Die Strecke der Transsibirischen Eisenbahn ist mehr als 9.200 Kilometer lang. Sie führt von Moskau nach Wladiwostok und verbindet viele große Städte im Ural, in Sibirien und im Fernen Osten. Mit diesem Zug können Sie beinahe ganz Russland sehen. Von Vorteil ist ebenfalls der Ausstieg an jedem beliebigen Bahnhof und die Möglichkeit der Weiterfahrt mit einem anderen Zug auf der Strecke, sofern es dort freie Plätze gibt. Hier sind die Städte, die wir als Zwischenhalt empfehlen können.
Jaroslawl
In Moskau fährt der Zug vom Jaroslawski-Bahnhof ab, und eine der ersten Stationen danach ist die wunderschöne alte Stadt Jaroslawl. Diese wurde im Jahr 1010 von Fürst Jaroslaw dem Weisen gegründet.
Jaroslawl ist die inoffizielle Hauptstadt der berühmten Touristenroute, des Goldenen Rings, welche über Hunderte von Kirchen und Klöstern verfügt. Besuchen Sie unbedingt das Jaroslawl-Museum, das sich hinter den massiven Mauern des ehemaligen Klosters der Verklärung des Erlösers verbirgt.
Perm
Perm ist sowohl eine große Industriestadt als auch ein kulturelles Zentrum des Urals. Sie hat ein renommiertes Opern- und Ballettensemble und ein großes Schauspielhaus mit dem überraschenden Namen „Theater“. Die Stadt verfügt auch über ein eigenes Museum für zeitgenössische Kunst, das PERMM, das 2009 in einem ehemaligen Terminalgebäude am Fluss eröffnet wurde.
Ein Muss für jeden Besucher der Stadt ist eine Bootsfahrt auf der Kama und ein Foto am Ufer mit der Visitenkarte der Stadt - einem großen Land-Art-Objekt von Boris Matrosow mit dem Titel „Das Glück ist nicht weit entfernt“ (ins Deutsche übersetzt) - im Hintergrund.
Jekaterinburg
Jekaterinburg ist eine Industriestadt mit mehr als einer Million Einwohnern, die Hauptstadt des Urals und der Geburtsort des ersten Präsidenten Russlands, Boris Jelzin.
Besuchen Sie unbedingt das architektonische Denkmal Tschekistenstadt, ein Viertel mit konstruktivistischen Wohngebäuden und Schlafsälen, die in den 1920er und 1930er Jahren gebaut wurden. Das Viertel war für die Führung der Geheimpolizei NKWD bestimmt.
Tjumen
Tjumen kann als das Zentrum der russischen Ölindustrie angesehen werden. Darüber hinaus hat die Stadt mehr als einmal den ersten Platz auf der Liste der lebenswertesten Städte des Landes belegt. Ein Spaziergang am Tura-Ufer, Fahrgeschäfte im Kultur- und Freizeitpark, sowie ein Besuch des Dreifaltigkeitsklosters und der Znamenskij-Kathedrale, die im ungewöhnlichen sibirischen Barockstil erbaut wurde, sind hier zu empfehlen. Tjumen weist eine sehr fortschrittliche Universität auf, an der sowohl unter den Studenten als auch unter den Lehrkräften viele Ausländer zu verzeichnen sind.
Zwei Autostunden von Tjumen entfernt liegt die alte Stadt Tobolsk, die im 17. und 18. Jahrhundert als Festung bei der Erkundung Sibiriens durch Russland diente. Hier gibt es sogar einen steinernen Kreml!
Omsk
Omsk ist in der ganzen Welt als der Ort bekannt, an dem Fjodor Dostojewski vier Jahre im Exil verbrachte. Nach ihm ist das Literaturmuseum der Stadt benannt, das sich mit dem Erbe der sibirischen Schriftsteller beschäftigt. In Omsk gibt es auch die kürzeste U-Bahn der Welt, da sie nur eine Station hat.
