Der Sokolniki-Retrozug ist neben den üblichen Zügen der roten Linie der Moskauer U-Bahn im Einsatz. Er wurde 2010 zum 75-jährigen Metro-Jubiläum originalgetreu im Stil der 1930er Jahre gebaut.
Im Inneren sind weiche Kunstledersitze, Lampen und Handläufe wie damals. Werbeplakate suchen Sie an den Wänden vergeblich. Sie sind mit Linkrusta beschichtet, einem Material, an dem nichts haften bleibt. Es ist der einzige Zug der Moskauer U-Bahn, der kein WLAN hat. Er ist eben authentisch 1930er Jahre-Stil ...
Die U-Bahn von St. Petersburg hat auch einen Retrozug. Eine Fahrt in einem der vier restaurierten Waggons aus den 1960er Jahren ist jedoch nur im Rahmen einer Führung möglich. Im Zug gibt es eine Ausstellung zur Geschichte der Eisenbahn.
Der Zug wurde 2015 anlässlich des 60-jährigen Bestehens der U-Bahn in St. Petersburg in Betrieb genommen. Anfangs verkehrte er regelmäßig an den Wochenenden zwischen den Bahnhöfen „Avtovo“ und „Ploshchad Vosstaniya”. Heute finden nur noch Sonderfahrten statt. Sie können dazu eine Führung in russischer, englischer und chinesischer Sprache buchen. Sie dürfen dem Fahrer über die Schulter schauen. Buchungen sind über die Webseite (rus) der St. Petersburger U-Bahn möglich.
Mit einem Retrozug gelangen Sie in einen der schönsten Nationalparks Russlands. Seit Juni 2019 verkehrt der Ruskeala-Express täglich ab dem Bahnhof Sortawala (250 km westlich von Petrosawodsk, der Hauptstadt Kareliens). Abfahrt ist um 10.40 Uhr. Vom Nationalpark geht es um 17.30 Uhr zurück. Dies ist der einzige dampfbetriebene Personenzug in Russland, der jeden Tag fährt.
Er besteht aus fünf Waggons. In einem davon ist ein Restaurant untergebracht. Die Innenausstattung ist im Stil des späten 19. Jahrhunderts. Die Lokomotive ist eine 1949er aus der ER-Serie und wird mit Kohle betrieben. Die Fahrt zum Nationalpark dauert ungefähr eine Stunde. Fahrkarten können an jedem Fahrkartenschalter der Russischen Eisenbahngesellschaft oder auf der Webseite gekauft werden (Verkauf 45 Tage im Voraus, eine Einzelfahrkarte kostet umgerechnet knapp über 4 Euro). Eine Eintrittskarte für den Nationalpark gibt es an Bord des Zuges für ebenfalls knapp über 4 Euro. Die Strecke ist beliebt. Schon im ersten Monat wurden über 3.500 Fahrgäste befördert. Zuvor war der Park nur mit dem Auto erreichbar.
Jeden Samstag um 9.25 Uhr fährt ein Pendlerzug vom Bahnhof Bologoje (175 km nördlich von Twer) ab, der von einer Dampflokomotive der Baureihe L (Ende der 1940er Jahre) gezogen wird. Die Lokführer und Zugbegleiter sind in Uniformen aus den 1940er Jahren gekleidet und verkaufen Fahrkarten im alten Stil. Die damals in den Waggons üblichen Holzsitze wurden jedoch durch bequeme Polster ersetzt.
Um 13.07 Uhr ist Ankunft in Ostaschkow. Zwei Stunden später geht es zurück. Auf dem Weg macht der Zug für 25 Minuten Halt am historischen Bahnhof von Kuschenkino, der heute ein Museum beherbergt. In Ostaschkow bleibt genügend Zeit, um den Seligersee und die Altstadt zu erkunden. Tickets (rus) können in Bologoje oder Ostaschkow sowie im Zug gekauft werden. Ein Einzelfahrschein kostet etwas über vier Euro.
Der tiefste See der Welt kann auf viele Arten erreicht werden, aber die romantischste ist vielleicht eine Reise im Nostalgiezug mit einer Dampflokomotive aus den 1940er Jahren und modernen Waggons. Er fährt um 08.00 Uhr vom Bahnhof in Irkutsk ab und fährt entlang der Baikal-Rundbahn. Von hier aus haben Sie mehrere Haltestellen, an denen Sie einen malerischen Blick auf den See genießen können. Der Zug kommt um 19.30 Uhr am endgültigen Bestimmungsort, dem Baikal-Hafen, an. Anschließend kehren die Fahrgäste mit dem Bus nach Irkutsk zurück. Die Tour kostet etwa 57 Euro pro Person. Buchungen sind möglich über die Webseite der Russischen Eisenbahngesellschaft oder in deren Verkaufsstellen in Moskau und St. Petersburg.
Jeden zweiten Sonntag können Sie mit einem Oldtimerzug vom Witebsker Bahnhof in St. Petersburg nach Zarskoje Selo fahren. Der Zug hat eine 1940er Lokomotive der L-Serie und neue Waggons. Während der zweistündigen Fahrt erhalten die Fahrgäste eine interessante Präsentation über die Geschichte der Eisenbahn und heißen Tee in traditionellen Eisentassenhaltern und dazu Süßigkeiten. Die Rückfahrt erfolgt mit dem Bus. Tickets kosten rund 18 Euro pro Person und sind auf der Webseite des Reisebüros der Russischen Eisenbahngesellschaft erhältlich.
Man kann auch eine Reise durch ganz Russland in einem Retrozug unternehmen. Es gibt verschiedene Optionen für Reisen von Moskau nach Wladiwostok, die zwei Wochen dauern und Stopps (mit geführten Touren in verschiedenen Sprachen) in Kasan, Jekaterinburg, Nowosibirsk, Baikal, Ulan-Ude und Chabarowsk einlegen. Passagiere können entweder mit dem Flugzeug nach Moskau zurückkehren oder ihre Reise weiter nach Asien fortsetzen. Die Züge bestehen aus einer Dampflokomotive der Baureihen L oder P36 (ab den 1950er Jahren) und neuen Waggons, die im vorrevolutionären Stil gestaltet sind. Buchungen sind über die Russische Eisenbahngesellschaft möglich. Die Preise reichen von 5.400 Euro bis 28.000 Euro im Luxus-Zug „Golden Eagle“.
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