Fünf Gründe, die alte Zarenresidenz Kolomenskoje in Moskau zu besuchen

Reise
ANNA SOROKINA
Natur, alte Holzarchitektur, Legenden und Radtouren – brauchen Sie wirklich noch weitere Gründe, um einen der schönsten Parks Moskaus zu besuchen?

Einige Kilometer südöstlich des Roten Platzes befindet sich die ehemalige Zarenresidenz Kolomenskoje. Es ist ein 390 Hektar großes Gelände, auf dem Sie viele Stunden verbringen und einfach den Geist des mittelalterlichen Rus genießen können.

1 Sehen Sie seltene Holzpaläste

In Russland haben nicht viele hölzerne Festungen überlebt: Einige wurden durch Feuer zerstört, andere einfach aufgrund der Zeit. Tatsächlich existieren auf der ganzen Welt nur noch wenige originale Festungen aus Holz. In Kolomenskoje können Sie zwei von ihnen im Freilichtmuseum für Holzarchitektur sehen. Das erste ist Sumski Ostrog - es befand sich einst auf dem Gebiet des heutigen Karelien und beschützte die Einwohner vor den schwedischen Angriffen. Nur der Mochowata-Turm wurde mithilfe alter Zeichnungen originalgetreu restauriert. Wenn Sie in die obere Etage gehen, können Sie sehen, wie die Strelizen lebten und sogar auf der Festungsmauer entlangschlendern. Die zweite hölzerne Festung wurde aus der sibirischen Stadt Bratsk transportiert und diente im 17. Jahrhundert als Gefängnis für alte Gläubige, die dem Protopope Awwakum folgten.

In Kolomenskoje können Sie außerdem die unglaubliche Schönheit einer hölzernen orthodoxen Kirche aus dem 17. Jahrhundert bestaunen, die aus der Region Archangelsk gebracht und vor Ort wieder zusammengebaut wurde. Sie ist sowohl innen als auch von außen sehr prachtvoll dekoriert. Gehen Sie in die Kirche, um auch die alten Fresken zu sehen, die jedoch noch restauriert werden.

2 Machen Sie eine geführte Fahrradtour

Jeden Samstag und Sonntag im Sommer gibt es Besichtigungstouren. Keine Sorge, Sie müssen kein Fahrrad mitbringen: Es gibt eine Fahrradvermietung bei den Anlegern. Die Rundfahrt beginnt um 11 Uhr morgens und dauert zwei Stunden. In dieser Zeit werden Sie das erste russische Museum für Holzarchitektur, das 1924 eröffnet wurde, den Falkenhof, wo Zar Alexei Romanow gerne jagte, und die Überreste des Djakowo Gorodischtsche, der ältesten Siedlung Moskaus, sehen.

Mögen Sie es nicht, Fahrrad zu fahren? Es gibt auch Wanderungen in Englisch, Französisch, Deutsch und Italienisch.

Wenn Sie Russisch sprechen, können Sie sich selbst testen, indem Sie an der Suche „Geheimnisse uralter Türme“ teilnehmen, in der historische Fakten lebendig werden.

3 Glauben Sie an die Legenden – oder eben nicht

Der Legende nach gibt es einen geheimnisvollen Ort im Park. Angeblich laufen Sie dort Gefahr, in eine Zeitschleife zu geraten. Die Leute sagen, dass Soldaten und Bauern in der Vergangenheit durch den grünen Nebel der Golosow-Schlucht gewandert sind, nur um ein paar Jahrzehnte später auf die andere Seite zu gelangen. Es befinden sich ebenfalls zwei riesige Steine in der Schlucht, von denen einer am Fuß der Schlucht als Schutzpatron der männlichen Macht angesehen wird, während der andere auf halber Höhe den Frauen, die ein Kind bekommen möchten, Glück bringen soll. Aber Sie entscheiden am besten selbst, was Sie davon glauben…

4 Erkunden Sie die Ländereien der Zaren

Kolomenskoje wurde zum ersten Mal Mitte des 14. Jahrhunderts erwähnt und galt als die Lieblingsresidenz vieler russischer Herrscher. Der Beginn des Anwesens ist mit der Herrschaft von Alexei Romanow verbunden, der einen wunderschönen Palast errichten ließ. Leider gibt es diese wundervolle Anlage nicht mehr – der neue Palast befindet sich an einem anderen Ort, der jedoch mithilfe alter Zeichnungen seines Vorgängers gebaut wurde.

Es gibt außerdem die Legende, dass Peter der Große hier geboren wurde. Sein Geburtsort ist unbekannt, aber die lokalen Eichen wurden nach ihm benannt: Petrowskije Eichenbäume, die an Peter den Großen erinnern, sind immer noch da und Sie können sich in ihrem Schatten ausruhen.

Im Park finden Sie ansonsten auch den einzigen verbliebenen Teil vom zerstörten Palast von Alexander dem Ersten aus dem 19. Jahrhundert. Dieser Tee-Pavillon im Empirestil bietet einen atemberaubenden Blick auf den Fluss.

5 Genießen Sie die russische Natur

Am Wochenende ist Kolomenskoje voll von Leuten, die gemächlich über die Uferpromenade der Moskwa laufen. Wenn Sie also einen etwas abgelegenen Ort suchen, gehen Sie in die schönen ruhigen Gärten, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts angelegt wurden. Äpfel, Birnen, Pflaumen und verschiedene Beeren wurden hier für die Zaren angebaut und verkauft. Später wurden Wege angelegt, damit die Menschen durch den Garten gehen können, der besonders schön ist, wenn er blüht.

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