Ab Ende der 1980er Jahre begannen die Menschen im ganzen Land, zerstörte Klöster und Kirchen wieder aufzubauen, die heute jährlich von Hunderttausenden von Gläubigen besucht werden.
Das Dreifaltigkeitskloster in der Stadt Sergijew Possad, die 70 Kilometer von Moskau entfernt ist, wurde vom Heiligen Sergius von Radonesch, einem der meistverehrten russischen Heiligen, gegründet. Er schuf einen grundlegend neuen Typus des Mönchtums. Sein Wohnsitz wurde praktisch zum geistigen Zentrum des alten Russlands.
Eine der wichtigsten Ikonen Russlands – die Dreifaltigkeits-Ikone von Andrej Rubljow – wurde speziell für dieses Kloster gemalt.
Heute ist die Lawra das größte Kloster Russlands. Interessanterweise wurde es zu Sowjetzeiten nicht geschlossen, sondern die Behörden ließen es als „Schaufenster“ des russisch-orthodoxen Christentums für Ausländer bestehen.
Im Jahr 1993 wurde das architektonische Ensemble des Dreifaltigkeits-Klosters des Heiligen Sergius zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Abgesehen davon ist das Kloster eine der meistbesuchten Attraktionen Russlands (nach dem Roten Platz, Peterhof und dem Kasaner Kreml). Etwa 2 Millionen Menschen besuchen es jedes Jahr.
Ende des 18. Jahrhunderts erschien in dem Dorf Diwejewo (heute Region Nischnij Nowgorod) die Jungfrau Maria der Nonne Alexandra und befahl ihr, dort ein Kloster zu gründen.
So entstand die klösterliche Frauengemeinschaft von Diwejewo, deren Patron Seraphim von Sarow wurde, der später zu einem der am meisten verehrten russischen Heiligen werden sollte. Nach seinem Tod wurde das Kloster zu seiner Ehre benannt.
In der Sowjetzeit wurde das Kloster geschlossen, aber die Nonnen führten ihr klösterliches Leben weiter und hielten geheime Gottesdienste ab.
Im Jahr 1988 begann die Wiederbelebung des Klosters. Reliquien von Seraphim von Sarow wurden hierher übertragen, die lange Zeit im Museum für Geschichte der Religion und des Atheismus in der Kasaner Kathedrale in Leningrad (heute St. Petersburg) aufbewahrt wurden.
Jährlich besuchen etwa 400.000 Menschen das Kloster, um die Reliquien von Seraphim von Sarow zu verehren.
Die kleine Insel Kischi im Onegasee ist weltberühmt für ihren Komplex von Holzbauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Das berühmteste Gebäude auf der Insel ist die Verklärungskirche, die Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut wurde. Ihr mehrstöckiges Dach wird von 22 Kuppeln gekrönt. Kürzlich wurde im Inneren die geschnitzte vierstöckige Ikonostase restauriert.
Die sowjetischen Behörden schlossen dieses architektonische Ensemble nicht, da sie die kulturhistorische Bedeutung des Pogosts (Kirchhof) erkannten. Im Jahr 1920 wurde er als Architekturdenkmal unter staatlichen Schutz gestellt.
1990 wurde der Pogost von Kischi in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Im Jahr 2022 wurde die Insel von mehr als 360.000 Menschen besucht. Jedes Jahr steigt die Zahl der Touristen und Pilger auf der Insel, obwohl sie schwer zu erreichen ist (im Sommer muss man mit der Fähre fahren, im Winter mit dem Luftkissenboot).
Ende des 14. Jahrhunderts erreichte der Mönch Kyrill Beloserskij, ein Nachfolger von Sergius von Radonesch, zu Fuß diese nördlichen Länder und gründete am Ufer des Siwerskoje-Sees ein Kloster, das später ihm zu Ehren benannt wurde.
Der Legende nach wurde Kyrill der Ort für die Klostergründung von der Jungfrau Maria selbst gezeigt. Für seine Askese und seine klösterlichen Taten wurde er mit dem Titel Ehrwürdiger geweiht. Seine Reliquien sind einer der wichtigsten Heiligtümer des Klosters.
Das Kloster mit seiner gewaltigen Mauer ist eines der größten Klöster in Russland und in ganz Europa. Auf der Klosteranlage sind Kirchen vom Ende des 15. bis Anfang des 16. Jahrhunderts erhalten.
