Pskows Architektur ist Unesco-Weltkulturerbe (FOTOS)

Legion Media
Seit dem 07. Juli ist die Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten um die „Kirchen der Pskower Architekturschule” erweitert worden.

Diese Denkmäler finden sich in einer der ältesten russischen Städte. Es sind Kirchen, Kathedralen, Klosteranlagen, Wehrtürme und Verwaltungsgebäude im Stil der Pskower Architekturschule. Charakteristisch für die Bauwerke sind ihre teils kubische Bauweise, ihre Kuppeln, Vorbauten und Glockentürme. Die ältesten Elemente stammen aus dem 12. Jahrhundert.

Die Dreifaltigkeitskathedrale mit Glockenturm, 17. Jahrhundert

Die Pskower Schule, eine der führenden Architekturschulen des Landes, die im 15. und 16. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte, wurde von byzantinischen Traditionen und denen der Region Nowgorod inspiriert und trug zur späteren Entwicklung der russischen Architektur bei. 

Die Ikonostase der Dreifaltigkeitskathedrale
Der Glockenturm der Kirche des Erzengels Michael, 14. Jahrhundert

Zu den in der Unesco-Liste aufgeführten Denkmälern zählen der Pokrowskaja-Turm (15. Jahrhundert) und der Gremjatschaja-Turm (16. Jahrhundert) der Pskower Festung, die Kirchen aus dem 12. bis 15. Jahrhundert und die Gebäude des Spaso-Miroschski-Klosterensembles, dessen Bauten aus dem 12. bis 18. Jahrhundert stammen.

Der Pokrowskaja-Turm, 15. Jahrhundert

Während der bolschewistischen Revolution von 1917 wurden Kirchen im ganzen Land zerstört, doch in Pskow sind viele Sakralbauten unversehrt geblieben. Während der Sowjetzeit wurden viele Kirchen geschlossen, im Zweiten Weltkrieg wurden einige zerstört. „Die meisten davon stammten aus dem 18. Jahrhundert, die älteren Bauwerke überstanden die Zeiten”, sagt die russische Historikerin Taisija Kruglowa.  

Die Kirche des Schutzes und der Geburt der Gottesgebärerin vom Mauerloch, 15.-16. Jahrhundert
Der Gremjatschaja-Turm der Pskower Festung, 16. Jahrhundert

Bis zum 18. Jahrhundert war Pskow eine Festungsstadt - die alten Befestigungsgebäude wurden bis zum Großen Nordischen Krieg (1700-1721) genutzt. Nach einer neunmonatigen deutschen Besetzung im Jahr 1918 geriet die Stadt unter bolschewistische Kontrolle und einige historische Denkmäler wurden geplündert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Pskow erneut von den Deutschen erobert - diesmal wurden viele Gebäude der Stadt zerstört. Nur rund 15 Prozent der Bauten blieben vollständig erhalten, viele Denkmäler wurden beschädigt. Nach 1945 wurde Pskow in die Reihen der 15 alten russischen Städte aufgenommen, die restauriert werden sollten. 

Die Georgskirche, 1494
Die Kirche der Erscheinung des Herrn, 1489

In der Region Pskow hofft man durch die Entscheidung der Unesco auf mehr ausländische Touristen. „Dafür haben wir hart gearbeitet“, betont der Gouverneur der Region, Michail Wedernikow. „Wir müssen nun Vorgaben bei der Restaurierung der Gebäude beachten, das macht alles etwas schwieriger, aber dennoch ist dies eine Anerkennung des einzigartigen Wertes unserer kulturellen und historischen Stätten. Zudem ist es ein Faktor, der mehr Touristen in die Region bringt.”  

Die Kirche des Heiligen Nikolaus, 16. Jahrhundert

Laut Wedernikow umfasst das Ensemble „Kirchen der Pskower Schule für Architektur“ zehn Bauwerke. „Wir haben die Gebäude für die Liste sehr sorgfältig zusammengestellt. Sie hätte auch viel länger werden können. Doch für die Restaurierung von Unesco-Denkmälern gibt es strenge Vorgaben und viele Einschränkungen. Daher haben wir diese zehn Gebäude gewählt, die noch in einem guten Zustand sind”, erklärt der Pskower Gouverneur.  

Die Kirche Basilius der Große auf dem Hügel

Die „Kirchen der Pskower Schule für Architektur“ sind die 18. Kulturstätte in Russland, die in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Darunter befinden sich bekannte Bauwerke wie der Kreml und der Rote Platz in Moskau, Kischi Pogost, die Weißen Denkmäler von Wladimir und Susdal sowie das kulturhistorische Ensemble der Solowezki-Inseln.

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