Wenn Sie jemals den Eindruck hatten, dass das Schloss Castelvecchio in Verona oder der Sforzesco in Mailand dem Moskauer Kreml sehr ähnlich sehen, dann irren Sie sich nicht! Alle diese Gebäude wurden im 15. Jahrhundert erbaut, und zwar von italienischen Architekten der gleichen Schule.
Der russische Großfürst Iwan der Große beauftragte italienische Architekten mit dem Wiederaufbau des Kremls: Pietro Antonio Solari, Aloisio da Milano, Antonio Gislardi und Marco Ruffo errichteten die neuen Backsteintürme und -mauern des Kremls. Sie alle waren in Russland unter dem gleichen Nachnamen „Frjasin“ bekannt, der sich von „Frank“ ableitet – dem Spitznamen für Ausländer in jener Zeit.
Einer der berühmtesten italienischen Architekten, die im 15. Jahrhundert in Moskau tätig waren, war Aristoteles Fioravanti. Eigentlich war er Ingenieur und gründete in Moskau eine Ziegelei sowie eine Kanonenfabrik.
Sein bekanntestes Werk war jedoch der Bau der Mariä-Entschlafens-Kathedrale im Moskauer Kreml.
Dies war das erste Gebäude, das im gerade gegründeten St. Petersburg errichtet wurde. Da Peter der Große plante, an diesem Ort eine „europäische Stadt“ zu bauen, lud er ausländische Architekten ein.
Die Festung und die Kathedrale wurden nach dem Entwurf von Domenico Trezzini, einem Schweizer Architekten italienischer Herkunft, errichtet.
Von den Bauten des französischen Architekten Jean-Baptiste Alexandre Le Blond, dem Hauptarchitekten von St. Petersburg, sind heute nur noch wenige erhalten. Er wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von Peter dem Großen eingeladen, einen Generalplan und einen architektonischen Stil für die Stadt auszuarbeiten.
Le Blond entwarf auch das Projekt für die Residenz Peterhof, mit der der Zar das Schloss Versaille übertreffen wollte. Der erste Peterhof-Palast wurde von Le Blond gebaut, der dann von dem Italiener Francesco Bartolomeo Rastrelli umgebaut wurde.
Im 18. Jahrhundert baute der wohl berühmteste Petersburger Architekt, der bereits erwähnte Italiener Francesco Bartolomeo Rastrelli, mehrere Paläste und Kathedralen im gesamten russischen Reich.
Einer der wichtigsten war die offizielle Residenz der russischen Zaren, der Winterpalast im Zentrum von Petersburg. Heute beherbergt der ehemalige Palast das berühmte Eremitage-Museum.
Rastrelli war jedoch dank seiner Arbeit für die Zarin Elisabeth berühmt. Seine Bauten haben einen erkennbaren Stil, der heute als „elisabethanischer Barock“ bekannt ist.
Das bekannteste Gebäude, das diesen Stil widerspiegelt, ist der Katharinenpalast in Zarskoje Selo, eine Sommerresidenz der Zarenfamilie.
Der französische Architekt Auguste de Montferrand gewann den Wettbewerb um die Leitung des 1818 von Zar Alexander I. begonnenen Projekts.
Der Franzose widmete sein ganzes Leben der Kathedrale. Die Bauarbeiten dauerten fast 40 Jahre. Der Architekt starb nur sechs Wochen nach der Fertigstellung der Kathedrale.
Ein Beispiel für die klassische „palladianische“ Architektur wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von dem Italiener Giacomo Quarenghi erbaut.
Dieses Gebäude ist vor allem dafür bekannt, dass es das erste Fraueninstitut und später das Hauptquartier der Bolschewiki beherbergte.
Heute befindet sich hier die Stadtverwaltung.
Nicht weit von St. Petersburg entfernt befindet sich Pawlowsk, eine weitere prächtige Residenz der russischen Zaren, die im späten 18. Jahrhundert für den Thronfolger und zukünftigen Kaiser Paul I. erbaut wurde.
Der Palast wurde im neoklassizistischen Stil von dem schottischen Architekten Charles Cameron entworfen.
Einer der ungewöhnlichsten Paläste Russlands wurde 1828-48 für Fürst Michail Woronzow gebaut, den Generalgouverneur der südlichen Provinzen des Russischen Reiches, zu denen auch die Krim gehörte.
Für den Bau im neugotischen Stil beauftragte Woronzow den englischen Architekten Edward Blore, der auch für die Fertigstellung des Buckingham Palace in London bekannt ist.
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