1997 wurde der architektonische Komplex in die staatliche Liste der besonders wertvollen Objekte des kulturellen Erbes der Völker der Russischen Föderation aufgenommen.
Im Jahr 2000 wurde das auf seinem Gelände befindende Ferapontow-Kloster, das sich auf seinem Gelände befindende und in dem einzigartige Fresken des Dionysius vom Anfang des 16. Jahrhunderts erhalten sind, in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Jährlich besuchen rund 330.000 Menschen das Kloster und sein Museum.
Die Geschichte dieses Klosters begann im Jahr 1473. Der erste Mönch siedelte sich in den örtlichen Höhlen an und baute dort eine Kirche zu Ehren des Mariä-Entschlafung-Festes. Im Laufe der Zeit entstand im Kloster ein ganzes Netz von Höhlen, in denen Mönche begraben wurden und deren Gebeine unversehrt blieben.
Auch dies ist eines der wenigen Klöster, die in der Sowjetzeit nicht geschlossen wurden. Daher strebten viele Menschen, die in der UdSSR nach einer klösterlichen Lebensweise suchten, dorthin. Unter ihnen waren auch viele Veteranen des Zweiten Weltkriegs.
Im Jahr 2022 wurde dieses Kloster an der Grenze zu Estland von rund 230.000 Touristen und Pilgern besucht.
Das genaue Gründungsdatum des Klosters auf der Insel Walaam im Ladogasee ist unbekannt. Höchstwahrscheinlich lebten hier bereits im 10. Jahrhundert Mönche.
Die Chronik des Klosters geht auf das 15. Jahrhundert zurück. Aber wegen des Angriffs der Schweden wurde es aufgegeben und erst auf Befehl von Peter dem Großen wiederhergestellt, als der Zar mit dem Bau von St. Petersburg und der Erschließung der eroberten Gebiete begann.
Das Kloster wurde im Laufe des Winterkriegs zwischen der Sowjetunion und Finnland 1939/40 beschädigt. Alle Mönche wurden evakuiert, und während des Zweiten Weltkriegs beherbergten die Gebäude des Klosters eine Schule für Bootsmänner und Schiffsjungen, später ein Behindertenheim. Die Gottesdienste wurden 1989 wieder aufgenommen.
Walaam war schon immer ein beliebtes Ziel für Pilger und Touristen. Im Jahr 1966 wurde der Walaam-Archipel in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Und obwohl man ihn nur mit einem Motorboot oder dem Schnellboot Meteor erreichen kann, besuchen ihn jährlich bis zu 160.000 Touristen und Pilger.
Der Solowezkij-Archipel am Weißen Meer diente im 20. Jahrhundert als eines der ersten Arbeitslager des GULAG-Systems. Die Häftlinge lebten direkt in den Kirchen des Klosters und schiefen im Etagenbetten.
Nach der Schließung des Gefängnisses beherbergte der Ort eine Schule für Schiffsjungen und ein Museum. Im Jahr 1988 wurde hier wieder eine Kirchengemeinde gegründet und die Gottesdienste erneut abgehalten. Seitdem ist das Kloster sorgfältig restauriert worden.
Der Ort hat eine lange Geschichte. Sie begann mit mehreren Einsiedlern, die auf diesen abgelegenen Inseln gelebt haben. Die Mönche Sawwati und Sossima, die das Kloster im 15. Jahrhundert gründeten, wurden heiliggesprochen. Ihre Reliquien sind eines der wichtigsten Heiligtümer des Ortes. Im 17. Jahrhundert war das Kloster die letzte Hochburg der Altgläubigen, die sich fast 20 Jahre lang der Kirchenreform widersetzten und sich hinter den starken Mauern verteidigten.
Im Jahr 1992 wurde Solowki in die Liste des UNESCO-Welterbes und in die staatliche Liste der besonders wertvollen Kulturgüter Russlands aufgenommen.
Während die abgelegene Inselgruppe vor der Pandemie jährlich von etwa 20.000 Touristen und Pilgern besucht wurde, waren es im Jahr 2022 bereits über 60.000. Aufgrund der Lage der Inseln ist der Zugang für Touristen nur in den warmen Jahreszeiten möglich.
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