Von der Zarenzeit bis zum heutigen Russland: „Evolution“ der Russischen Panzer (TEIL 2)

Gemeinfrei; Witaly W. Kusmin/vitalykuzmin.net
Erfahren Sie, wie sich Panzer von Maschinengewehren auf Rädern zu den stärksten Infanteriewaffen auf dem Schlachtfeld entwickelten.

>>> Von der Zarenzeit bis zum heutigen Russland: „Evolution“ der russischen Panzer (TEIL 1)

Panzer der ersten Generation (sowjetischer T-34-85)

Т-34-85 während einer Militärparade in Moskau am 9. Mai 2018.

Die Einteilung von Panzern in „Generationen begann nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Panzer der ersten Generation wurden in den Jahren 1950 bis 1960 entwickelt. Sie stellen modernisierte Versionen von Panzern aus dem Zweiten Weltkrieg dar und übernahmen die besten Panzertechnologien aus amerikanischen, sowjetischen und deutschen Modellen.

Die Sowjetunion investierte viel in die Modernisierung der T-34-Serie. Das neue Modell T-34-85 erhielt eine 85-mm-Kanone, die gegen schwere Gusspanzerungen effektiver war. Außerdem verfügte der T-34-85 über einen optischen Entfernungsmesser, ein modernisiertes und genaueres Steuerungssystem, ein hydraulisches Getriebe sowie neue Gummi- und Metallketten.  

Panzer der zweiten Generation (sowjetische T-62 und T-72)

T-72 während einer Militärausstellung in Moskauer Vororten.

Die zweite Generation von Panzern wurde in den 60ern und 70ern hergestellt.

Der am weitesten verbreitete russische Panzer aus dieser Zeit ist der T-62. Die Sowjetunion besaß bis zu 20.000 Fahrzeuge dieses Typs. Die größten Neuerungen im Vergleich zu den Vorgängermodellen waren ein verbessertes Stabilisierungssystem für die Hauptwaffe und eins der ersten Nachtsichtgeräte. 

Außerdem erhielten die neuen Panzer einen mechanischen ballistischen Rechner sowie größere Kanonenkaliber.

Panzer der dritten Generation 

T-90 während einer Militärausstellung in Moskauer Vororten.

Die Produktion der dritten Generation begann in den 1970er Jahren und dauert bis heute an. Diese Panzer sind derzeit in den Streitkräften der Welt am weitesten verbreitet. 

Der verbreitetste Panzer der dritten Generation der russischen Armee ist der T-90. Er erhielt ein neues integriertes Feuerleitsystem mit einem digitalen ballistischen Rechner und einen Laserentfernungsmesser. Diese beiden Systeme machen ihn bis heute zu einem der präzisesten Panzer überhaupt.

Außerdem verfügt er über eine Reihe von Sensoren für externe Wetterbedingungen sowie ein Wärmebild-Überwachungs- und Zielsystem, das einen effektiven Beschuss zu jeder Tages- und Nachtzeit ermöglicht.  

Die Fahrwerke dieser Panzer wurden ebenfalls modifiziert. Sie verfügen über ein hydrostatisches Getriebe, welches die Wendigkeit massiv verbessert. 

Panzer der vierten Generation (T-14 Armata)

Der T-14 gilt als einer der ersten Panzer der vierten Generation. 

Die Entwickler behaupten, dass der Panzer die beste Panzerung auf dem Markt hat. Die Besatzung befindet sich in einer Kapsel, die durch eine mehrschichtige Metall-Keramik-Frontpanzerung geschützt ist. Sie entspricht einer meterdicken, homogenen Metallpanzerung, die nach Angaben des Herstellers weder von vorhandenen Granaten noch von Panzerabwehrraketen durchdrungen werden kann.

Der T-14 ist mit der dynamischen Panzerung „Malachit" ausgestattet, die in der Lage ist, Schüsse von handgeführten Panzerabwehrgranatwerfern abzuwehren und selbst modernste Panzerabwehrgeschosse mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent zu zerstören.

Außerdem verfügt er über eine neue Generation aktiver Schutzsysteme vom Typ „Afghanit“, die selbst Panzergranaten abfangen und zur Sicherheit der umliegenden Infanterieeinheiten Panzerabwehrlenkraketen durch einen 'Rauch- und Metall'-Schutzmantel blenden" können.

Zudem ist der T-14 der erste Tarnkappenpanzer mit drastisch reduzierter Sichtbarkeit im Infrarot-, Magnet- und Funkspektrum. Panzerabwehrraketen mit zielsuchenden Sprengköpfen werden ihn auf dem Schlachtfeld kaum entdecken können.

Ein weiteres interessantes Hightech-Feature am T-14 sind die ultravioletten HD-Überwachungskameras mit 360-Grad-Rundumsicht. Sie sind in der Lage, den Betrieb von Maschinenmotoren anhand der ionisierten Abgase zu erkennen und Aufklärungsdaten an die Hauptcomputer zu senden.  

Apropos Aufklärung: Die Maschine ist in der Lage, ihre eigene Zieldrohne mit Überwachungsradar und Infrarotsichtgeräten in die Luft zu schicken.

Ihre Informationen können nicht nur von der Panzerbesatzung, sondern auch von anderen Einheiten auf dem Schlachtfeld genutzt werden, da der T-14 über ein sogenanntes Unified Tactical Link Management System verfügt. Dieses System umfasst elf Subsysteme, die für die Koordinierung der elektronischen Kriegsführung, der Artillerie, der Luftverteidigung, der technischen Systeme und der logistischen Mittel zuständig sind.

Der T-14 ist also nicht einfach ein Panzer, sondern fast schon eine mobile Einsatzzentrale. 

>>> Von der Zarenzeit bis zum heutigen Russland: „Evolution“ der russischen Panzer (TEIL 1)

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