaft unterschrieben.

Heute ist die Moscow Raceway die einzige Strecke in Russland mit der Zulassung 1T des Automobilweltverbands FIA, die nach Bau von Tribünen und eines Media Centers die Durchführung von Weltmeisterschafts-Autorennen, darunter auch der Formel 1, gestattet, sowie mit der Zulassung B des Internationalen Motorradsportverbands FIM, die die Durchführung aller Meisterschaften außer der MotoGP gestattet. Eigentümer der Rennstrecke ist die Firma Strategija, deren Benefiziar unter anderem Rustem Teregulov, Miteigentümer der Bank Rasvitie-Stoliza, ist. Insgesamt wurden in das Projekt ungefähr 120 Millionen Euro investiert.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Wedomosti.ru.

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