- Kaiserliche Porzellanfabrik
Während in Europa Meißener, Limoges- und böhmisches Porzellan geschätzt werden, ist in Russland die Kaiserliche Porzellanmanufaktur hoch geschätzt.
Sie wurde 1744 als Newskij Porzellanmanufaktur gegründet. Innerhalb weniger Jahre gelang es dem russischen Chemiker Dmitrij Winogradow, die Produktion aufzunehmen – er entwickelte die Zusammensetzung der Porzellanmasse, die Glasur, die Farben für das Porzellan und das Goldpulver für die Dekoration.
Die ersten erfolgreichen Muster erhielt er 1747 und 1756 schuf er ein Porzellanservice für die Galadiners der Zarin Elisabeth Petrowna. Im Jahr 1765 erhielt die Manufaktur den Namen Kaiserliche Porzellanfabrik.
Lange Zeit war das Monogramm des Monarchen auf der Unterseite der Erzeugnisse zu sehen, jetzt ist es ein doppelköpfiger Adler.
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- Pawloposadskij-Tuchmanufaktur
Ein Wolltuch mit einem bunten Blumenmuster ist nicht nur ein schönes, sondern auch ein praktisches Accessoire, das Sie bei starker Kälte stets warm hält.
Die berühmtesten russischen Tücher werden in der Pawloposadskij-Tuchmanufaktur hergestellt, die 1795 auf der Grundlage der handwerklichen Herstellung von Seidentüchern gegründet wurde. In den 1850er Jahren wurde mit der Produktion von Tüchern aus Wolle und Halbwolle begonnen. Jedes Tuch war einzigartig.
Die klassischen Farben für den Hintergrund der Tücher waren Schwarz, Burgunderrot und der Farbton ungebleichten Leinens. Später wurde die Palette erweitert. Meistens sind auf den Tüchern Blumen (Rosen und Dahlien) zu sehen, die in Sträußen oder Girlanden zusammengefasst und mit Ornamenten oder Pflanzenelementen versehen sind. Jedes Tuch hat einen Namen: Posidélki (dt.: Kaffeekränzchen), Schurawuschka (dt.: Kranich), Álenkij zwetótschek (dt.: Scharlachrotes Blümchen), Bjélyje rósy (dt.: Weiße Rosen).
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- Süßwarenunternehmen Babajewskij
Jedem russischen Kind pocht das Herz, wenn es ein Schokokonfekt Mischka Kósolápy (dt.: Meister Petz) oder Bjélotschka (dt.: Eichhörnchen) auswickelt. Genau wie die Schokolade Wdochnowénije (dt.. Inspiration) und Babájewskij werden sie vom Konditoreikonzern Babajewskij (Teil der Holding Objedinénije kondítorow) hergestellt.
Die Geschichte der Fabrik begann im Jahr 1804, als die Konditorenfamilie Abrikosow eine Manufaktur eröffnete. Ihre Süßigkeiten in schönen Schachteln mit Karten und Rätseln kamen bei Kindern gut an und wurden zu einem der Sinnbild der Feiertage.
Nach der Revolution von 1917 wurde das Unternehmen verstaatlicht, nach dem Parteiaktivisten Pjotr Babajew umbenannt und stellt seitdem weiterhin Schokoladenprodukte her.
- Krasnyj Oktjabr (Roter Oktober).
Die Geschichte der berühmtesten Schokoladenfabrik Russlands begann mit dem Konditor Theodor Ferdinand von Einem, einem Bürger Württembergs. Seine Bonbon- und Schokoladenwerkstatt wurde 1851 in Moskau eröffnet. Von hier aus wurden die Süßigkeiten an den Tisch der Zarenfamilie geliefert. Nach der Oktoberrevolution wurde die Fabrik verstaatlicht und bald in Krasnyj Oktjabrumbenannt.
Zu den bekanntesten Marken der Fabrik gehören die Schokolade Aljónka, das Konfekt Krásnaja Schápotschka (dt.: Rotkäppchen) und Kara-Kum sowie die Karamelle Rákowyje schéjki (dt.: Krebsschwänze). In der Fabrik wurden Süßigkeiten für wichtige Ereignisse hergestellt. Beim ersten bemannten Flug ins All gab es die Bonbons Kosmítscheskije, bei den Olympischen Spielen 1980 die Bonbons Finisch, Wolejbol (dt.: Volleyball), Ogni Moskwy (dt.: Lichter von Moskau). Seit 2002 ist das Unternehmen Teil der Holding Objedinénije kondítorow.
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- Kaiserliche Waffenfabrik Tula
Die älteste Waffenfabrik des Landes wurde im Jahr 1712 von Peter dem Großen gegründet. Im Jahr 1720 stellte die Fabrik 22.000 Gewehre und Steinschlosspistolen für die Armee her. Im Jahr 1749 begann dort die Massenproduktion von Blankwaffen: Klingen, Säbel und Degen.
Später stellte die Fabrik Maxim-Maschinengewehre, TT-Pistolen, Mosin-Gewehre, Panzerabwehrlenkraketen und Granatwerfer her.
Neben Waffen wurden auch einzigartige Kunstgegenstände mit Diamantfacetten auf dem Metall hergestellt.
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- Konzern Kalaschnikow
Der Kalaschnikow-Konzern mit Sitz in Ischewsk stellt etwa 95 Prozent aller Kleinwaffen in Russland her. Die Geschichte der Stadt begann 1807, als die Ischewsker Waffenfabrik an der Stelle eines zerstörten Eisenwerks am Fluss Isch eröffnet wurde. Über 200 ausländische Fachkräfte wurden eingestellt, die ihre Fertigkeiten den russischen Arbeitern vermittelten. So wurde in Ischewsk mit der Produktion von Kleinwaffen und Blankwaffen für die russische Armee begonnen.
1948 nahm der Konstrukteur Michail Kalaschnikow seine Arbeit in der Fabrik auf. Und schon bald wurde hier die Massenproduktion des automatischen Sturmgewehrs AK-47 aufgenommen. Im Jahr 2013 wurde das Werk in Konzern Kalaschnikow umbenannt.
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- Abrau Djurso
Der berühmteste Schaumweinhersteller Russlands existiert dank der Initiative von Zar Alexander II., der 1870 die Gründung einer Weinkellerei in der Nähe des Abrau-Sees am Fluss Djurso in der Region Krasnodar anordnete.
Der Agronom Fjodor Gejdúk kaufte in Europa Reben. Im Jahr 1877 erfolgte die erste Weinlese des Betriebes, aus der der erste eigene Wein hergestellt wurde. Im Jahr 1898 wurde Sekt zum Verkauf angeboten. Abrau-Djurso-Schaumweine wurden bei Empfängen am Zarenhof serviert.
Nach der Revolution und der Verstaatlichung war die Weinkellerei die einzige in der UdSSR, die Schaumweine nach der klassischen Technologie herstellt. Während des Großen Vaterländischen Krieges wurden die Weinberge schwer beschädigt, die Fabrik wurde evakuiert, aber nach der Befreiung des Gebiets relativ schnell wieder aufgebaut.
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Im Jahr 1975 wurde dort die Exportmarke Sowjétskoje schampánskoje entwickelt. Der Schaumwein wurde nach Europa, in die USA, nach Mexiko und in andere Länder geliefert.
In der postsowjetischen Zeit verfiel das Werk, wurde aber nach der Übernahme durch SVL wiederbelebt. Heute erstrecken sich die Weinberge über mehr als dreitausend Hektar. Das Dorf Abrau-Djurso hat sich zum größten enogastronomischen Zentrum des Landes entwickelt.