Vor nur drei Monaten, im Dezember 2017, tauchte durch das Abschmelzen weiterer Eismassen auf dem Archipel Nowaja Semlja an einer Stelle, die früher noch der riesige Wilkizkij-Juschnij-Gletscher bedeckte, eine neue Insel. So erklärt es nun wenigstens die Russische Raumfahrtagentur Roskosmos.
Entdeckt wurde das neue Stück Land in der Arktis dann am 31. Dezember von Studenten bei einer Jugend-Wissenschaftskonferenz im südrussischen Samara. Ausnahmen der russischen Kamera Kanopus-V und der europäischen Landsat-7/8 und Sentinel-1/2 zeigten erstmals die neue Insel mit einem bisherigen Durchmesser von nur etwa 0,2 Quadratkilometern. Die Entdeckung wurde dann vorschriftsgemäß der Russischen Geografischen Gesellschaft zur Untersuchung und Bestätigung vorgelegt.
Eine wirklich freudige Nachricht ist das dennoch nicht, denn die Studenten haben im Zuge ihrer Forschungen auch eine alarmierend hohe Schmelzrate der arktischen Eismassen festgestellt. Demnach hat sich das Tempo allein in den Jahren 2001 bis 2015 im Vergleich zu 1959 bis 2001 bereits verdoppelt.
Das Institut für Erd- und Solarphysik der sibirischen Filiale der Russischen Akademie der Wissenschaften hat nun ein ganzes Satelliten-Netzwerk in die Arktis gesandt, um die Ionisphere vor Ort zu untersuchen. Gleichzeitig sollen so die klimatischen Wandelprozesse genauer untersucht und aufgezeichnet werden.
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