Coronavirus-Panik: Russisches Getreide kostet mehr als Erdöl

Witalij Timkiw/Sputnik
Der Preis für Weizen in Russland wurde letzter Woche höher Erdöl taxiert. Was sind die Gründe?

Es scheint momentan so, als das Erdöl den ersten Platz bei Russlands wichtigsten Exportgütern in diesem Jahr verlieren wird. Im Zeitraum vom 16. bis 20. März stieg (rus) der Preis für Weizen in Russland um 1020 Rubel und erreichte am letzten Handelstag 13270 Rubel pro Tonne. Der Preis für Ural-Erdöl sank hingegen mittlerweile auf 12850 Rubel pro Tonne.

Die russischen Weizenpreise haben infolge der Abwertung des Rubels im März sowie der steigenden Preise auf dem Weltmarkt angezogen, sagte Dmitry Gelemursin, Executive Director bei Goldman Group gegenüber Russia Beyond.

„Der Weizenpreis im Ausland steigt, weil die Verbraucher angesichts der Quarantänemaßnahmen zunehmend über den Mangel an Getreide besorgt sind“, erklärt er. Außerdem stiegen die Preise nach Gerüchten über die mögliche Einschränkung der russischen Weizenexporte.

Dem Experten zufolge hat der Preis noch nicht sein Maximum erreicht und wird weiter steigen, da in einigen Ländern immer noch die Gefahr eines Unterangebots besteht. Gelemursin prognostiziert jedoch ein vorübergehendes Wachstum.

Es gibt Befürchtungen einer Nahrungsmittelkrise, die durch die Verbreitung des Virus und die Quarantänemaßnahmen noch verstärkt wird und zu einer höheren Nachfrage vieler Länder nach Getreide führt, sagte er. Für ausländische Kunden bedeutet dies höhere Preise für russischen Weizen und für Russen höhere Preise für eine Reihe von Produkten wie Mehl, Milch und Fleisch.

„Ein wesentlicher Faktor hierbei ist die Abwertung des Rubels, die bereits zu einem Preisanstieg bei Buchweizen, Reis und bestimmten anderen landwirtschaftlichen Produkten geführt hat“, fügte er abschließend hinzu.

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