Explosive Lage: Wie viel Schlagkraft hat das sowjetische Waffenarsenal Irans?

AFP
Im Zuge der aktuellen Krise zwischen dem Iran und den USA hätten sich bei einer Eskalation Panzer aus Sowjetzeiten gegen die modernen US-amerikanischen „Kollegen“ behaupten müssen. Hätten die Oldtimer überhaupt eine Chance auf dem Schlachtfeld?

In früheren Zeiten hat die Sowjetunion dem Iran ein Luftabwehrsystem verkauft, das damals jede denkbare Bedrohung aus der Luft hätte abwehren können. Zudem wurden dem Iran etwa 500 T-72-Panzer geliefert. 

Als die Beziehungen zum Iran noch besser waren versorgte auch der Westen, einschließlich der Vereinigten Staaten und einer Reihe europäischer Länder, Teheran mit militärischer Ausrüstung (z. B. Kampfflugzeugen, Panzern und Artilleriesystemen).  

Doch das ist lange her und heute haben diese Systeme so gut wie keine Chance gegen die hochmodernen Raketen, Kampfflugzeuge, Bomber und Granaten potenzieller Gegner. 

Welche sowjetischen Waffen sind heute noch im Iran im Einsatz? 

T-72-Panzer  

Der T-72 ist einer der vielen Kampfpanzer, die in den späten 1960er Jahren in der Sowjetunion hergestellt wurden. Das Modell galt damals als mächtiger Panzer, den der Gegner nicht unterschätzen sollte. Fast 500 Stück wurden nach Teheran geliefert. 

In Russland wurde der T-72 kontinuierlich weiterentwickelt und modernisiert, um den sich verändernden Anforderungen an schwere Kampfpanzer gerecht werden zu können, zum Beispiel auch stärkere neue Panzerungen durchdringen zu können. 

Die iranischen Panzer sind dagegen noch immer auf demselben Stand wie zum Zeitpunkt ihrer Auslieferung, da Ende 2000 ein UN-Waffenembargo gegen den Iran verhängt wurde. 

Die T-72-Panzer der Iraner sind zwar veraltet, doch aufgrund ihrer 125-mm-Kanonen stellen sie noch immer eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Sie sind außerdem mit zwei starken Maschinengewehren ausgestattet, nämlich mit dem 7,62-mm-PKT, um die feindliche Infanterie auszuschalten, sowie einem hochkalibrigen 12,7-mm-DShK-Maschinengewehr, das gegen leichte Panzerfahrzeuge und niedrig fliegende Ziele eingesetzt wird. 

Jeder T-72-Panzer verfügt über einen V12-Dieselmotor mit 780 PS, mit dem das 18-Tonnen-Monster auf Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h beschleunigen kann. Die Treibstofftanks haben voll befüllt eine Reichweite von 700 Kilometern. 

Das größte Manko des T-72 ist ausgerechnet seine Panzerung aus Sowjetzeiten. Diese kann modernen Geschossen nicht standhalten. 

Zugleich haben nicht modifizierte T-72-Panzer nicht genug Feuerkraft und Munition, um modernen High-End-Panzern gefährlich werden zu können. 

S-200 Luftabwehrsystem 

Das Boden-Luft-Raketensystem S-200 wurde Mitte der 1960er Jahre entwickelt, um die wichtigsten Verwaltungs-, Industrie- und Militärkomplexe vor allen Arten von Luftangriffen durch alle Arten von Luftfahrzeugen zu schützen. 

Jedes S-200-System kann unter verschiedenen Wetterbedingungen eingesetzt werden, einschließlich starker Winde, bei Regenfällen und sogar schweren Sandstürmen, die es im Iran gibt. 

Die Raketen haben eine maximale Reichweite von 150 Kilometern und sind mit 217 Kilogramm  schweren Sprengköpfen mit hochexplosiven Splittergranaten bestückt. 

Klingt bedrohlich, oder? Noch bedrohlicher würde es klingen, wenn das semiaktive Funkleitsystem der 1960er-Jahre in der Lage wäre, die Marschflugkörper der Neuzeit ins Visier zu nehmen und zu vernichten oder sogar moderne Kampfflugzeuge und Bomber mit Tarnkappentechnologie. 

Noch immer sind diese Luftabwehrsysteme zwar in der Lage, Bedrohungen aus der Luft abzuwenden, doch die Trefferwahrscheinlichkeit liegt nicht mehr bei 100 Prozent. 

>>> Wie wurde Russland zu einem der größten Waffenexporteure der Welt?

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