Il-2
Die Iljuschin Il-2 Schturmowik ist das meistproduzierte Militärflugzeug der Geschichte. Das Schlachtflugzeug, das vor allem zur Bekämpfung gepanzerter Fahrzeuge am Boden konzipiert war, wurde in den späten Dreißigerjahren konstruiert und während des Zweiten Weltkriegs in mehr als 36.000 Exemplaren produziert.
Die größte Besonderheit des Flugzeugs bestand in seiner Panzerung. Sein Gegenstück auf deutscher Seite, der Sturzkampfbomber Ju 87, war nur leicht gepanzert, da sich ansonsten das Gewicht des Flugzeugs dramatisch vergrößert hätte. Die Lösung des Flugzeugkonstrukteurs Sergej Iljuschin bestand darin, die Stahlpanzerung zu einem tragenden Element des Rumpfes werden zu lassen. So war das Flugzeug gut gegen Beschuss vom Boden geschützt. Die Il-2 wurde als „Fliegender Panzer“ bezeichnet, bei den Deutschen hieß sie „Betonbomber“ oder „Schwarzer Tod“, denn der Angriff einer Il-2-Staffel hatte eine verheerende und demoralisierende Wirkung auf die deutschen Truppen.
Gleichzeitig war die Il-2 anfällig für Angriffe durch die viel schnelleren deutschen Jagdflugzeuge, da sie im hinteren Teil nicht gepanzert war. Die Verluste des Schturmowiks zu Kriegsbeginn waren deshalb enorm – im Durchschnitt hatte eine Maschine nur zehn Kampfeinsätze. Erst später standen der sowjetischen Luftwaffe ausreichend Piloten zu Verfügung, um den „Fliegenden Panzer“ zu decken. Ab 1943 verbesserte sich die Situation etwas und im Durchschnitt absolvierte ein Schturmowik 26 Einsätze.
MiG-15
Die von den Konstrukteuren Mikojan und Gurewitsch Ende der Vierzigerjahre entworfene MiG-15 war mit ca. 16.000 Exemplaren das meistproduzierte Düsenflugzeug der Welt und gehörte zur Bewaffnung von 40 Ländern. Die letzte von ihnen wurde erst 2006 in Albanien außer Betrieb genommen. Ihre Sternstunde hatte sie im Koreakrieg, denn sie war den meisten westlichen Jets überlegen. „Sie ist nicht nur schneller als alles, was wir heute bauen, sondern sie wird bereits in sehr großer Stückzahl produziert“, äußerte sich der Chef der britischen Luftwaffe seinerzeit angeblich über die das Jagdflugzeug des Gegners.
Lediglich die F-86 Sabre konnte mit dem sowjetischen Flugzeug mithalten. Jewgeni Pepeljajew gilt als erfolgreichster Pilot während des Koreakrieges – mit seiner MiG-15 zerstörte er in 38 Luftkämpfen mehr als 20 Flugzeuge des Gegners, darunter 18 Sabres.
MiG-21
Die MiG-21 hat sich mit 12.000 Exemplaren zum meistproduzierten Überschallflugzeug in der Geschichte der Luftfahrt entwickelt. In den frühen Sechzigerjahren stellte sie mit 2.388 Kilometern pro Stunde zudem einen Geschwindigkeitsrekord auf. Aufgrund der großen Stückzahlen kostete das Flugzeug nur ein Bruchteil seines amerikanischen Gegenstückes F-4 Phantom. Die MiG-21 war das erste sowjetische Flugzeug, dessen Bewaffnung hauptsächlich aus Raketen bestand.
Dank ihrem geringen Gewicht konnte die MiG-21 sich steil in die Höhe bewegen, was dem Flugzeug half, während des Vietnam-Krieges den Raketen der F-4 zu entkommen. Aufgrund ihrer Bauform wurde sie nach dem traditionellen russischen Musikinstrument „Balalaika“ genannt. In einigen Ländern ist das Flugzeug heute noch im Einsatz.
MiG-29
Eine weitere MiG – diesmal die MiG-29. Ihre einzigartige Wendigkeit ermöglicht es ihr, Kunstflugmanöver durchzuführen, zu denen andere Flugzeuge bis dahin nicht in der Lage waren. Bei der Farnborough Airshow 1988 verblüfften die Piloten der MiG-29 die Zuschauer mit ihrem „Glockenmanöver“. Dabei steigt der Jet senkrecht in die Höhe und senkt die Fluggeschwindigkeit solange, bis er schließlich auf der Stelle verharrt. Legendär ist auch das Video vom Royal International Air Tattoo in Großbritannien aus dem Jahre 2015, das eine MiG-29 zeigt, die fast senkrecht startet.
Es heißt, dass die Piloten bei den Testflügen in den frühen Achtzigerjahren einige Zeit benötigten, bis das Flugzeug in den Trudelmodus überging, da das Flugzeug diese gefährliche Position von selbst verließ.
Su-27
Das supermanövrierfähige Jagdflugzeug Suchoj Su-27 wurde etwa zur gleichen Zeit wie die MiG-29 entwickelt. Es wurde zur Sicherung der Lufthoheit konzipiert und 1984 offiziell in Dienst gestellt. Das Flugzeug stellte gleich nach seiner Einführung einige Rekorde auf: 1986 stieg der sowjetische Pilot Viktor Pugatschow in nur 25,4 Sekunden auf die Höhe von 3.000 Metern und im gleichen Jahr in 58 Sekunden auf die Höhe von 12.000 Metern. Diese Rekorde wurden bisher noch nicht gebrochen.
1989 setzte Pugatschow auf der Le Bourget Air Show das Publikum mit der später nach ihm benannten „Kobra“ in Erstaunen. Dabei erhebt sich der Jet aus dem horizontalen Flug in die Senkrechte und überwindet scheinbar die Gesetze der Aerodynamik. Insgesamt wurden mit der Su-27 rund 30 Rekorde aufgestellt.