Wie „Durak“ das beliebteste Kartenspiel in Russland wurde

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„Durak“ war bereits im zaristischen Russland unter den einfachen Leuten beliebt. Nach der Revolution von 1917 wurde das Kartenspiel zu einer sowjetunionweiten Obsession.

Mischen Sie den Kartenstapel und teilen Sie sechs Karten, eine nach der anderen, an jeden Spieler aus, beginnend von links. Los geht es mit dem beliebten russischen Kartenspiel „Durak“. 

Seit wann ist das Spiel bekannt?

Die erste offizielle Aufzeichnung dieses speziellen Spiels stammt aus dem zaristischen Russland. „Durak“ wurde ebenso wie andere Kartenspiele in einem Buch mit dem Titel „Der berechnende Kartenspieler“ erwähnt, das Ende des 18. Jahrhunderts in Russland veröffentlicht wurde 

Der Autor des Buches hat das Spiel jedoch nicht erfunden, er beschreibt nur die Regeln. „Durak“ war bereits unter Bauern und Bürgerlichen im ganzen russischen Reich beliebt. Die höheren Schichten der russischen Gesellschaft spielten lieber Poker, Bridge oder Solitär.

Das Ende des 19. Jahrhunderts.

Vielleicht waren die Spielregeln für den Adel zu simpel und für weniger gebildete Schichten besonders ansprechend. Gespielt wurde um Geld oder zum bloßen Zeitvertreib.  

Im 20. Jahrhundert, nach der russischen Revolution, gewann das Spiel schnell an Popularität, bis zu einem Punkt, an dem buchstäblich jeder wusste, wie man es spielt, sogar die Kinder. 

Obwohl „Durak“ heute in Russland als Zeitvertreib etwas weniger prominent ist, bleibt es das Kartenspiel der Wahl für viele Russen. Sie lernen es bereits von klein auf.

So wird „Durak“ gespielt

Genau wie beim Poker gibt es mehrere Varianten des „Durak“-Spiels. Diese haben jedoch alle einige gemeinsame Merkmale.

Zwei Spieler reichen bereits für eine Partie, jedoch wird das Spiel mit mehr Teilnehmern dynamischer.

„Durak“ wird mit einem 36-Karten-Deck gespielt, das Karten der vier Farben von Assen bis zu Sechsen enthält. Jeder Spieler erhält sechs Karten, eine Karte nach der anderen, im Uhrzeigersinn, beginnend mit der Person, die links vom Geber sitzt.

Nachdem jeder Spieler seine sechs Karten erhalten hat, wird die nächste Karte des Stapels umgedreht und so auf den Tisch gelegt, dass jeder sie sehen kann, und der restliche Stapel wird daraufgelegt, deckt ihn aber nicht vollständig ab. Die Farbe der sichtbaren Karte ist die Trumpffarbe der Runde. Jede Karte der anderen vier Farben kann durch eine beliebige Trumpfkarte "geschlagen" werden, beginnend mit der niedrigsten.

Der Spieler, der die niedrigste Trumpfkarte hält, ist zuerst am Zug. Er kann aufgefordert werden, den anderen Spielern die niedrigste Trumpfkarte zu zeigen, während die anderen fünf Karten verdeckt bleiben. Dann führt der Spieler einen Angriff aus, indem er eine Karte seiner Wahl in die Mitte des Tisches legt. Die Person, die links von ihm sitzt, verteidigt sich, indem sie die Karte mit einer höherwertigen Karte der gleichen Farbe oder mit einer der Trumpfkarten schlägt.

Nachdem die Karte geschlagen wurde, darf der Angreifer noch einmal legen, aber nur mit Karten desselben Ranges wie die Karten, die entweder vom angreifenden oder vom verteidigenden Spieler bereits in die Mitte gelegt wurden. Wenn der erste Angreifer fertig ist, darf der Spieler, der links vom verteidigenden Spieler sitzt, legen, wobei das gleiche Prinzip gilt.

Wenn der Angriff erfolgreich abgewehrt wurde, gelten die Karten auf dem Tisch als „geschlagen“ und werden bis zum Beginn der nächsten Runde aus dem Spiel genommen. Der verteidigende Spieler zieht neue Karten, bis er wieder sechs auf der Hand hat. Er wird nun zum Angreifer, während der Spieler zu seiner Linken zum verteidigenden Spieler wird. Andere Spieler ziehen ebenfalls neue Karten, bevor die nächste Runde beginnt.

Gelingt es dem verteidigenden Spieler nicht, alle angreifenden Karten zu schlagen, bekommt er alle Karten auf dem Tisch. In diesem Fall dürfen auch ausnahmsweise mehr als sechs Karten auf der Hand sein.

Beim nächsten Zug kommt der aufgedeckte Trumpf ins Spiel, ebenso wie die restlichen Karten im Stapel.

Das Ziel des Spiels ist es, zuerst alle Karten los zu sein. Der letzte verbleibende Spieler wird als „Durak“ oder „Narr“ bezeichnet. Wenn das Spiel zum Spaß gespielt wird, gibt es keine Strafe für den Verlierer, der in der nächsten Runde zum Kartengeber wird.  

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