Wo sonst, als in Russland mit seinen eisigen Wintern, hätten Heizkörper oder, einfacher ausgedrückt, Heizbatterien, auftauchen können? Im Jahr 1855 erfand Franz San Galli, Besitzer von Fabriken für Heizgeräte und Wasserversorgung, den "heißen Kasten". Die ersten Batterien bestanden aus dicken Rohren mit vertikalen Scheiben in mehreren Etagen - eine Art Heiz-"Ziehharmonika". Die Erfindung von San Galli war ein Erfolg. Er erfand auch einen russischen Namen für das Gerät, Batareika" (Batterie"). Bald wurde die Idee des Herstellers in anderen Ländern aufgegriffen. Heute bringen Heizkörper Wärme in viele Häuser auf der ganzen Welt.
Der Maler Iwan Alexandrowski war ein leidenschaftlicher Fotograf. Nach einer Europareise begann er, nach dem Daguerreotypie-Verfahren zu fotografieren, eröffnete ein eigenes Atelier und wurde sogar zum Hoffotografen ernannt. 1852 erfand Iwan Alexandrowski einen eigenen Apparat zur Aufnahme dreidimensionaler Bilder und zeigte der Öffentlichkeit bald darauf die ersten Stereofotos. Die Kamera war in Wirklichkeit ein Kasten im Kasten: Der innere Kasten enthielt Milchglas, das für Schärfe sorgte, und eine Kassette mit einer Platte. Fotografiert wurde gleichzeitig durch zwei Objektive. Das Ergebnis war ein fotografisches Stereopaar.
Im November 1834 erhielt die Akademie der Wissenschaften von Paris eine Mitteilung des Physikers und Erfinders Boris Jacobi. Darin beschrieb der Wissenschaftler das Prinzip der kontinuierlichen Drehbewegung eines Elektromotors. Das Gerät bestand aus zwei Scheiben mit Eisenstäben und einem Kommutator auf einer galvanischen Batterie. "Der Urgroßvater" des modernen Gleichstrom-Elektromotors hob 4-5 Kilogramm pro Sekunde um 30 Zentimeter und erzeugte dabei eine Leistung von etwa 15 Watt. Jacobis Gerät wurde zum Urvater moderner Geräte: In fast allen Haushaltsgeräten, vom Kühlschrank bis zum Ventilator, finden sich Elektromotoren.
Sobald es möglich war, den Rumpf zumindest relativ dicht zu machen und ein Tauchsystem zu entwickeln, wurden in verschiedenen Ländern Versuche mit U-Booten durchgeführt. 1834 baute der Ingenieur Karl Schilder das erste ganz aus Metall gefertigte U-Boot, mit dem sich die Besatzung mehrere Stunden lang in einer Tiefe von zehn Metern bewegen konnte. 1865 wurde das U-Boot „Iwan Alexandrowski“ das erste einheimische U-Boot mit mechanischem Antrieb. Die U-Boote von Stepan Dschewetski waren zwar recht klein, wurden aber 1881 zu den ersten serienmäßig hergestellten U-Booten der russischen Marine.
Der erste elektromagnetische Telegraf wurde 1832 von dem Wissenschaftler und Diplomaten Pawel Schilling entwickelt. Die Technologie basierte auf dem Effekt der Ablenkung des magnetischen Zeigers in Wechselwirkung mit dem elektromagnetischen Feld. Schilling entwickelte auch einen Code, bei dem jeder Buchstabe des Alphabets einer Kombination von Symbolen entsprach, die durch schwarze und weiße Kreise auf der Telegrafenmaschine angezeigt wurden. Die erste Leitung wurde im Winterpalast zwischen der Kanzlei von Nikolaus I. und den Empfangsräumen der Regierungsbüros verlegt. Schillings Ideen wurden von dem Erfinder Boris Jakobi aufgegriffen: Er erfand eine Schreibmaschine und einen Buchdrucktelegraphenapparat.
Das Dorf Miatschkowo in der Nähe von Moskau gilt als Geburtsort der Einschienenbahn. Ein ortsansässiger Ingenieur namens Iwan Elmanow erfand die "Straße auf Stangen": Ein Oberleitungswagen bewegte sich auf gusseisernen Stangen, die auf den Stangen lagen, und wurde wiederum von Pferden gezogen, die sich auf dem Boden bewegten. Der Erfinder versprach, dass ein vierspänniger Wagen an einem Tag mehr als 26 Tonnen Fracht befördern könne. Ein Jahr später, 1821, wurde ein ähnliches Gerät in Großbritannien von Henry Palmer patentiert. 1887 wurde die Einschienenbahn in den USA in Betrieb genommen.
In der Antike wurde Ton verwendet, um gebrochene Knochen zu fixieren. Der russische Chirurg Carl Gibental schlug 1811 vor, Gliedmaßen mit Hilfe von Gips festen Halt zu geben. Stoff wurde mit einer trockenen Mischung eingerieben und dann mit Wasser befeuchtet. Diese Idee kam ihm dank seiner Leidenschaft für die Bildhauerei. 1843 legte der Mediziner Wassili Basow einen gebrochenen Arm in einen Kasten mit Alabaster, der von der Decke abgehängt wurde. Am wirksamsten war jedoch die Methode von Nikolai Pirogow. 1852 schlug er als Erster vor, in Gipslösung getränkte Verbände anzulegen. Damit rettete er viele Patienten nicht nur vor falsch verwachsenen Knochen, sondern auch vor Amputationen. Solche Fixierverbände sind nach wie vor die gängigste Methode zur Behandlung von Knochenbrüchen.
Man nimmt an, dass der Blitzableiter 1752 von Benjamin Franklin erfunden wurde, der eine Vorrichtung aus Draht und einem Metallstab schuf, die mit einem Teil im Boden versank und mit dem anderen Teil mehrere Meter über einem Haus aufstieg. Ein Jahr später wurden in Russland die ersten Blitzableiter von Michail Lomonossow entwickelt. Aber es gibt eine Nuance! Bereits 1725 tauchte ein Blitzableiter auf dem Familienturm des Anwesens der Familie Demidow in Newjansk auf. Er wurde im Auftrag eines Goldschmieds namens Akinfi Demidow gebaut: Entweder kamen die Bauarbeiter selbst auf die Idee oder er ordnete es an, bekannt ist jedoch, dass eine Metallspitze mit einer Wetterfahne auf dem Dach installiert wurde, die an Metallträgern befestigt war. Und diese waren mit in den Boden eingelassenen Gestellstangen verbunden.
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