Die fünf Lieblingsgerichte von Alexander Puschkin

Global Look Press
Alexander Puschkin liebte es, gut zu essen. Gleichzeitig ist es schwer, ihn einen absoluten Feinschmecker zu nennen, weil er sowohl ausgefallene Gerichte der französischen Küche als auch die einfache rustikale Küche liebte.

Anna Kern, die Muse des Dichters, erinnerte sich, wie Puschkins Mutter ihn zum Abendessen mit gebackenen Kartoffeln erfreute, und sein Freund, der Dichter Pjotr Wjasemski, beschrieb, wie Puschkin 20 Pfirsiche auf einmal gegessen hatte. Puschkin liebte neben Stachelbeermarmelade auch viele weitere Gerichte. Im Folgenden erinnern wir uns an seine fünf absoluten Lieblingsspeisen.

1 Waldai Baranki

Puschkin gab seinem Freund Sergei Sobolewski, der auch für seine „scharfe Zunge“ und seine Sinngedichte bekannt war, einmal den scherzhaften Rat, wie man eine Reise von Moskau nach Nowgorod optimal nutzen könne. Unter anderem riet der Dichter Sobolewski, ein Glas französischen Chablis-Weins zur Ucha, einer Fischsuppe, hinzuzufügen. Außerdem solle er in der Region Waldai, 400 Kilometer nordwestlich von Moskau, Baranki, eine Art Bagel, von „zugänglichen Bauernmädchen“ kaufen und sich dann schnell wieder auf den Weg machen.

Ursprünglich kommen die runden Baranki aus Weißrussland, breiteten sich jedoch erst in der Region Waldai aus, bevor sie später im Rest von Russland bekannt wurden. Noch heute sind sie in den Geschäften zu finden.

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2 Poscharski Schnitzel

Puschkin empfahl Sobolewski auch, die gebratenen Schnitzel im Poscharski Gasthaus in der kleinen Stadt Torschok zu probieren. Später wurden die Schnitzel dann nach dem Gasthaus benannt und sind weiterhin in Restaurants in ganz Russland zu finden, die russische Küche servieren. Ihre Besonderheit ist, dass sie aus gehacktem Hühnchen hergestellt werden und eine Kruste aus Paniermehl haben.

3 Straßburger Pastete

Zu Puschkins Zeiten waren sowohl reiche Adlige als auch arme Bauern, soweit sie finanziell dazu in der Lage waren, von der französischen Küche ziemlich angetan. In Puschkins Versroman „Eugen Onegin“ wird der Hauptdarsteller in das modische französische Restaurant von Pierre Talon am Newski-Prospekt in Sankt Petersburg gefahren. Dort probiert er Straßburger Pastete, Trüffel und Limburger Käse aus Belgien und trinkt einen französischen Champagner aus dem Jahr 1811.

Straßburger Pastete ist eine Delikatesse aus Gänseleber mit Zugabe von Trüffeln, Moorhuhn und gehacktem Schweinefleisch. Um sicherzustellen, dass die Füllung ihre Form behält, wurde sie in Teig gebacken. Und obwohl russische Köche gelernt haben, diese Gänseleberpastete zuzubereiten, wurde Straßburger Pastete weiterhin aus Frankreich importiert - in Kisten mit Eis und mit Schweine- oder Gänseschmalz, das zwischen der Pastete und dem Eis lag.

4 Mandelsulz („Blanc-manger“)

Blanc-manger ist ein kaltes Dessert in einer Form mit italienisch-französischer Herkunft, die dem russischen Volk gefallen hat und Puschkins Lieblingsdessert war. In Puschkins Geschichte „Das Fräulein als Bäuerin“ spricht das Dienstmädchen Nastja von Mandelsulz, als sie ihrer Herrin von einem Abendessen im Haus der Frau des Kochs erzählt: „Wir standen vom Tisch auf... wir hatten drei Stunden gesessen und das Abendessen war ausgezeichnet gewesen: blauer, roter und gestreifter blanc-manger...“.

5 Apfelkuchen

Von 1824 bis 1826 wurde Puschkin nach Anordnung des Zaren Alexander dem Ersten wegen „atheistischer Lehren“ ins Dorf Michailowskoje verbannt. In der Nähe lag das Gut Trigorskoje, wo Puschkin nicht nur von der bezaubernden Nichte der Hofherrin, sondern auch vom Apfelkuchen entzückt war. Das Geheimnis des Kuchens lag darin, dass sich mehrere dünne Schichten von Teig und Äpfeln abwechselten.

Seine Zeitgenossen erinnerten sich außerdem daran, dass Puschkin „eine große Menge eingemachter Äpfel essen konnte“. So wurden sie hergestellt: Späte Apfelsorten wie Antonowka wurden in Fässern zwischen schwarzen Johannisbeeren und Kirschblättern eingelegt. Ein Beizsaft aus gesalzenem und abgekochtem Wasser mit Estragon und Basilikumzweigen wurde hinzugegossen. Zu Puschkins Zeiten wurde das Fass für eine Woche auf Eis gelegt und dann in einem trockenen Keller gelagert. Heute werden Gläser mit eingelegten Äpfeln für eine Woche an einem kühlen Ort zwischen 15 und 18 Grad Celsius gelagert und dann im Kühlschrank aufbewahrt.

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