„Wann beginnt die Stint-Saison?“ – diese Frage stellen sich viele Sankt Petersburger jeden Frühling. Der leckere Fisch ist zwar auch im Fernen Osten Russlands beliebt, aber nur in Sankt Petersburg gilt er als Symbol für den Frühling.
Ursprünglich servierten Restaurants in der ehemaligen Zarenstadt Ostseelachs, Wels, Neunauge oder Stör in Champagner. Stint galt als Gericht der Arbeiter und des Hauspersonals. Erst mit den Entbehrungen der frühen Sowjetzeiten wurde der Stint unter allen Sankt Petersburgern populär.
Inzwischen ist das jährlich abgehaltene Stint-Festival Mitte Mai ein wichtiger Feiertag für die Stadt. Während des Festivals hat fast jedes Restaurant Stint auf der Speisekarte und versucht den Fisch besser und origineller zuzubereiten als die Konkurrenz.
In den letzten Jahren sank die Stintpopulation unter anderem durch illegale Überfischung. Der Preis ist dadurch massiv gestiegen.
Unsere Empfehlung:
Restaurant Russkaja Rjumotschnaja No. 1, Konnogwardejski-Boulevard 4
Restaurant Kokoko, Wosnesenski-Prospekt 6
Ein mit Zuckerglasur überzogener Kringel aus luftigem Teig. Was dem Rest der Welt als Donut bekannt ist, heißt in Sankt Petersburg Pyschka und wird bevorzugt warm serviert. Am besten trinkt man dazu einen heißen Tee oder Milchkaffee.
Unsere Empfehlung:
Café Pyschetschnaja, Bolschaja Konjuschennaja-Straße 25
Café Pyschetschnaja, Sadowaja-Straße 32
Rassolnik ist eine traditionelle russische Suppe aus Gewürzgurken oder Sole, Fleisch, Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln. In Sankt Petersburg (zu Sowjetzeiten Leningrad genannt) enthielt die Suppe zudem Graupen – ein Beispiel für den finnischen Einfluss in der Sankt Petersburger Küche. Seitdem ist Rassolnik mit Graupen russlandweit als „Rassolnik Leningrader Art“ bekannt.
Unsere Empfehlung:
Restaurant Banschtschiki, Degtjarnaja-Straße 1a
Restaurant Tsar, Sadowaja-Straße 12
Anfang der 1990er-Jahre eroberte Schawarma Russland. Inzwischen gibt es das beliebte libanesische Gericht aus Fladenbrot, Fleisch, Gemüse und einer Sauce vor allem in der Nähe von Bahnhöfen und U-Bahnstationen sowie in Einkaufsstraßen zu kaufen. Manche Schawarma-Kiosks sind inzwischen richtige Cafés. Anders als in Moskau und im Rest Russlands, wo das Gericht „Schaurma“ ausgesprochen wird, heißt es in Sankt Petersburg „Schawerma“ und enthält weder Kohl noch Koreanischen Karottensalat. Stattdessen besteht die Gemüsefüllung aus Gurken, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauchsoße. Durch die große Anzahl an Schawarmaläden in der Stadt, gibt es natürlich alle möglichen Varianten zu kaufen.
Unsere Empfehlung:
Café Schawerma, Litejni-Prospekt 64
Ein weiteres typisches Sankt Petersburger Gericht sind Pasteten. Es gibt Beljaschi und Piroschki mit Hackfleisch, mit Eiern und Käse, mit Pilzen, mit Leber und mit Kohl. In der Stadt gibt es unzählige Pastetenläden (Piroschkowyje). Auch in Cafés, in Kantinen und an einfachen Ständen ist das Gericht weit verbreitet. Manche dieser Läden gibt es seit mehr als einem halben Jahrhundert, wie zum Beispiel die Chosjajuschka auf dem Moskowski-Prospekt. Andere sind dagegen ganz neu. Besonders für Vegetarier und Veganer ist der Laden Rada&K auf der Gorochowaja-Straße interessant. Die Pasteten werden hier ohne Eier und Butter gemacht. Insbesondere die Pasteten mit Linsen oder Spinat sowie die tscherkessischen Käsepasteten sind empfehlenswert.
Unsere Empfehlung:
Chosjajuschka, Moskowski-Prospekt 192
Rada&K, Gorochowaja-Straße 36
Schon seit Sowjetzeiten gehört diese Auswahl an Miniversionen beliebter lokaler Kuchenspezialitäten zu den beliebtesten Souvenirs aus Sankt Petersburg. Zumeist besteht die Lennabor (Leningrader Kuchenauswahl) aus einem Windbeutel, einem Eclair, etwas Cremetorte, einem luftigen Teilchen, Pastetenschalen mit Creme gefüllt und Fondantwürfeln.
Unsere Empfehlung:
Café Sever-Metropol, Newski-Prospekt 44
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