Diese Militärausrüstung ist symbolisch für den Zweiten Weltkrieg

Nikolai Kowalewski/Museum für Militärtechnik
In keiner anderen militärischen Konfrontation wurden so viele gepanzerte Fahrzeuge, Flugzeuge und Kanonen eingesetzt. Die Bewaffnung musste stetig verbessert werden, ohne Rücksicht auf Zeit und Materialengpässe. Welche Ausrüstung hat sich auf dem Schlachtfeld bewährt? Welche ist zum Symbol des Krieges geworden?

Der legendäre Flieger Ischak 

Rechts: Held der Sowjetunion Wiktor Talalichin

Zu Beginn des Krieges war das am meisten eingesetzte Flugzeug der Roten Armee eine Polikarpow-16. In der Sowjetunion nannte man diese Maschine auch „Ischak“, zu Deutsch „Esel“. Es war das erste sowjetische Flugzeug mit einziehbarem Fahrwerk. 

Der unkomplizierte Jagdflieger 

Im Juni 1945 landeten Piloten des Geschwaders Normandie-Njemen mit ihren Jak-3-Jagdflugzeugen in Le Bourget, Frankreich. Diese Maschinen erforderten keine besonderen Fähigkeiten der Piloten und waren sehr wendig.  Die Franzosen flogen diese Maschinen am liebsten. 

Jak-3 waren im November 1944 an der Baltikum-Offensive, der Befreiung Litauens sowie im Jahr 1945 an den Kämpfen in Ostpreußen beteiligt. 

Zum Kriegsende übergab die UdSSR rund 40 Maschinen an Frankreich. Eine davon ist noch heute im Luft- und Raumfahrtmuseum Le Bourget zu bewundern. 

Ein gepanzerter Geist

Der KW-1-Panzer (benannt nach Kliment Woroschilow, Verteidigungsminister der UdSSR) wurde von den Deutschen „Gespenst“ genannt. Mit einem Gewicht von 47 Tonnen war der KW-1 durch eine 750 mm dicke Panzerung geschützt, die damals praktisch undurchdringbar war. 

KW-1-Panzer wurden 1941 und 1942 eingesetzt, um die Deutschen an der Westfront aufzuhalten. 

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Der Panzer, der den Verlauf des Krieges veränderte

Panzer T-34

Der T-34 ist eines der bekanntesten Symbole des Krieges und war der am meisten in Serie produzierte Panzer der UdSSR. Im Norden der Region Moskau gibt es ein T-34-Museum, das weltweit einzige Museum, das nur einem Panzermodell gewidmet ist. Hier, in der Nähe des Dorfes Scholochow, nur 30 km vom Kreml entfernt, wurde der Vormarsch deutscher Truppen im Dezember 1941 gestoppt. Dank des neuen Panzers gelang es der Roten Armee den Feind 250 Kilometer zurückzudrängen. 

Der Wendepunkt des Krieges kam nach der Schlacht von Kursk, der größten Panzerschlacht der Geschichte, an der etwa zwei Millionen Menschen, 6.000 Panzer und 4.000 Flugzeuge beteiligt waren. Der T-34 stellte zwei Drittel der sowjetischen Panzer. 

Während der Kriegsjahre sammelten viele Fabriken, landwirtschaftliche Kollektive und sogar künstlerische Organisationen Gelder zur Produktion von Militärausrüstung. 1944 finanzierte die russisch-orthodoxe Kirche den Bau von 40 Panzern des Konvois Dmitri Donskoi. 

Nach dem Krieg stand der T-34 in verschiedenen Modifikationen noch in über 40 Ländern in Diensten der jeweiligen Armeen.

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Katjuscha 

Am 14. Juli 1941 feuerte die Raketenwerfer-Batterie von Hauptmann Iwan Fljorow in der Nähe eines Eisenbahnknotenpunkts bei Orscha (Weißrussland) die erste Salve ab. Dort waren Truppenkonzentrationen der Deutschen beobachtet worden. Die Raketen stammten aus dem neuen BM-13 Mehrfachraketenwerfer-System, das „Katjuscha“ genannt wurde. 

Beim Abfeuern entstand ein Heulton, der die Deutschen veranlasste, den Raketenwerfern den Namen „Stalinorgel“ zu geben. 

Katjuschas waren während des ganzen Krieges im Einsatz, von Moskau bis Berlin und wurden zum Siegessymbol. 

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Ein US-Panzer in sowjetischen Diensten 

Ab 1942 wurden im Rahmen des Leih- und Pachtgesetzes rund 4.000 Sherman-Panzer der USA an die UdSSR geliefert. US-amerikanische Waffenfabriken versteckten Geschenke in den Panzern für die sowjetischen Besatzungen, wie zum Beispiel Whiskyflaschen in den Kanonenrohren. 

Die Panzer hatten ihre Feuertaufe in der Schlacht von Kursk und wurden an allen Fronten des Krieges eingesetzt.

Vom landwirtschaftlichen Kollektiv an die Front 

Während des Krieges wurden zivile Fahrzeuge umgerüstet, so dass sie militärischen Zwecken genügten. GAZ-AA-Lastwagen und die modifizierte GAZ-MM-Version wurden zu einem weiteren Symbol der Kriegszeit. Schon vor dem Krieg waren sie in hohen Stückzahlen von bis zu einer Million Fahrzeuge produziert worden. Während des Krieges ging die Produktion unverändert weiter. Um Metalle zu sparen, bestanden die Türen jedoch aus festem Stoff und die Fahrerkabine war aus Holz gefertigt. Manchmal wurde sogar auf den Einbau von Scheinwerfern verzichtet. 

Ein Lämmchen auf Schienen 

An der Front kamen auch ursprünglich zivil genutzte Dampflokomotiven und Züge zum Einsatz. Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen, innerhalb von nur drei Monaten nach Kriegsbeginn 2.500 Fabriken, Museen und Theater und vieles mehr zu evakuieren. 

Häufig wurde die Dampflokomotive „Ow“ genutzt, liebevoll „Owetschka“, zu Deutsch „Lämmchen“, genannt.  Sie schien im Vergleich zu den Modellen der Serien E und FD winzig. Sie zog vor allem Züge, in denen Evakuierte saßen, Sanitätszüge und auch gepanzerte Züge. Doch bald fand man heraus, dass eine zusätzlich angebrachte Panzerung die Schienen beschädigte. 

Ein Zug dieses Typs, Nr. 746, wurde 1943 mit Mitteln der Moskauer U-Bahn gebaut. Eine große Anzahl der Besatzung, 58 Männer, waren tatsächlich Metro-Arbeiter. Zusammen mit dem ähnlichen Panzerzug, Nr. 737, war er an der ersten und herausfordernden Schlacht beteiligt, der Schlacht von Kursk.

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