„Die WM hat meinen Traum wahr werden lassen!“: Die Geschichten dreier Fans

Marta Barczok
Fans aus der ganzen Welt teilen ihre Geschichten darüber, was sie während der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland erlebt haben. Russia Beyond hat die drei spannendsten von ihnen für Sie zusammengefasst.

  1. Karriere im Journalismus

„Die Weltmeisterschaft hat mich berühmt gemacht. Es gibt weltweit etliche Artikel über mich auf sämtlichen medialen Kanälen“, sagt Marta Barczok, eine Buchhalterin aus Polen, die in London lebt.

Vor einigen Jahren erlangte sie eine gewisse Bekanntheit bei Fußballfans, als sie die polnische Mannschaft während der Europameisterschaft 2016 in Frankreich unterstützte. Ihre Fotos kursierten daraufhin im Internet und sie wurde zum schönsten polnischen Fußballfan ernannt. Marta begann schon kurz darauf eine Modelkarriere. Aber es war die Weltmeisterschaft 2018, die ihre Popularität auf die Spitze trieb.

„Meine Fotos von der Weltmeisterschaft 2018 waren überall. FIFA, der Hauptorganisator der Weltmeisterschaft, hat mein Bild sogar auf ihrem Instagram-Profil geteilt. Die Leute liebten mich, sie nannten mich eine polnische Schönheit und die polnischen Medien nannten mich die ‚polnische Miss Weltmeisterschaft‘“, erklärt Marta.

Dank der medialen Aufmerksamkeit hat sie viele neue Model- und Geschäftsverträge bekommen, sagt sie.

Während der Weltmeisterschaft arbeitete Marta für die CKM-Webseite, eine polnische Version vom Playboy. Es war ihre erste journalistische Erfahrung: „Ich wollte immer Journalistin werden. Die Weltmeisterschaft hat meinen Traum wahr werden lassen!“

Marta erinnert sich, dass sie von vielen Fans aus aller Welt Aufmerksamkeit bekommen hat: „Als ich den Roten Platz in Moskau erreichte, fingen die Leute an, mich zu erkennen, und jeder wollte ein Foto mit mir machen. Das war verrückt! Ich fühlte mich wie ein echter Star, ich liebte es!“

  1. Liebe

Juan Tomas Martin, ein Medizinstudent aus Argentinien, hat in Sankt Petersburg die Liebe seines Lebens gefunden. Er traf die Russin Arina bereits vor einem Jahr in Barcelona, aber erst als er für die Weltmeisterschaft nach Russland reiste, nahm die Beziehung ihren Lauf. Juan hofft nur, dass die Beziehung nicht zu einer Shakespeare-Tragödie wird, weil die Eltern des Mädchens gegen die Vereinigung sein könnten.

„Wenn es an mir wäre, zu entscheiden, wäre sie mit mir nach Argentinien gekommen, aber ihre Eltern wissen nichts von uns. Sie hat ihnen nie gesagt, dass ich nach Russland gekommen bin, weil ihre Eltern keine Ausländer mögen. Sie glauben, dass sie wegen der Entfernung, die uns trennt, keine ernsthafte Beziehung mit mir führen kann“, erklärt Juan.

Ein weiterer Teil dieser besonderen Geschichte ist, dass Juan viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, da er Lionel Messi sehr ähnlich sieht. Seit 2013 agiert er in Fernsehshows, Werbespots und auf Veranstaltungen in Argentinien sogar als Messi-Doppelgänger.

Während dieser Weltmeisterschaft hat Juan damit auch Profit gemacht, indem er von Fans Geld verlangt hat, die Fotos mit ihm machen wollten.

„An dem Tag, als Argentinien gegen Nigeria gespielt hat, habe ich um die 170 Euro verdient. Ich konnte es kaum glauben!“, rühmt sich Juan.

  1. Baby an Bord

Der wahrscheinlich jüngste Fan der Weltmeisterschaft 2018 war erst neun Monate alt, als er nach Russland kam.

„Es war das erste Mal, dass wir mit unserem Kleinkind Jose Antonio gereist sind – und dann gleich für solch eine weite Strecke! Während unserer Reise saßen wir in neun Flugzeugen und zwei Zügen“, sagt Gimena Rodriguez, die für die Arbeitsbeziehungen in der lokalen Regierung ihrer Heimatstadt San Jose in Uruguay verantwortlich ist.

Sie reiste mit ihrem Ehemann Esteban Arosteguy, einem Agrarwissenschaftler, und ihrer jungen Cousine nach Russland, um ihre Nationalmannschaft zu unterstützen.

„Anfangs hatten wir wirklich Angst, mit einem Kleinkind nach Russland zu reisen, aber dann wurden wir von der Freundlichkeit, dem Respekt und der Herzlichkeit der Russen überrascht. Sie waren immer bereit zu helfen“, erinnert sich Gimena.

Sie gibt zu, dass sie wegen der Stereotypen, die von amerikanischen Filmen und Medien geschaffen wurden, ein falsches Bild von Russen hatten: „Wir dachten, es seien kalte, verschlossene und unfreundliche Menschen, aber wir haben realisiert, dass die Wirklichkeit völlig anders ist.“

Die Weltmeisterschaft habe ihre Einstellung gegenüber Russland komplett verändert, fügt sie hinzu.

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