Diese legendären Pasteten ernährten im Zweiten Weltkrieg die Stadt Orsk (REZEPT)

Starogorodski-Pasteten sind ein kulinarisches Juwel für die Menschen in Orsk, einer Stadt etwa 1.500 Kilometer südöstlich von Moskau, fast an der Grenze zu Kasachstan. Wenn Sie einmal dort sein sollten, besuchen Sie das Denkmal, das eine ältere, gutmütig dreinschauende Frau zeigt, die Pasteten verkauft.

Die Geschichte der Orsk-Pasteten reicht bis ins Jahr 1939 zurück. Damals befand sich in der Altstadt (auf Russisch Stary Gorod) eine Fleischverarbeitungsfabrik. Die Produkte wurden im Zweiten Weltkrieg an die Front geliefert. Die Anlage war bekannt für ihre abfallfreie Produktion.

Sogar die Innereien wurden verarbeitet. Herz, Leber und Nieren wurden zur Füllung für Pasteten. Diese Teile sind essbar und enthalten sogar wertvolle Protein- und Nährstoffquellen, die für eine gesunde Ernährung förderlich sind.  

Die Idee erwies sich als Erfolg. Jeden Tag produzierte die Anlage ungefähr 22.000 Pasteten mit roten Innereien. Diese wurden nicht an die Front geschickt, sondern verblieben in Orsk. Auf diese Weise retteten die Pasteten Hundertausende Menschenleben.  

Während des Krieges waren nämlich etwa 30 sowjetische Unternehmen nach Orsk evakuiert worden. Die Bevölkerung verdoppelte sich in kurzer Zeit auf 131.000 Menschen, und das Problem der Nahrungsmittelversorgung der Stadt war akut. Den Stadtbewohnern schmeckten die Pasteten, die bald zu einem Lieblingsgericht wurden.

Die Zeit verging und nach und nach verloren die Pasteten ihre Popularität in Russland. Ich habe jedoch vor einigen Tagen in einer Zeitung ein Rezept für die Pasteten entdeckt und war sofort begeistert. Der Autor erklärte, dass traditionelle Orsk-Pasteten mit Innereien vom Rind hergestellt wurden, doch auch eine Füllung mit Hähnchen-Innereien ist möglich. Der Teig ist der gleiche. Ich entschied mich, die Variante mit Hähnchen auszuprobieren.

Zutaten

Für den Teig

1 kg Mehl   

800 ml warmes Wasser  

6 g Trockenhefe

1,5 EL Zucker   

½ EL Salz

Füllung

1 kg Hähncheninnereien (Herz, Leber, Niere oder alles zusammen)  

3 mittelgroße Zwiebeln

Salz

Pfeffer

Pflanzenöl zum Kneten des Teigs und zum Braten   

Zubereitung

1) Sieben Sie das Mehl, geben Sie sechs Gramm Trockenhefe hinzu.

2) Dann Zucker, Salz und warmes Wasser hinzufügen.

3) Verrühren Sie den Teig zuerst gut mit einem Löffel und kneten ihn anschließend mit Öl gefetteten Händen, bis sich Salz, Zucker und Hefe aufgelöst haben und alle Zutaten gut vermischt sind. Es ist eine klebrige Angelegenheit, aber genauso soll es auch sein.

4) Decken Sie den Teig mit einem sauberen Küchentuch ab und lassen Sie ihn etwa eine Stunde lang an einem warmen Ort ruhen. Der Teig sollte das Anderthalb- bis Zweifache an Volumen zunehmen. Wenn Sie möchten, können Sie den Teig mit geölten Händen mehrfach etwas auseinanderziehen. Oder Sie kneten ihn noch einmal durch und lassen ihn erneut eine halbe Stunde ruhen.

5) Wenden wir uns nun der Füllung zu. Mischen Sie zunächst die roten Innereien zusammen.

6) Dann die Zwiebeln hacken.

7) Braten Sie die roten Innereien mit etwas Salz und Pfeffer. Drehen Sie den Herd ab und fügen Sie die gehackte Zwiebel der Fleischmasse hinzu. Gut verrühren.

8) Schmecken Sie die Füllung ab und geben Sie eventuell noch Salz und Ihre bevorzugten Gewürze dazu. Lassen Sie die Füllung auf Raumtemperatur abkühlen.

9) Geben Sie nun eine großzügige Menge Pflanzenöl in eine Pfanne und erhitzen Sie es. Formen Sie nun mit geölten Händen die Pasteten. Fetten Sie ein Backblech und formen Sie aus dem Teig kleine Kreise, die Sie auf das Blech legen.

10) Geben Sie auf jeden Teigkreis etwas Füllung und drücken Sie die Ränder zusammen. Bereiten Sie immer nur so viele Pasteten vor, wie Sie gleichzeitig in Ihrer Pfanne braten können und dann erst die nächsten.

11) Die Pasteten in heißem Öl von beiden Seiten goldbraun braten.

12) Fertige Pasteten auf Küchenpapier abtropfen lassen, um überschüssiges Fett aufzusaugen.

13) Ich habe aus diesen Zutaten 25 Pasteten mit roten Innereien zubereiten können.

Genießen Sie nun ebenfalls!

>>> Feurig wie die Don Kosaken: Fünf Originalrezepte aus dem Kochbuch der tapferen Kämpfer