Fünf Gründe, warum Sie das Staatliche Historische Museum in Moskau besuchen sollten

Reise
ALEXANDRA GUSEWA
Erleben Sie am Roten Platz die bewegte russische Geschichte. Das Staatliche Historische Museum ist nicht nur interessant, sondern auch wunderschön gestaltet.

1. Russische Historie im Herzen Moskaus  

Wenn Sie zum ersten Mal als Tourist die russische Hauptstadt besuchen, zieht es Sie bestimmt zum Roten Platz. Er ist das Epizentrum Moskaus mit vielfältigen Unterhaltungsangeboten, Märkten im Winter und Sommer, dem Kaufhaus GUM und zahlreichen Luxusboutiquen. 

Und hier ist auch das Epizentrum russischer Geschichte: Kreml, Lenin-Mausoleum, Basilius-Kathedrale sind nur einige der historischen Zeugnisse. 

Noch mehr über die Ereignisse, die das Land über die Jahrhunderte geprägt haben und über die Hintergründe können Sie in dem dunkelroten Backsteinbau am Roten Platz, der an den Kreml erinnert und fast so alt zu sein scheint, erfahren. Doch lassen Sie sich nicht täuschen. Das Gebäude des Staatlichen Historischen Museums wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts im neorussischen Stil erbaut, um sich harmonisch in die Architektur des Roten Platzes einzufügen.  

2. Die Romanow-Dynastie auf einen Blick  

Das erste, was jedem beim Betreten des Staatlichen Historischen Museums auffällt, ist ein beeindruckendes Deckenfresko in der zentralen Eingangshalle. Es zeigt 68 Herrscher aus der Romanow-Dynastie. Es lohnt, sich dafür den Hals zu verrenken. Dieses wirklich bemerkenswerte Kunstwerk zu betrachten, ist fester Bestandteil des Lehrplans an russischen Schulen. Ein Besuch im Museum ist für alle Schulkinder in Moskau obligatorisch.  

Ursprünglich sollte der Eingangsbereich des Museums der Geschichte der alten Rus gewidmet sein. Doch nachdem die kaiserliche Familie großzügig für den Bau des Museums gespendet hatte, wurde beschlossen, sich mit diesem Fresko zu bedanken. 

3. Gehen Sie auf eine russische Zeitreise 

Die Museumsgründer haben lange diskutiert, wo der Schwerpunkt der Ausstellung liegen sollte: auf der ruhmreichen Militärgeschichte oder auf dem Alltagsleben? Oder aber sollten im Museum vor allem Gemälde mit historisch bedeutenden Szenen zu sehen sein? 

Schließlich wurde beschlossen, von allem etwas zu zeigen. Die wichtigsten Künstler der Zeit gestalteten das Museumsinnere. Achten Sie bei Ihrem Rundgang durch die Hallen auf die prächtigen Malereien an den Wänden und Decken. Sie alle nehmen das Thema des jeweiligen Ausstellungsraumes auf und erinnern in der Gestaltung an die Malereien in mittelalterlichen Zarenpalästen. 

4. Russische Kultur: Von heidnischen Symbolen bis zu imperialem Glanz 

Mehrere Säle sind archäologischen Funden gewidmet. Sie sind Zeitzeugen des Lebens der Menschen, die auf russischem Gebiet lebten, lange bevor ein zentraler Staat gegründet wurde. Dazu gehören Steinzeitkeramik, Werkzeuge und die ersten primitiven Waffen der alten sibirischen Stämme.

Besondere Aufmerksamkeit wird der vorchristlichen Geschichte Russlands gewidmet. Heidnische Symbole erzählen vom alten slawischen Glauben. 

Die Ausstellungsräume sind chronologisch angeordnet. So wandeln Sie durch die Geschichte Russlands von der Antike über die Tatareninvasion und die Ära von Peter dem Großen bis zur Neuzeit mit ihren technischen Errungenschaften.

Das Museum verfügt über eine riesige Sammlung von Gegenständen der kaiserlichen Familie sowie von Waffen aus verschiedenen Epochen, Ikonen und Schmuck. Hier findet jeder etwas, was ihn interessiert. 

Damit die Besucher damals im 19. Jahrhundert, ebenso wie die heute, sich besser vorstellen konnten, wie die Menschen in früheren Jahrhunderten lebten, haben namhafte Künstler die vergangenen Zeiten visualisiert. Der berühmte Künstler Wiktor Wasnezow hat zum Beispiel die Steinzeit auf sagenhafte Weise illustriert. Die Wände, die mit Ornamenten und charakteristischen Symbolen verschiedener Regionen geschmückt sind, sind einzigartig. 

Der der Vereinigung der alten Rus gewidmete Saal ist mit einem Panno des Moskauer Kremls im frühen 15. Jahrhundert geschmückt.

5. Sehenswerte Sonderausstellungen  

Neben der umfangreichen Dauerausstellung ist das Historische Museum für seine Sonderausstellungen bekannt. Informieren Sie sich vorab auf der Internetseite über das Programm, das manche kulturelle Überraschung bereithalten kann. Vielleicht wird die berühmte chinesische Terrakotta-Armee gezeigt oder der prächtige Schmuck der kaiserlichen Hofjuweliere mit weniger bekannten Werken des berühmten Peter Carl Fabergé. 

Das Hauptgebäude des Staatlichen Historischen Museums liegt am Roten Platz. Zudem gibt es mehrere Filialen in der Nähe, darunter das ebenfalls im neorussischen Stil gestaltete Museum des Krieges von 1812 oder die Ende des 15./ Anfang des 16. Jahrhunderts erbaute Bojarenkammer der Romanows. Die Basilius-Kathedrale am Roten Platz gehört ebenfalls zum Museum.

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