Sie können auch ein Spiel der kontinentalen Eishockeyliga besuchen: Das örtliche Team Avangard ist einer der stärksten Vereine des Landes.
Nowosibirsk
Nowosibirsk gilt als die Hauptstadt von... raten Sie mal! Richtig - Sibirien. Die Stadt wurde im 19. Jahrhundert als Knotenpunkt an der Strecke der damals im Bau befindlichen Transsibirischen Eisenbahn gegründet. Und noch vor der Stadt wurde hier eine Brücke über den Fluss Ob errichtet. Sie ist heute Teil des Nowosibirsker Wappens.
Heutzutage ist Nowosibirsk eine Millionenstadt mit einer Vielzahl von Freizeitangeboten: Von Museen und Theatern bis hin zu einem großen Zoo und einem Zirkus. Sehenswert ist ebenfalls die Alexander-Newski-Kathedrale aus rotem Backstein, das erste steinerne Gebäude der Stadt.
Krasnojarsk
Mit seinen langen Alleen, weiten Flächen und dem großen Fluss Jenissei ist Krasnojarsk ein Ort, an dem man die ganze Kraft Sibiriens spüren kann. Einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind auf dem 10-Rubel-Schein abgebildet.
Auch das Heimatmuseum und das Museumszentrum Ploschschad Mira, in dem zeitgenössische und sowjetische Kunst gegenübergestellt werden, könnten für Sie interessant sein. Die beiden Museumsgebäude sind durch einen Spaziergang entlang des Jenissei-Damms getrennt, der einen schönen Blick auf die Brücken über den Fluss bietet.
Unweit der Stadt befindet sich ein einzigartiges Naturschutzgebiet namens Krasnojarsk Stolby.
Irkutsk
Auf halber Strecke erreichen wir die Stadt, in der die berühmten Dekabristen, die 1825 auf dem Senatsplatz von St. Petersburg einen Aufstand gegen die Monarchie inszenierten, in Verbannung geschickt wurden.
Aber die Hauptattraktion der Stadt ist natürlich der Baikalsee, dessen nächstgelegenes Ufer etwa eine Autostunde von Irkutsk entfernt liegt.
Ulan-Ude
Wenn Sie keine Zeit haben, zum Baikalsee zu fahren, machen Sie sich keine Sorgen: Sie werden ihn vom Zugfenster aus sehen, denn zwischen Irkutsk und Ulan-Ude fährt die Eisenbahn mit einigen kurzen Stopps am Ufer des Sees entlang.
Der Halt in der Hauptstadt Burjatiens könnte Ihr ungewöhnlichstes Abenteuer in Russland werden. Diese Region an der Grenze zur Mongolei ist für ihre alten buddhistischen Traditionen bekannt. Nicht weit von der Stadt entfernt befindet sich ein wichtiges buddhistisches Zentrum Russlands, Iwolginski Datsan. Selbst die bedeutendste russisch-orthodoxe Kathedrale in Ulan-Ude, die Odigitriewski-Kathedrale, sieht eher wie ein buddhistischer Stupa aus.
Es gibt auch ein ungewöhnliches Denkmal für Wladimir Lenin in Form seines Schädels.
Chabarowsk
Noch etwa 14 Stunden, dann sind Sie in Wladiwostok! In der Zwischenzeit heißen wir Sie in der Hauptstadt des Chabarowsk-Territoriums und im Fernen Osten Russlands willkommen. Die Stadt liegt am Fluss Amur, nahe der Grenze zu China. Über den Fluss führt eine drei Kilometer lange Brücke, die im Volksmund als das „Amur-Wunder" bekannt ist.
Nur 75 Kilometer von Chabarowsk entfernt, wurde in einem Dorf des einheimischen Nanai-Volkes eine Steinmetzarbeit gefunden, die auf 12.000 v. Chr. zurückgeht.