1 AK-47 (Kalaschnikow Maschinengewehr)
„Wenn ich ein und nur ein russisches Symbol wählen müsste, würde ich mir wohl die AK-47 aussuchen“, sagt Designer Alexander Elzesser, der Gründer der Souvenirmarke „Heart of Moscow“ (zu Deutsch „Das Herz Moskaus“). „Aber um mich dazu zu bringen, muss man mir das Ding zuerst an meinen Kopf halten – andernfalls ist es unmöglich, nur eins auszuwählen!“
Elzesser macht zwar Spaß, dennoch bleibt die AK-47 eine der bekanntesten russischen Marken. Die Waffe ist weltweit im Gebrauch und wird sowohl für gute als auch für schlechte Zwecke eingesetzt.
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2 Chruschtschowka (Russische Plattenbauten)
In den 1950er und 1960er Jahren wurden in der Regierungszeit Nikita Chruschtschows in der Sowjetunion flächendeckend billige, wenn auch nicht immer heitere Plattenbauten errichtet, die den Sowjetmenschen erstmals genügend Wohnraum boten.
Heute wirken die Chruschtschowkas zwar hässlich und sind oftmals in einem schlechten Zustand, dennoch sind sie immer noch in ganz Russland präsent. „Ich bin in einer kleinen Stadt in der Nähe von Moskau in einer Chruschtschowka aufgewachsen“, sagt der Designer Wladimir Lifanow. „Einmal war ich auf Geschäftsreise und musste dafür durch das ganze Land reisen. In einer abgelegenen Stadt im Fernen Osten sah ich die exakte Kopie des Hauses, in dem ich aufgewachsen bin... und mir wurde klar, wie typisch diese Plattenbauten für mein Land sind.“
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3 Oliviersalat (Russischer Salat)
Der Oliviersalat, der nach einem französischen Koch benannt wurde, der früher in Russland arbeitete, hat in Russland tiefe Wurzeln geschlagen. Sie werden ihn bei fast jeder Familie am Silvesterabend auf dem Tisch finden. „Ich denke, dieser Salat ist ein gutes Sinnbild für Russland – er ist kompliziert, sieht zunächst ein wenig unappetitlich aus und ist aufgrund der Mayonnaise überhaupt nicht gesund. Sobald man ihn jedoch probiert, verliebt man sich in ihn. Das Gleiche gilt auch für Russland!“, merkt Wladimir Lifanow an.
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4 Tscheburaschka
Tscheburaschka wurde von dem kürzlich verstorbenen Kinderbuchautor Eduard Uspenskij im Jahr 1966 ins Leben gerufen und hat mehrere Generationen von sowjetischen und russischen Kindern erfreut. „Dieses plüschige, ungeschickte kleine Tier mit großen Ohren und freundlichen Augen steht für die russisch-sowjetische Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit, die helfen, jedes Übel zu überwinden“, schrieb (rus) der Kritiker Konstantin Milchin für die Zeitschrift „Expert“. Tscheburaschkas Popularität in Russland ist zeitlos: Im Jahr 2014 war er das Maskottchen der russischen Delegation bei den Olympischen Spielen in Sotschi. Auch in Japan erfreut er sich großer Popularität.
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5 Russischer Schal
Genau genommen gibt es verschiedene Arten russischer Schals, die unter anderem aus Orenburg oder der Moskauer Region stammen. Doch ganz egal, welchen man sich zulegt – sie alle stehen für echte russische Handwerkskunst, die bis in die Antike zurückreicht. Zeitgenössische Designer wie Denis Simatschew nutzen die Schals als Modeaccessoires und haben sie in der internationalen Modeindustrie bekannt gemacht. „Die Models tragen sie um den Hals oder um die Schultern. Manche benutzen die Schals sogar, um Taschen daraus zu machen“, schreibt (rus) die Modebloggerin Jelena Larina.
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6 Sputnik
„Sputnik“, das russische Wort für „Satellit“, hat es sogar ins Vokabular der englischen Sprache geschafft. Es verdeutlicht, welche enorme Leistung der Start des ersten künstlichen Satelliten in die Erdumlaufbahn im Jahr 1957 war. „Auch wenn das im Westen auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges Panik ausgelöste, hatte der Sputnik nicht nur etwas Furchterregendes, sondern auch etwas Berührendes“, berichtet (rus) Konstantin Milchin. „Eine Metallkugel mit schweifartigen Antennen, die ganz allein durch die immerwährende Kälte fliegt...“
Der Sputnik ist somit nicht nur in der russischen, sondern auch in der internationalen Kultur tief verwurzelt: Er inspirierte das amerikanische Wort „Beatnik“, die Generation romantischer Wanderer in den 1950er Jahren, und Haruki Murakamis Romantitel „Sputnik Liebling“.
Es scheint so, als wäre Sputnik damit als nationales und internationales Symbol für Russland unschlagbar!
7 Walenki
„Walenki, die russischen Filzstiefel, repräsentieren unser Land am besten“, sagt Wladimir Lifanow. „Warum? Weil, wie wir alle wissen, Russland riesig ist – es ist fast unmöglich, es komplett zu erfassen. Aber wenn Sie Ihre Walenki anziehen und einfach loslaufen, helfen sie Ihnen dabei, ganz Russland zu sehen.“
Auch wenn diese Erklärung etwas romantisierend klingt, ist sie durchaus sinnvoll. Man spaziert in den russischen Filzstiefeln nicht unbedingt im Sommer durch die Moskauer Innenstadt, hat aber in einem abgelegenen Dorf in den Wintermonaten dank der Walenki definitiv warme Füße und braucht sich nicht vor der berühmt berüchtigten russischen Kälte zu fürchten.