Helene Fischers Eltern sind Russlanddeutsche, deren Vorfahren im Zweiten Weltkrieg von Stalin nach Sibirien geschickt wurden und Ende der 1980er Jahre nach Deutschland zurückkehrten. Als eine der erfolgreichsten deutschen Sängerinnen hat die 33-jährige Musikerin bereits acht Platinalben herausgebracht und begeistert immer noch hunderttausende Fans im deutschsprachigen Raum. Dennoch vergisst sie als Jelena Petrowna Fischer aus der abgelegenen sibirischen Stadt Krasnojarsk ihre Wurzeln nicht und singt auch russische sowie ukrainische Volkslieder. Beinahe ohne Akzent!
Genau genommen ist Paul Landers, der Gitarrist der Band Rammstein, kein Russe. Er wurde wie alle Mitglieder der populären Band in Ostdeutschland geboren. Dennoch verbrachte er als Kind ein Jahr in Moskau, lernte in der DDR-Botschaft Russisch und beherrscht die Sprache noch immer, wie er ab und zu in seinen Interviews demonstriert. Wie die meisten Ostdeutschen ist Landers mit der russischen Kultur durchaus vertraut und hat sogar mit Rammstein das Lied „Moskau“ eingespielt, in dem der Refrain auf Russisch ist und in dessen Video Pioniere auftreten, die „marschieren und Lenin salutieren“.
„Ich bin eine Frau, eine Jüdin, eine Russin, eine New Yorkerin, ein Amerikanerin... es kommt alles zusammen, man kann sich nicht aufteilen“, sagte die amerikanische Sängerin und Liederkomponistin Regina Spektor während eines Interviews in Moskau im Jahr 2012. Die Sängerin verließ die russische Hauptstadt, als sie neun Jahre alt war und ihre Eltern im Jahre 1989 in die Vereinigten Staaten emigrierten. Nichtsdestotrotz erinnert sie sich immer noch an ihr Erbe und spricht fließend Russisch.
So spielt Regina in einem ihrer gefühlvollen Lieder Klavier und singt das berühmte Gedicht „Februar“ des russischen Literaturnobelpreisträgers Boris Pasternak im Original.
Eugen Hütz
Aftonblade/Global Look PressDiese unglaublich energiegeladene Gypsy-Punkband wurde im Jahre 1999 von Eugen Hütz, der 1972 in der Sowjetunion geboren wurde, gegründet. Gogol Bordellos Musik setzt sich aus ethnischen Musikrichtungen, die so vielfältig wie die Nationalitäten der Musiker selbst sind, zusammen, von Ecuador, Äthiopien bis hin zu China.
Zwei Mitglieder dieser Band, der Violinist Sergej Rjabzew und der Gitarrist Boris Pelech, kommen aus Russland. Hütz, der selbst gebürtiger Ukrainer ist, kennt sich ebenso mit der russischen Kultur aus und spricht die Sprache fließend. Von Zeit zu Zeit lässt er sogar russische Zeilen in die Songtexte und russische Melodien in die Musik dieses internationalen Punkorchesters mit einfließen.
Ignat Solschenizyn ist ein weiterer zweisprachiger Musiker, der aus der Sowjetunion stammt. Er ist der mittlere Sohn von Alexander Solschenizyn, dem prominenten russischen Schriftsteller, der keine Mühen scheute, das sowjetische Repressionssystem zu kritisieren und im Jahre 1974 zusammen mit dem zweijährigen Ignat das Land verlassen musste.
„Ich bin als Russe aufgewachsen, mit einer Liebe zu Russland“, sagt Ignat. Dennoch mag er auch die Vereinigten Staaten und hat dort eine beeindruckende musikalische Karriere hingelegt. Als Dirigent und Pianist vereint er nun beides in seiner Funktion als Dirigent des Chamber Orchestra of Philadelphia und als erster Gastdirigent des Moskauer Symphonieorchesters.
Eigentlich ist die Sängerin Jenia Lubich aus Sankt Petersburg, anders als die anderen, hier aufgeführten Persönlichkeiten, hauptsächlich in Russland tätig. Doch auch im Westen war sie als Sängerin bei ihrer Zusammenarbeit mit der französischen Band Nouvelle Vague erfolgreich, die ebenso zur beachtlichen Steigerung ihrer Popularität in Russland führte. Mit ihrem Lied „Russian Girl“ thematisiert sie, zart und ironisch zugleich, die geheimnisvolle russische Seele.
Die russisch-britische Geigerin Alina Ibragimova stammt aus einer sehr musikalischen Familie. Im Jahr 1996 trat ihr Vater, als sie zehn Jahre alt war, als Solobassist beim Londoner Symphonieorchester auf. Anschließend zog ihre Familie nach Großbritannien, wo Alina ihr Violinstudium fortsetzte. Seit den frühen 2000er Jahren ist sie eine erfolgreiche Musikerin und hat bereits mehrere Preise, darunter den „Young Artist Award der Royal Philharmonic Society“ im Jahr 2010 und den „Emily Anderson Prize“, gewonnen. „Ich spiele die Musik aus jeder Epoche, von der Antike bis zur Gegenwart, vom Barock bis zur Avantgarde“, sagt die Sängerin, die sowohl in Großstädten wie London als auch in kleinen russischen Provinzstädten Konzerte gibt.
Dieser DJ, der Hip-Hop, Reggae, Soul und Elektro in seiner Musik gekonnt vermischt, hat einen Namen, der für sich spricht. Als Vadim Peare in Sankt Petersburg geboren, zog er als Kind mit seiner Familie nach London. „Er hat mit allen, von Stevie Wonder bis hin zu Dilatated Peoples, zusammengearbeitet, aber auch mit aufstrebenden Talenten, die sich auf große Projekte konzentrierten“, heißt es in einem Artikel (eng) über seine Werke. Als einer der erfolgreichsten DJs und Produzenten der Branche sieht sich Vadim als Weltbürger und macht auch weiterhin unermüdlich Musik.
Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.
Abonnieren Sie
unseren kostenlosen Newsletter!
Erhalten Sie die besten Geschichten der Woche direkt in Ihren Posteingang!