1147 – Erste urkundliche Erwähnung
Prinz Juri Dolgoruki von Suzdal lädt Prinz Swjatoslaw in die Stadt ein. Laut historischen Chroniken schrieb Juri damals “Komm zu mir nach Moskau, mein Bruder.” und lud Swjatoslaw zu einer rauschenden Feier ein. Schon im Mittelalter war Moskau also eine großartige Party-Stadt.
Spätes 15. Jahrhundert – Wiederaufbau des Kremls
Mit der zunehmenden Bedeutung der Stadt änderte sich auch das Aussehen Moskaus. Der Kreml, das Herz der Stadt, war einst eine kleine hölzerne Festung bis Dimitri Donskoi (Herrscher von 1359 bis 1389) ihn mit Kalkstein wiederaufbauen ließ. Aus dieser Zeit stammt auch der Name „Belokamennaya“ (die „Weißsteinige“) für Moskau.
Um 1490 heuerte Ivan III., dem der Kalkstein nicht mehr stabil genug erschien, italienische Architekten an, die dem neuen Kreml mit roten Backsteinen seine heutige Optik gaben.
1547 – Iwan der Schreckliche krönt sich zum Zaren
Nach jahrzehntelangen Kämpfen, Kriegen und Intrigen wurde Moskau die dominierende politische Kraft in Russland. Daraufhin strebte der damalige Fürst Moskaus, Iwan der Schreckliche, einen neuen Titel an und nannte sich von nun an Zar. Zar war die russische Form von Caesar (lat. Kaiser) und spielte darauf an, dass Moskau sich damals als das „Dritte Rom“ sah, die letzte Hoffnung der christlich-orthodoxen Zivilisation. Fortan beherrschten die Moskauer Zaren ganz Russland mit eiserner Hand.
1561 – Bau der Basiliuskathedrale
Die Basiliuskathedrale auf dem Roten Platz ist zwar nicht die größte Kirche Moskaus, aber durch ihre ikonische Form die bekannteste. Wie kaum ein anderes Bauwerk repräsentiert sie das eklektizistische Flair der Metropole. Anlässlich des Sieges über das Khanat von Kasan durch Iwan den Schrecklichen gebaut, besteht sie heute aus neun kleinen Kapellen, von denen jede ihrem eigenen Heiligen gewidmet ist.
1610 – 1612 – Moskau unter polnischer Besatzung
Das frühe 17. Jahrhundert war für ganz Europa eine Zeit der Unruhen und Umwälzungen. In Russland kämpften damals zahlreiche Gruppen um den Zarenthron – darunter auch die polnische Armee, die die Hauptstadt zwei Jahre lang besetzte. Als die Miliz von Kusma Minin und Dimitri Poscharski die Stadt im Jahre 1612 wieder befreite war dies wiederum der Beginn einer neuen Ära: Ein Jahr später wurde Michail Romanow zum Zaren gekrönt.
1712 - Verlust des Hauptstadtstatus’
Im Jahre 1712 machte Peter I. die – von ihm selbst in Auftrag gegebene - Stadt Sankt Petersburg zur neuen Hauptstadt. Als Krönungsort der Zaren blieb Moskau aber trotzdem bedeutsam.
1755 – Gründung der Moskauer Universität
Die erste klassische Universität in Russland wurde ebenfalls in Moskau gegründet. Motor der Gründung war der damals wichtigste russische Wissenschaftler, Michail Lomonossow. Die nach ihm benannte Staatliche Moskauer Lomonossow-Universität ist bis heute die größte und angesehenste Hochschule Russlands.
1812 – Brand und napoleonische Besatzung
Napoleon Bonaparte und seine Armee besuchten Moskau ebenfalls. Nach monatelangen Kämpfen gelang es dem französischen Kaiser 1812 die Stadt einzunehmen. Ein großer Triumph war das allerdings nicht, die Stadt war fast menschenleer und die Moskauer hatten ihre Stadt in Brand gesetzt, um die Franzosen dadurch zu verjagen. Mit Erfolg, Napoleon wurde zum Rückzug gezwungen.
1920er und 1930er – Sowjetischer Wiederaufbau
Nach der Oktoberrevolution wurde Moskau Hauptstadt des neuen sozialistischen Staates. Dadurch musste sich die Stadt verändern, die Bolschewiken scheuten keine Mühen um die Stadt an die neue Staatsideologie anzupassen. Kirchen, wie die berühmte Christi-Erlöser-Kirche wurden zerstört und alte Gässchen wurden durch breite Hauptverkehrsstraßen wie die Twerskaja-Straße und Nowy Arbat ersetzt. Ferner führten die Sowjets neue Verkehrssysteme ein, darunter Busse, O-Busse und die Metro.
1941 – 1942 - Die Schlacht um Moskau
Im Oktober 1941 war Hitlers Wehrmacht schon tief in sowjetisches Territorium eingedrungen und befand sich kurz vor Moskau. Die Rote Armee und die Bevölkerung leisteten jedoch starken Widerstand und konnten die Wehrmacht im Januar 1942 vertreiben. Dies war die erste Niederlage der Nazis im deutsch-sowjetischen Krieg.
Ein besonderes Ereignis war die Feier zur Oktoberrevolution am 7. November 1941. Obwohl die Wehrmacht nur wenige Kilometer entfernt war, hielt man trotzdem eine Militärparade auf dem Roten Platz ab. Direkt danach gingen die Soldaten zurück aufs Schlachtfeld und verteidigten ihre Stadt.
1980 – Olympia in Moskau
Das größte Sportevent in der Geschichte Moskaus waren die olympischen Sommerspiele 1980. Obwohl die Spiele durch den Kalten Krieg und die sowjetische Invasion Afghanistans von über 50 Staaten boykottiert wurden, waren sie ein großer Erfolg. Der Bär Mischka wurde eines der bekanntesten Sportmaskottchen überhaupt, bei seinem Abschied während der Schlussfeier floss sogar die ein oder andere Träne. Viele Sportanlagen, darunter der Olympijskij-Komplex (bis heute die größte Indoor-Sportanlage Russlands) wurden damals gebaut.
1991 und 1993 – Gewaltsame politische Auseinandersetzungen
Die politischen Unruhen der frühen 1990er-Jahre ließen auch Moskau nicht unberührt. 1991 war die Stadt Ort eines Putschversuchs kommunistischer Hardliner gegen Präsident Mikhail Gorbatschow. Der Putsch scheiterte, als die Armee sich mit den mit Gorbatschow sympathisierenden Demonstranten solidarisierte.
Noch mehr Gewalt gab es 1993 als Konflikte zwischen dem Parlament und Präsident Jelzin zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führten. Etwa 120 Menschen kamen dabei ums Leben. Das Militär unterstützte Jelzin und befreite den Regierungssitz von den angerückten Panzern.